"Meine Fans halt."

1.8K 157 4
                                    

Wir chillten einfach eine Weile auf der Couch herum, bis wir uns Fragen stellten.

"Deine Lieblingsfarbe?", fragte er mich.

"Mhmm... rot. Oder... Nein. Rot.
Deine?"

"Auch rot."
Er lächelte mich warm an.

"Willst du heiraten?", fragte ich.

"Ich weiß sogar schon mit wem."
Ich spürte, wie er mich näher zu sich zog.

"Und Kinder?"

"Auf jedenfall. Stell dir mal kleine Jeongguks oder Mias vor, die durch unsere Wohnung laufen.
Total knuffig, nicht wahr?"
Er zählte noch weitere Sachen auf, richtig schwärmend.

"Du kannst leicht reden. Ich muss sie 9 Monate im Bauch tragen und Essiggurken mit Nutella fressen."
Ich kicherte leicht.

"Für mich wird es auch nicht einfach.
Immerhin bin ich noch Jungfrau."
Sein Kinn hatte er auf meinen Kopf gelegt.

"Hätte ich garnicht von dir erwartet."
Ich spürte, wie er sichtlich nervös wurde.
Er spielte immer wie verrückt an seinem Haar herum, wenn er nervös war.

"Ähm, bist du noch Jungfrau?"
Er stotterte leicht bei dem Satz, als ob es die Millionen-Frage war.

"Ja und ich bin stolz."
Ich boxte ihm leicht in den Bauch, was aber nicht viel brachte.
Der war steinhart.

"Woah, wieso ist das so hart?"
Ich sah gerade wahrscheinlich wie ein 6 jähriges Kind aus, dass gerade das erste mal ein Handy vor dem Gesicht hatte.

"Training. Apropos training, wollen wir tanzen gehen?"

Wieso hörte sich das so pervers an?

Meine Turnsachen hatte ich dabei gehabt, da wir heute Turnen hätten.
Obwohl das dann ausfiel, weswegen ich die Turnsachen um nichts mitgenommen hatte, dachte ich jedenfalls.
Aber jetzt brachte es sich ja was.

"Ähm... Okay. Ich hab meine Sachen da."

Sofort sprangen wir von der Couch und ich holte meine Tasche, während Jungkook eine andere Tasche mit seinen Turnsachen und 2 Flaschen Wasser packte.
Ich zog mir meine Winterjacke an und meine Stiefel, die ich neulich gekauft hatte.
Es schneite nämlich zurzeit in Seoul.
Meine Haube setzte ich auch auf und meine Handschuhe.
Meine Facemask in schwarz durfte nicht fehlen, da ich gelegentlich ziemlich gerne Facemasks trug, obwohl das für die Einwohner hier in Seoul ziemlich komisch sein müsste, eine 'Ausländerin' mit Facemask zu sehen.
Jungkook zog so ziemlich dasselbe an.
Seine Schuhe, seine Jacke, eine Haube mit passendem Schal und Handschuhen und eine Facemask in weiß.

"Können wir, Miss?"

"Ja mein Gatte."
Ich musste kichern.

Zwar etwas zögernd, dennoch wollend, griff ich nach seiner Hand und verschwänkte unsere Finger miteinander.
Und so verließen wir die Wohnung.
Draußen angekommen, standen, leider, viele Papparazzis vor dem Gebäude.
Grelles Licht blendete uns, weswegen wir nur schwer durch alle kamen.

"Wie fühlt es sich so, Mia?", schrie mir einer ins Ohr, doch ich machte nur einen leicht verstörenden Blick und quetschte mich vorbei.

"Jungkook, wieso gerade eine Nicht-Koreanerin?", schrie jemand hinter uns, doch Jungkook sagte nur:"Weil ich sie liebe." und rannte fast schon durch alle.

"Also magst du Koreanerinnen nicht!", schrie wohl ein Freund des Mannes, der uns vorhin gefragt hatte.

"Meine Mutter ist eine, wie könnte ich Koreanischen Mädchen also nicht mögen?"
Endlich waren wir halbwegs durch die Menschenmasse geraten und rannten.
Die Papparazzis rannten nicht mit, da sie die schweren Kameras herumtragen mussten.
Irgendwann hielten wir an und gingen im 'Normal Tempo'.

Ich seufzte erleichtert und sagte:
"Das war eine Geburt. Wie hältst du das nur aus?"

"Garnicht. Aber wenn ich ausflippen würde, wäre das in der Presse. Also, muss ich, wohl oder übel. Obwohl wir jetzt sowieso in der Presse oder auf Internet-Blogs landen werden."

"Denkst du?"

"Ja, denn da vorne sehe ich Fans. Mit Kameras. Und sie rennen."

Ein "Oh." entfloh meinem Mund, als ich die, nicht so große, Menschenmenge sah.
Automatisch wurde mein Griff um seine Hand stärker.

"Hey, Hey. Das sind meine Fans, sie würden dir nie wehtun."

Schon waren sie da, uns starrten uns eine Weile an.

"Jungkook- und Mia?"
Dem Mädchen liefen heiße Tränen die Wangen hinunter.
Ich trat langsam nach vorne und umarmte sie.

"Shh~ Nicht weinen."
Langsam strich ich mit meiner Hand ihre langen, schwarzen Haare entlang.
Die anderen brachen auch in Tränen aus.

"Kommt her.", lächelte ich und zog alle zusammen in eine Umarmung.

"Du auch."

Ich sah Jungkook durchdringend an.
Er lächelte nur und kam zu mir, woraufhin er alle, samt mir, umarmte.
Die Mädchen beruhigten sich langsam und strahlten uns an.
Sie machten Fotos, wie verteilten Autogramme und schon waren sie weg.

"Die waren so süß."

"Meine Fans halt."

Nach einer Weile kamen wir beim Tanzstudio an und gingen in einen der großen Tanzräume.
Unsere Wege trennten sich, da wir in unterschiedliche Kabinen mussten.
Jungkook schlug mir vor, zusammen in eine zu gehen, doch ich lehnte dankend ab.
Wer weiß was da noch passiert wäre.
Jedenfalls zog ich mich um und trällerte ins Tanzstudio, wo ich jedoch noch auf Jungkook wartete.
Wie konnte es sein, das er länger als ich brauchte?

Ich schloss schonmal mein Handy an die Boxen an, und ließ 'War of Hormones' laufen.
Es war ihr neustes Lied, eigentlich war es schon etwas länger her, jedoch war es noch 'neu'.
Ich tanzte, so gut ich mir die Choreographie gemerkt hatte, und blendete alles weitere aus.
Es dröhnte die raue Stimme von Taehyung aus den Boxen:
"Tell me what you want right now."
Der letzte Akt vollendete noch, bis ich verschwitzt und luftringend in mein Spiegelbild sah.

"Das war fantastisch."
Jungkook hinter mir klatschte und kam grinsend auf mich zu.

Mir stand der Schock ins Gesicht geschrieben.
Eigentlich hätte sich meine Atmung doch beruhigen sollen, oder?
Denn so war es nicht.
Meine Atmung ging mit jedem seiner Schritte um eine Stufe höher, als er jedoch genau an meinem Hinterkopf stand, drohte ich zu kollabieren.
Er bemerkte es wahrscheinlich, wie ich hysterisch in mein Spiegelbild sah, denn er lächelte und schlang seine Arme um mich.

"Du bist süß.", hauchte er in mein Ohr.

Don't goWhere stories live. Discover now