S i e b e n u n d f ü n f z i g

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~ Linn ~

Okay! Zugegeben mein Plan war vielleicht nicht der Hellste! Ich wollte Noah als Wolf noch etwas pausieren und dafür mich als Mensch ihm weiter annähern. Eine Seelenverwandtschaft war mir sehr wichtig, doch dazu gehörte das Dasein der Mates als Wölfe und als Menschen. Ich will, dass mich mein Partner auch als den Mensch liebt, der ich bin und als den Wolf, den ich beherbergte. Ich hab doch Noah letzte Nacht angemerkt, wie sehr er mich allein wegen meines Geruches und dem Fakt, dass ich seine Mate bin schätzte. Das wollte ich nun auch als Mensch irgendwie in ihm wecken. So dumm es klang, es war das vernüftigste, was mir einfiel. Vielleicht wäre es auch einfacher gewesen ihm alles zu gestehen, aber ich wollte mir nicht meine eigene Abweisung schreiben.

Krämpfe nahmen mein Herz ein, als ich daran zurückdachte, wie ein Mädchen aus meinem alten Rudel das Schicksal ereilt war. Ihre Seele ist gebrochen und man hat eine Woche lang nur ihre Schreie hören können. Sie hatte sich in ihrem Zimmer so sehr verschanzt, sodass kaum wer zu ihr durchkommen konnte. 10 Tage nach ihrer Abfuhr war sie verschwunden und nur eine komische Blutspur hatte eine leichte Spur gegeben. Einen weitere Woche später meldete sich der Werwolfsrat und teilte uns mit, dass sie noch am Tag des Verschwindens tot aufgefunden wurde.

Ich hatte Angst! Warum auch nicht?
Noahs Wolf war in simplen Wörtern erhaben, edel, majestätisch, kräftig und ein dominantes Alphatier! Wenn man das Wort stolz googeln würde, dann würde wahrscheinlich ein Bild von Noahs Wolf als erstes den ganzen Bildschirm überdecken. Ich fühlte mich wie ein Welpe neben ihm, was mir beim letzten Treffen wieder sehr deutlich wurde. Es war erdenklich, dass wenn jemand eine Abweisung überstehen würde, dass er es war. Ich... eher weniger.
Also ging ich behutsam vor. Das war der Geundgedanke.

Als Werwolf hab ich ihm hoffentlich gut verklickert, dass ich noch Zeit brauche - was ich auch wirklich brauche, da er mir als Wolf schon sehr verfallen ist. Er hatte zugestimmt warten zu können. Der nächste Schritt war ursprünglich gewesen, dass ich ihm menschlich näher komme. Der Plan wurde über Bord geworfen, nachdem ich gestern einen Kuss bekommen habe und mit ihm beim Treffen über mich geredet habe.

Ich nahm mir meinen Mut zusammen und stellte mich gegen meinen Körper, der mir alle Zeichen gab, dass ich meine Intentionen nicht durchziehen soll. Ein schmerzender, unreifer Pickel erschien in meiner linken Augenbraue, mein Zahnfleisch war auf der rechten Seite aufgeplatzt und schmerzte beim Essen und ich hatte meine Tage bekommen - so viel wie schon lange nicht mehr an einem Tag. Knurrend schloss ich meine Augen und konzentrierte mich auf meine Wölfin. Eine Hetzjagd began durch meinen Körper, aber ich konnte sie aktiv nicht greifen und sie tadeln. Aufstöhnend gab ich es auf und schrieb Kira, ob sie wusste, wo Noah ist.
Mein Herz schlug mir bis zum Hals.

🐺⚡💔

"Tut mir leid, Linn.", sprach er gleichgültig, schon fast angeekelt. In dem Moment, in dem seine Hand meine Schulter berührte, durchfuhr mich ein heftiges Schütteln. Eine Verbindung wurde brutal in meinen Kopf gezwungen.
"Lass ihn ihn Ruhe, wenn du leben willst.", zischte eine tiefe, verzehrte Stimme durch meinen Körper. Ich hörte sie nicht nur in meinem Kopf, sie bebbte durch mich, als wäre ich das Zentrum eines Erdbebens. In den wenigen Worten lag so viel Macht und Stärke, dass meine Wölfin schon nach der ersten Silbe kaum mehr in mir auffindbar war. Noah war genauso eingefroren wie ich und ich hatte zu viel Panik um mich selbst fragen zu können, ob er das absichtlich gemacht hatte.

Ich hatte mich auf seinem Heimweg platziert gehabt, um mit ihm reden zu können. Verdammt! Ich wollte ihm Hals über Kopf alles gestehen und schlimmstenfalls auf Knien anflehen, dass er keine Abweisung aussprach, aber er ließ mich ja nicht einmal ausreden! Und er hatte mir sehr deutlich gemacht, dass er mich auch nicht hören möchte.

ᴡᴇʀ ᴠᴏɴ ᴜɴꜱ ʜᴀᴛ ᴀɴɢꜱᴛ ᴠᴏʀ ᴅᴇᴍ ʙᴏ̈ꜱᴇɴ ᴡᴏʟғ? ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt