(51) SPEZIAAAAALL

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(Verschlingt es ruhig 👀 Danke fürs Lesen, Voten und Genießen!)
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Die darauffolgende Nacht war kalt und windig. Es war Neumond, weswegen sich alle Werwölfe schwach und kraftlos fühlten. Alle außer Linn und ihre Eltern. Diese waren aufgrund des großen Werwolf Wissens ihres alten Rudels gut auf Neumonde vorbereitet und besaßen Steine, die das Licht des Vollmondes anzogen und speicherten. Und mit diesen Steinen hielten die drei die Neumondzeit gut aus, um nicht ganz vom Neumond ausgelehrt zu werden. Die Steine verabreichten ihnen Kraft in der Neumondnacht.

Noah hatte keine Ahnung, dass solche Artefakte existierten. Er drehte sich nun schon zum fünften Mal innerhalb kürzester Zeit auf seinem Stammplatz - dem Sofa - um. Fluchend stand er auf und holte sich ein Glas Wasser aus der Küche. Eine halbe Stunde später fand er endlich Schlaf und stürzte in einen Traum, der sich so realistisch anfühlte, wie sonst keiner. 

🐺💭

Er rannte durch den Wald und sprang über einen gefällten Baum, während er sich zum Wolf verwandelte. Grazil kam er am Boden an und sprintete im Zickzack an den Bäumen vorbei. Er fühlte sich seinem inneren Wolf näher den je und er genoss das wohlige Gefühl von innerem Gleichgewicht. Als er über einen Beerenbusch springen wollte, spürte er, wie er von etwas an einem Bein zurückgezogen wurde. Stürzend kam er am Boden an und drehte sich mehrmals um die eigene Achse. Keine weitere Gestalt konnte wahrgenommen werden. Außer ihm war keiner in der Umgebung. Nachdenklich setzte er seinen Weg fort. An einer steilen Stelle blieb er stehen. Ein kindlicher Gedanke ergriff die Initiative und er versuchte die fast gerade Steinwand zu erklimmen, etwas womit er jahrelang viel Zeit mit Kira verplempert hatte. Oft rutschte er an der glatten Oberfläche ab oder verlor kurz vor dem Ziel den Halt und stürzte jaulend zu Boden. Beleidigt sah er die Wand hoch und nahm dann plötzlich den süßlichen Geruch seiner Seelenverwandten wahr.
Wildbeeren, Rosen und Brennnessel.
Ohne viel Nachzudenken heulte er sehnsüchtig auf. Er hielt den Atem an, während er auf eine Reaktion seiner Wölfin wartete. 

Auch Linn schlief mit vielen Gedanken, die in ihrem Kopf hin und her kreisten, ein. Sie hatte an diesem Tag noch viel mit Jason geredet und ihm ihr Herz ausgeschüttet. Er hatte ihr zugehört und beide beschlossen einen Deal einzugehen. Endlich bekam sie auch die Informationen zu Ohren, die sie sich schon lange ersehnte. Linn griff zu dem kleinen Stein, der Mondlicht gespeichert hatte und hielt ihn sicher in ihrer Hand gedrückt. Langsam schlief sie ein und träumte den gleichen Traum wie Noah.

🐺💭

Sie war als Wölfin in einem unbekannten Abschnitt des Waldes unterwegs und hörte ein Heulen, das ihr Herz aufgehen ließ. So schnell sie konnte rannte sie dem Heulen entgehen und blieb schlitternd am oberen Ende einer Steinwand stehen. Zögernd blickte sie über den Rand und erblickte ihren Seelenverwandten. Sie wusste nicht, was sie mehr faszinierte. Sein geschmeidiges schwarzes Fell, die stechend meeresblauen Augen oder seine majestätische Struktur. Er war ein verdammt erhabener Wolf, schoss ihr durch den Kopf.

Er konnte sich auch nicht einreden, dass er sie nicht vermisst hätte. Obwohl er sie nur als Wölfin kannte, verschlug es ihm jedes Mal die Sprache, wenn er sie sah. Sie hatte ein seidig weiches rotbraunes Fell und helle orange Augen, die strahlten, als sie ihn erblickte. Von ihrer höhergestellten Position heulte sie auch auf und er schloss sich an. Das Heulen der beiden war so gut übereingestimmt und schallte durch den Wald, sodass jeder eifersüchtig auf das Glück der beiden wurde. Die beiden blickten sich an und ihr fiel etwas auf. 

Sie waren Romeo und Julia. Sie sind die Kinder zweier Familien, die grob gesehen aus zwei verschiedenen Rudeln stammen. Ihre Liebe überwindet viele Hindernisse, die im Gegensatz zu der originalen Geschichte von Shakespeare, von den beiden Protagonisten selbst kommen. Sie war in der Liebesgeschichte die, die die meisten Informationen hatte. Sie fürchtete, dass er sie nicht liebte und verschwieg ihm ihre Gefühle, um sich vor größeren Schmerzen zu bewahren. Er glaubte, dass er eine andere liebte, die für den Rest der Welt nicht in sein Leben passte. Er hatte Angst, dass er seine Seelenverwandte nicht genug lieben kann oder zumindestens nicht so sehr, wie er Linn mochte.

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