Overthinker

2 1 0
                                    

Asako hat noch lange über vieles nachgedacht. Sollte sie Azuma direkt angreifen. Sollte sie es beenden? Kann sie Haru die Chance lassen, Azuma umzustimmen? Sie einweihen? Mit den anderen darüber sprechen oder weiter schweigen? Die Gedanken haben sie zerfressen und ihr den Schlaf geraubt. Als ihr Wecker klingelt, nickt sie mit dem Kopf zur Seite. „Das war es, mit meinem Schlaf."  Müde steht sie auf und macht sich fertig. Unten bereitet sie das Frühstück vor, wobei kurz nach ihr Levi herunterkommt und schon seinen Anzug anhat. „Hast du wieder einen Job?" Er setzt sich hin und liest sich die Zeitung durch. „Ja, irgend so ein alter Sack will Schutz für seine junge Freundin." Zögerlich überwindet Asako sich und fragt Levi. „Levi...? Darf ich dich etwas fragen?" Er sieht von der Zeitung hinauf und zu ihr. „Frag." Asako sieht erst über ihre Schulter zu ihm. „Glaubst du, dass die Dämonen... sich mit den Menschen verstehen können?" Irritiert von ihrer Frage legt er die Zeitung weg. „Asako, wie kommst du darauf?" Sie dreht sich ganz zu ihm. „Ich musste in letzter Zeit oft an Hiei denken." Levi legt seinen Kopf leicht schief. „Wenn er in der Lage war, Menschen in sein Herz zu schließen, dann können das andere bestimmt..." Levi haut einmal auf den Tisch. „Asako, du denkst zu viel nach." Sie zuckt kurz zusammen. „Die Dämonen wollen unsere Welt zerstören. Es dauert nicht mehr lange, bis sie über uns herfallen. Wenn du jetzt an unserer Strategie zweifelst, werden wir garantiert alle sterben oder versklavt." Er steht auf und richtet seine Krawatte. „Die Dämonen sind nicht umsonst die Verkörperung von allem schlechten, das es im Universum gibt." Er geht, ohne irgendwas zu essen und Asako senkt ihren Kopf. „Ok..." Sie sieht ihm noch nach und kann trotzdem nicht aufhören darüber zu grübeln. Ihr grübeln verfolgt sie noch bis in den Bus, indem sie gemeinsam zum Museum fahren.

„Was soll das, Asako?" Als die junge Frau über ihre Schulter schaut, ist sie wieder in ihrem Inneren, in einem ganz dunklen Raum, dessen Boden unter Wasser steht. Mit etwas Abstand von ihr steht Taurus, die ihre Arme vor der Brust verschränkt. „Wovon redest du?" Taurus legt ihren Kopf leicht schief. „Wovon ich rede? Von deinem Verhalten! Deine Gedanken! *Dämonen sind uns ziemlich ähnlich? Wieso bekämpfen wir einander? Kann der Kampf nicht endlich aufhören?* Was soll der scheiß!?" Bedrückt sieht Asako zu Boden. „Die Dämonen töten aus Spaß. Sie haben dir schon so viele genommen, die du liebst... und zu zweifelst immer noch?" Asako ballt ihre Hände zu Fäusten. „Willst du ihnen vergeben!? Sie haben Takumi, deinen Vorgänger... deine Eltern und noch viele andere getötet! Sogar vor deinen Augen!" Tränen steigen ihr in die Augen. „Vergebung... Was ist das? Heißt es, dass ich etwas vergesse, was passiert ist? Oder dass ich etwas, das passiert ist, ungeschehen mache?"  Asako dreht sich zu Taurus und geht ein paar Schritte auf sie zu. „Vergebung meint... dass man aufhört, sich eine bessere Vergangenheit zu wünschen... Aber sie kann niemals die Vergangenheit verändern." Ernst sieht Taurus sie an. „Dafür beeinflusst es aber unsere Zukunft. Solange niemand den Teufelskreis von Hass und Rache durchbricht, wird es immer so weiter gehen. Und jetzt frage ich dich..." Sie bleibt direkt vor Taurus stehen. „Ist das in Ordnung? In diesem Teufelskreis von Hass und Rache drin zu bleiben?" Taurus knallt ihr eine. „Sieh dir die Realität an! Niemand wird diesen Teufelskreis jemals durchbrechen, weil niemand es kann." Asako legt eine Hand auf ihre Wange. „Und deswegen sollen wir es hinnehmen?" Erste Tränen laufen über ihre Wangen. „Ich weiß, ich bin noch jung. Ich habe nicht so viel erlebt wie du und kenne deine Perspektive nicht... Aber ich..." Sie geht ein paar Schritte zurück. 

„Ich bereue schon so viel

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

„Ich bereue schon so viel. Es soll nicht noch mehr werden. Lieber probiere ich aus... Mache Fehler... und lerne daraus. Als mich später zu fragen... was wäre gewesen, wenn ich damals... so und so gehandelt hätte." Taurus verschränkt ihre Arme vor ihrer Brust. „Also hast du dich entschieden? Du lässt Haru in ihr verderben laufen?" Asako senkt ihren Blick. „Selbst, wenn sie in ihr Verderben läuft. Ich werde sie auffangen, bevor sie fällt." Taurus seufzt und senkt ihren Blick. „Bist du dir sicher, dass du so später am wenigsten bereust?" Zögernd geht Asako weiter von Taurus weg, bis sie aus ihren Gedanken herauskommt und wieder zu sich. Sie sitzt mit den anderen im Bus und wird irritiert angesehen. Als sie sich umsieht und spürt, dass Tränen über ihre Wangen laufen, versteht sie, wieso alle sie irritiert ansehen. Schnell wischt sie sich ihre Tränen weg und setzt ein Lächeln auf. „Sind wir schon da?" Corine nickt kurz, während der Lehrer ihr irritiert das Mikrofon hinhält. „Vor uns liegt ein Tag voller Kultur und voller Kunstwerke. Wobei wir doch jeden Tag welche sehen." Alle aus dem Bus sehen sie überrascht an. „Echt? Wo denn?" Sie fangen an, zu tuscheln. „Wir alle sind doch... jeder für sich... ein eigenes Kunstwerk. Jetzt nicht auf das äußere bezogen. Unsere Charaktere machen uns zu Kunstwerken. Aber wir werden kaum gesehen.." Kei sieht Asako verwirrt an. „Wir verstecken uns in unserer Comfort Zone... Vermeiden es, andere kennenzulernen oder auch nur ihnen zuzuhören." Sie sieht entschlossen zu ihren Klassenkameraden. „Entschuldigt mein eigenmächtiges Handeln, aber jedes der Kunstwerke verdient gesehen zu werden. Ich habe die Gruppeneinteilung ein wenig verändert." Alle sehen sie mit offenem Mund an. „Wir haben jetzt gemischte Gruppen mit den Schülern der Akuma High School." Die ersten fangen an zu protestieren, während Kei seinen Kopf schief legt und sieht wie verletzt und hin- und hergerissen Asako ist. Kei ergreift die Initiative und geht nach vorne. Er nimmt Asako das Mikrofon aus der Hand. „HEY!!" Alle stellen ihre Gespräche ein und sehen wieder nach vorne. „Asako hat es doch gerade gesagt! Sie tut das nicht, um euch zu schaden. Nutzt lieber die Chance und knüpft Kontakte. Wenn ihr keinen Sinn darin seht, machen wir es so." Asako sieht ihn überrascht an. „Die von der Akuma High School haben schon einiges durchgemacht und vertrauen nicht jedem. Wenn ihr es schafft, das Vertrauen der Klasse zu gewinnen, sie wirklich zu Freunden macht, werden wir mit dem Direktor über eine Art Belohnung sprechen." Alle sehen ihn still an. „Im Fokus liegt aber nicht die Belohnung. Im Fokus liegt es den Schülern der Akuma High School zu helfen. Wir sind zwar keine Helden wie die Sternzeichen und retten leben... aber das was wir heute vorhaben... kann uns zu ihren Helden machen. Wir wollen doch alle, dass man uns hilft, wenn wir Hilfe brauchen." Die anderen haben sich alle beruhigt und Asako sieht Kei dankend an. Er nimmt Asako die Liste aus der Hand und liest vor, wer mit wem in einer Gruppe ist. Anschließend steigen alle aus und treffen sich in ihren Gruppen. Nur Asako und Kei bleiben im Bus zurück. „Danke, Kei." Er legt ihr eine Hand auf die Stirn. „Wir sagen es dir anscheinend nicht oft genug. Aber du musst nicht alles alleine machen. Weder das hier noch das andere. Wir tragen als Menschen alle Verantwortung." Er tätschelt ihren Kopf mit einem kleinen Lächeln. „Gib uns ruhig etwas von dieser Verantwortung ab. Dafür sind wir doch da." Er geht schon raus, während sie noch kurz da bleibt und leicht lächelt. 

Descent of the Stars (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt