Spontaner Ausflug nach China

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"Was kommt nach dem Vorklärbecken?", fragte mich Annika schon zum 30x mal.

"Belebungsbecken?", fragte ich, woraufhin Annika jubelte und ins Kissen schrie.

Sie warf ihre Hände in die Luft.
"FINALLY LORD."

Ich musste anfangen zu lachen. Gut, eine Frage ist fertig, nur noch 54 mehr.
Als ich darüber nachdachte, wurde ich ziemlich fertig.

"Das schaffen wir nie.", meinte ich und seufzte.

"Oh doch! Wenn wir einfach weitermachen, wirds schon."

Wir lernten und lernten, bis wir endlich fertig waren. Um 23:45.

"Fertig." Sie gähnte einmal und streckte sich.

"Willst du vielleicht hier bleiben?"

"Ja, das wäre das beste."

Schnell machten wir uns bettfertig, als wir gleich einschliefen.
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"Mia? MIA?"

Ich vernahm leise Stimmen wahr, die meinen Namen riefen. Jedoch wurden diese immer lauter, bis ich aufwachte.

"Hä- Was?"
Ich gähnte und streckte mich lustlos.

"Gott Sei Dank bist du wach. Ich muss dir etwas erzählen..."
Sie sah mich mitleidend an.

"Haben wir Schule verpasst?"
Ich wollte vor Freude aufspringen, als ich jedoch den Ernst in ihren Augen sah.
Schnell setzte ich mich aufrecht hin und musterte sie.

"Was ist denn los?", fragte ich stirnrunzelnd.

Sie musste seufzen, als ihr Tränen in die Augen stiegen.

"Jungkook."

Ich verstand den Ernst der Sache nun.
Auf die Lippe beißend wartete ich, dass sie ihren Satz endlich weiterführte.
Jedoch wurde es mir einfach zu lang.

"Was ist denn mit Jungkook?"

Sie mied bewusst meinen Blick.
Meine Atmung ging schneller, weswegen ich jeweils meine Hände auf ihre Schultern legte und sie durch rüttelte.

"Verdammt Annika, was ist mit ihm?!"

Sie schloss ihre Augen und öffnete ihren Mund.
"Er wurde heute ins Krankenhaus geliefert, weil er beim Songcheck zusammengekippt ist. Bauchschmerzen oder so."

Vor Schock ließ ich sie los und musste mich erstmal fassen. Ich darf keine Zeit verlieren. Jetzt sollte ich mich nicht aufs weinen konzentrieren, sondern darauf, wie und wann ich zu Jungkook gehen sollte.
Gleich sprang ich vom Bett und steuerte auf meinen Laptop und mein Handy hin.
Schnell rief ich Suga an, wem interessiert es ob ich viel Geld verliere.

Gott Sei Dank ging er gleich ran.

"Yoboseyo?", meldete sich Sugas raue Stimme an der Leitung.

"Hallo Suga. Wie geht es Jungkook?", fragte ich besorgt und biss in meinen Fingernagel.

"Er wird untersucht, jedoch bleibt er noch einpaar Tage hier. Ich möchte dich wirklich nicht beunruhigen, aber gut sieht es nicht gerade aus."

"Kannst du mir die Adresse von dem Krankenhaus senden? Und, wie lange bleibt er, beziehungsweise ihr, genau?"

"Ich kann dir alles simsen. Aber Mia, warum brauchst du diese Daten?"
Er schien ziemlich müde zu sein.

"Ich möchte Jungkook besuchen. Aber sag ihm das bitte nicht, okay? Vielleicht bekomme ich heute noch einen Flug."

"Mia, das ist nicht nötig-"

"Doch, dass ist es. Ich kann in deiner Stimme hören, dass es ihm wirklich nicht gut geht. Ich musss doch bei ihm sein, oder? Verstehst du das?"

Er musste seufzen.
"Ja, ich verstehe das. Dann sehen wir dich heute, Annyeong und guter Flug."

Ich bedankte mich und legte auf.
Annika, die neben mir saß, spielte mit ihrem Handy herum.

"Annika, mach dich fertig für die Schule, okay?"

"Okay?"

