Descent of the Stars (2)

Narben der Seele

Taurus senkt leicht ihren Blick. "Ich verstehe die Situation ihrer Eltern. Es ist leichter damit abzuschließen, wenn man den genauen Vorgang kennt. Aber diese seelische Narbe wieder aufzureißen kann..." Sagittarius geht zu ihr rüber und legt ihr eine Hand auf die Schulter. "Ist in Ordnung." Seine Stimme ist am Zittern. Die anderen sehen ihn überrascht an. "Ich wusste noch gar nicht, welches Schicksal mir blüht... Wir wurden angegriffen... und sie schützte mich. Sie wollte mir Zeit geben, zum Fliehen." Sein Gesicht wird von seinen Haaren verdeckt. Taurus sieht ihn bedrückt an. "Während der Dämon über ihre Leiche herfiel... überkamen mich meine Gefühle... Ich verwandelte mich... und konnte den Dämon erledigen." Libra atmet schneller. "Aber für sie... war es zu spät." Sagittarius verbeugt sich nochmal. "Ich werde, so viele Menschen retten, wie ich kann! Damit ihr Opfer nicht umsonst gewesen ist!" Sohei verbeugt sich vor den Sternzeichen. "Vielen Dank für die Antwort." Taurus sieht eine Träne auf den Boden fallen. "Damit ist das Interview beendet." Alle verbeugen sich nochmal und verlassen dann den Raum. "Hey! Wir sind noch nicht fertig!" Sanji steht wütend auf. "Doch sind wir. Weitere Auskünfte sind nicht möglich." Alle gehen schon raus und in den Raum, wo sie vorher auch waren. Sanji hält Taurus auf dem Flur zurück. "Ich will noch wissen, wieso du mich gerettet hast!" Taurus schaut über ihre Schulter den Journalisten an. "Was ist das denn für eine dumme Frage?" Er sieht sie irritiert an. Sanji knurrt und hat die Situation wieder vor Augen. 

Vor ein paar Stunden, als die Druckwelle, des Niesens das Eis von Libra durchbricht. Alles läuft für ihn wie in Zeitlupe ab. Er weitet seine Augen, ein Eissplitter droht seinen Kopf zu durchbohren. Er stolpert zurück, aber lehnt sich gegen einen Baum. Kurz bevor es seine Stirn erreicht, umfasst eine Hand den Eiszapfen und zieht ihn mit sich weg. Sanji kann sich erst nicht fangen, sieht aber dann zu ihr. Taurus hat den Eiszapfen noch in der Hand und zerdrückt ihn in mehrere kleine Teile. 

Taurus sieht wieder nach vorne. "Hättest du mich sterben lassen, wäre das Interview nie zustande gekommen." Wütend sieht Taurus ihn an. "Ich schütze die Menschen... egal, ob sie mich lieben, verachten oder mir das Leben zur Hölle machen." Sanji schluckt schwer. "Wenn du mich jetzt entschuldigst... Ich muss die Narben, die du aufgerissen hast, wieder zu nähen." Die schwarz Haarige geht den anderen hinterher und geht mit ihnen in den Raum. Kaum ist die Tür zu, brechen bei allen die nerven durch, bei Sagittarius sogar Tränen. 

"Wieso... wurden nur unsere Fehler aufgezeigt?" Ohne weitere Worte geht Taurus zu Sagittarius, der sich nicht mehr beruhigen kann. "Ich hätte sie doch beschützt, wenn ich dazu in der Lage gewesen wäre..." Taurus bleibt vor ihm stehen und legt eine Hand auf seinen Hinterkopf. Sie drückt ihn näher zu sich und lehnt ihre Stirn gegen seine. "Das wissen wir alle. Manchmal sind wir einfach machtlos." Sie denkt an den Moment, wo Takumi in ihren Armen gestorben ist. "Wir sind auch nur Menschen... Wir haben unsere Grenzen und unsere Stärken." Die anderen lächeln leicht, während ihre Gemüter langsam abkühlen. "Taurus hat recht. Egal was jetzt auch passiert. Wir können aufeinander zählen." Sagittarius tränen werden langsam weniger. "Egal was euch belastet. Sprecht es bitte aus. Wir werden noch genug seelische Wunden zugefügt bekommen. Umso schneller sie heilen, umso schneller können wir lernen und Fehler vermeiden." Taurus nimmt ihre Stirn von seiner und wischt ihm die Tränen weg. Sie sieht kurz die anderen an. "Wir sind ein Team, uns verbindet ein Schicksal. Ich vertraue euch blind, ich hoffe, dass ihr mir auch blind vertraut." Alle lächeln während Sagittarius sich seine letzte Träne wegwischt. "Wir folgen dir, egal was du tust." Mit einem Lächeln bedankt sie sich bei allen. "Lasst uns gehen. Eine Pause wird uns sicher guttun." 

"Ich danke euch allen. Auch dir Taurus... Jetzt wo ich es einmal ausgesprochen habe... geht es mir... etwas besser." Sie wuschelt ihm durch die Haare. "Na geht doch." Lachend sieht sie ihn an. Nach kurzem zögern fängt auch er an zu lächeln. 

Die andere Asako sitzt noch auf ihrem Platz und lächelt leicht. Irritiert wird sie von den anderen angesehen. "Warum lächelst du so?" Asako sieht hoch. "Sie hat es ausgesprochen... Etwas, das sie belastet... was ihr Schmerzen zufügte... Ich glaube... jetzt fällt es mir leichter... damit abzuschließen." Sie steht auf. "Ich muss los... Wir sehen uns." Sie rennt los, doch Sohei holt sie im Flur wieder ein. "Warte Asako, ich muss noch mit dir reden." Zögernd sieht sich die andere Asako um. "Ich ähm.. Levi wartet auf mich, ich muss runter." Sie geht ein paar Schritte rückwärts, doch er hält sie fest. "Es dauert nicht lange. Bitte." Taurus kommt mit den anderen gerade aus dem Raum und sieht Sohei mit der anderen Asako. "Komm, es ist wichtig." Er nimmt ihre Hand und geht mit ihr den Flur entlang. Taurus sieht es und weitet kurz ihre Augen. "Geht schon mal vor. Wir reden später." Sie geht in die Richtung, doch Sanji stellt sich ihr in den Weg. "Wir müssen reden." Taurus sieht ihn ernst an. "Ich habe schon genug Zeit damit verbracht, mit dir zu reden." Sie möchte an ihm vorbeigehen, doch er drückt sie gegen die Wand. "Nimm dir die Zeit." Sie sieht ihn wütend an und verliert Sohei sowie die andere Asako aus den Augen. "Was willst du von mir?" Er bleibt ernst. "Wenn du wirklich nicht Asako Natsume bist, wieso bist du trotzdem zu dem Interview gekommen?" Taurus packt ihn am Kragen. "Ich lasse nicht zu, dass du ein anderes Leben zerstörst, nur weil du einen Verdacht hast." Sanji wirkt wütend. "Wieso hast du mich dann nicht sterben lassen?" Taurus ernstes Gesicht lässt langsam nach und lässt ihn los. "Ich habe es schon oft gesagt. Ich bin die Hoffnung der Menschen und ich werde sie retten." Sanji knurrt leise. "Wenn es in meiner Macht steht, jemanden zu retten, dann tu ich es." Sanji schlägt neben ihrem Kopf gegen die Wand. "Wenn du es einfach geschehen hättest lassen, hättet ihr euch das demütigende Interview sparen können! Niemand hätte von meinem Verdacht erfahren und niemand würde euch weiterhin so auf den Pelz rücken." Jemand, der die beiden belauscht, ballt die Hände zu Fäusten. "Ich bin Taurus... aber auch ein Mensch. Wenn ich wüsste, ich hätte dich retten können und habe es nicht... Wäre ich daran zerbrochen." Bevor Sanji noch was sagen kann. "Wolltest du etwa sterben?" Er wirkt überrascht und dreht sich zu der Stimme. "Nami..." Sie geht zu ihm rüber und Taurus sieht die Frau überrascht an. "Wenn du sterben möchtest, dann beende dein Leben gefälligst selbst und belaste keine anderen Gewissen!" Schockiert von den Worten weitet Sanji seine Augen. "A-aber Nami-swan.." Sie nimmt Taurus am Handgelenk. "Du hast sie für heute schon genug gequält." Sie zieht Taurus mit während Sanji noch fassungslos da steht. Taurus lässt sich mitziehen und sieht zwischen den beiden hin und her. "Nami-swan!" Sie bleiben stehen. "Auf wessen Seite stehst du eigentlich!?" Taurus spürt, dass ihr Griff fester wird. "Ich stehe auf keiner Seite!" Taurus sieht sprachlos zwischen den beiden hin und her. "Ich versuche um deines Willen herauszufinden, wer diese Dreckskerle sind!" Nami dreht sich nicht um. "In dem Flugzeug saßen doch dein kleiner Bruder und deine Mutter!" Taurus weitet ihre Augen. Jetzt, wo sie das Mädchen ansieht, erkennt sie Ähnlichkeiten zu dem kleinen Jungen, dem sie versprochen hat, sie zurückzubringen. Nami dreht sich um. "Hör auf, diese Geschichte immer wieder auszupacken! Ich brauche keinen Racheengel! Find dich endlich damit ab. Die beiden sind tot und sie werden nicht wieder kommen! Außerdem ist das meine Sache und nicht deine!"  

Sanji verstummt während er sich auf die Unterlippe beißt. Nami zieht Taurus wieder mit und geht mit ihr zum nächsten Ausgang.