V i e r u n d s e c h z i g

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> Noah <

Die schwarzen Augen von der Mutter meiner Mate lächelten mich an, als ich aus dem Wasser stieg und mich durchschüttelte. Verdammt, meine Mate hatte recht als sie meinte, dass der See noch zu kalt ist. Hinter der Mutter tauchte ihr Ehemann mit seinen stechend gelben Wolfsaugen auf. Sie erinnern mich an Jasons Wolfs- und Menschenaugen. Er kam auf mich zu und streckte mir eine Pfote hin, die ich mit meiner anstupste.

"Warum bist du hier? Habt ihr das Gebiet schon eingenommen?", fragte er streng.
"Ich habe mich mit ihrer Tochter getroffen.", gab ich verwirrt zurück. "Ich habe gesehen, wie sie ins Wasser gesprungen und nicht mehr aufgetaucht ist." Nervös blinzelte ich zum Wasser. Sie war noch immer nicht da
"Es geht ihr gut.", beruhigte mich ihre Mutter schnell. "Warum habt ihr das Gebiet noch nicht eingenommen?" Sie schien definitiv netter als ihr Mann.
"Ich hatte Probleme wegen der Vehandlung vom letzten Donnerstag und hatte kaum Zeit die Siche nach dem Packhaus einzuleiten. Obwohl ich mehrmals mit Freunden das Gebiet durchgekämmt habe, haben wir es nicht noch gefunden." Das 'noch' betonte ich extra, da mir langsam der stechende Blick des Vaters auf die Nerven ging. Für wen hielt sich der Typ?
"Ich hoffe, dass es verständlich ist, dass wir dir nichts darüber sagen können.", meinte er in einem schadenfrohen Tonfall. War ja klar, dass ihm das Freude bereitet.
"Ich habe es fast schon geahnt.", murmelte ich ausatmend. Meine Schuterblätter knackten auf, als ich mich weiter aufrichtete. Die Mutter wich mit einem kleinen Schritt zurück.

Es wurde ruhig. Nur die Eltern sahen sich ab und zu fragend an, sodass ich davon ausging, dass sie eine private Konversation abhielten. Ich räusperte mich etwas unbeholfen und zog die Aufmerksamkeit wieder auf mich. Ach, was will man eigentlich alles von mir? Ich war gerade erst 19 und soll schon solche peinlichen Erwachsenengespräche abhalten. Pah.

"Ich möchte nur betonen, dass mir Ihre Sicherheit genauso sehr am Herzen liegt wie die Ihrer Tochter." Mann, war das jetzt peinlich zum Sagen. Besonders nachdem der Vater mich nur misstrauisch beobachtete und sich kommentarlos an seine Frau wandte. Nett der Typ. Zukünfige Schwiegervaterverbindung steht schon mal auf alle Fälle.
"Das wissen wir, danke.", antwortete mir die Mutter mit einem weichen Lächeln.
"Dein Vater leitet das Rudel, nicht wahr? Bist du sein Nachfolger?", fragte mich ihr Vater skeptisch. Sein Blick lag musternd auf mir. Beinahe schon prüfend. Ich richtete mich weiter auf. Ich war nicht umsonst künftiger Alpha. Stolz lag bei mir in der Fanilie.

"In unserem Gebiet leben zwei Rudel. Ein Haupt- und ein Nebenrudel. Das Hauptrudel führt mein Vater an und das Nebenrudel führte mein Bruder an. Ich wurde demokratisch als Nachfolger für meinen Bruder gewählt. Das Nebenrudel ist für die Jungen und Teenager, während sich trotzdem alle auch im Hauptrudel befinden. Das Nebenrudel ist nur eine kleine Unterteilung."
"Ein Rudel voller Kinder und Jugendlicher. Ist das nicht viel Verantwortung?"
"Ich habe jahrelang zugeschaut und miterlebt. Ich weiß, dass ich damit gut auskommen werde, ansonst wäre ich nicht gewählt worden."
"Es ist unüblich, dass die Mitglieder den Nachfolger wählen.", warf die Mutter nachdenklich ein.
"Ich habe darauf bestanden.", antwortete ich schnell.
"Faire Entscheidung.", meinte der Vater und beäugte mich noch immer skeptisch.

Er trieb Wut in mir hoch. Mir gefiel nämlich sein Tonfall ganz und gar nicht.
"Mir auch nicht." Verwirrt fuhr ich herum, aber ich konnte den Ursprung der Stimme nicht finden. Niemand anderes war da und ich hatte keine anderen Gedankenverbindungen offen. Die Eltern meiner Mate waren es nicht. Wahrschrinlich bin ich schon durchgedreht.

"Wie kommst du mit L-... unserer Tochter aus?", sprach schließlich ihre Mutter nervös an. War das hier ein Verhör? Ich fühlte mich in dem Moment, wie ein Bewerber für die Show: Werwölfe suchen Schwiegersohn.
"Ganz gut.", antwortete ich trocken und wich genervt dem Blick vom Vater aus. "Ich finde, dass sie wunderbar ist und ein schönes Wesen hat."
"Hast du sie gesehen?", knurrte ihr Vater plötzlich. Meine Haut und mein Fell fingen plötzlich zum Pulsieren an. Was glaubt der Typ wer er ist?
"Nur als Wolf. Sie will es so. Noch.", antwortete ich selbstbewusst und kühl. Das 'noch' bekam wieder eine extra Betonung. "Ich habe sie gefragt, ob sie alle unserem Rudel beitreten wollen. Auch auf die Bitte meines Vaters. Sie wären bei uns in Sicherheit und im Beisein eines Rudels, damit sie nicht mehr alleine auf sich gestellt sind. Ihr Tochter hat gemeint, dass wenn sie beitreten würden, sie vorerst anonym bleiben wollen."

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