Sie stand auf und ging duschen. Als sie fertig war, tat ich dasselbe.
Ich zog mich etwas dicker an, weil es im Flugzeug wahrscheinlich kalt wird.
Ich holte einen kleinen Koffer heraus, in den ich viele T-Shirts, Shorts und co. einpackte. Meinen Laptop auch.

"Mia, kommst du?", rief Annika aus dem Flur.

"Ja, warte."

Ich schleppte alles in den Flur und holte meine Ersparnisse aus einem Versteck. Meine Ersparnisse waren aber noch in Euro, nicht in Won.

"Annika, denkst du, dass 2000 Euro passen?"

"Ja, denke schon."

Die Strom- und Wasserversorgung schaltete ich ab, da sonst noch etwas überflutet oder überschwemmt werden könnte. Den Strom für den Kühlschrank ließ ich aber an.
Schnell schloss ich ab und verschwand schon mit Annika, zur Bushaltestelle.

Unser Bus kam ziemlich schnell, weswegen wir uns bald verabschieden mussten.

"Schöne Reise und pass auf dich auf. Gute Besserung an Jungkook."
Sie umarmte mich und stieg aus.

Am Flughafen angekommen ging ich zum Empfang und holte mir die Karten für China. Meinen Koffer legte ich ab.

"Sie haben ziemlich Glück, dass sie so früh gekommen sind. Wir haben alle Flüge ab 12:00 gestrichen."

Ich bedankte mich und ging schon Richtung Security Check. Das war auch schon getan, weswegen ich zu meinem Gate ging und dort wartete.
Warten musste ich aber nicht lange.
Mein Flug wurde aufgerufen und ich mich ins Flugzeug begab.
Der Flug würde 3 Stunden dauern, was jedoch nicht ziemlich lange ist.
Für meine Verhältnisse nicht.

Ich verbrachte die meiste Zeit damit, Filme zu schauen oder aus dem Fenster zu blicken. Mein Handy benutzte ich auch manchmal. Die Flugbegleiterinnen waren ziemlich nett, die eine erkannte mich sogar als "Jungkooks Freundin."

Endlich in China angekommen, schnappte ich mir meinen Koffer und ging zu den Taxis, wo ich gleich ein freies fand und einstieg.

"Do you speak english, or korean?", fragte ich den Taxifahrer.

"Ich bin gebürtiger Koreaner. Wohin wollen sie, Ma'am?"
Puh. Gott Sei Dank konnte er koreanisch. Wer weiß, vielleicht hätte er mich garnicht verstanden.
Ich sagte ihm die Adresse des Krankenhauses auf.

"Etwa in das, wo ein K-Idol liegt? Bist du ein Fan?", fragte er sichtlich interessiert.

Ich lächelte ihn nickend an und sagte:"Ich bin seine Freundin."

Er nickte nur wissend und fuhr los.
Mir fiel ein, dass ich Annika noch meine Entschuldigung mailen musste. Das kann ich dann später machen.

Die Fahrt dauerte nicht besonders lange. Als wir ankamen, holte der Taxifahrer noch meinen Koffer aus dem Gepäck.

"Gute Besserung.", sagte er noch und stieg ein, woraufhin er gleich losfuhr.

Mit leichten Kribbeln im Bauch trat ich vor. Das Krankenhaus war erstaunlich groß, und auch hoch!
Bei der Rezeption fragte ich nach Jungkook.

"Ah ja, Mr. Min hatte mir schob gesagt, das eine gewisse Mia kommen wird. Ausweis bitte."

Ich zeigte ihr meinen Pass und lies mich von ihr in den besagten Gang führen. Von weitem sah ich die ganze Bangtanbande, die mit dem Rücken zu mir gedreht waren.
Leise schlich ich mich zu ihnen.

"Hallo?", fragte ich, als ich unmittelbar hinter ihnen, besser gesagt Yoongi, stand.

Yoongi machte reflexhaft platz, wahrscheinlich weil er dachte, dass ich nur durchgehen wollte.

"Min Yoongi."

Er drehte sich zaghaft um und ich blickte in seine teilweis roten Augen.

Don't goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt