Wie soll ich das schaffen?

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"Du machst Mia jetzt aber keinen Heiratsantrag oder?", fragte Jin gleich übervorsorglich.

"Was, Nein! Also nicht jetzt.", murmelte er.

Er setzte sich wieder zu mir und gab mir die Box in die Hand.
Unsicher sah ich sie von allen Seiten an, bis ich sie doch öffnete.
In ihr befanden sich 2 Armbänder, auf denen jeweils unser Name stand.

"Das mit Jungkook bekommst du und das mit Mia ich, so vergessen wir uns nicht, wenn ich mal nicht da bin.", lächelte er.

Ich starrte nur auf das kleine Teil, was so schön aussah.
Es war eine kleine Silbertafel, auf der Jungkooks Name stand.

"Es ist so schön.", brachte ich nur hervor.

Langsam aber würde ich wieder weinen, wenn ich daran dachte, Jungkook morgen gehen lassen zu müssen.

"Woher hast du das Geld?"

"Wir haben vorgestern unseren Lohn bekommen.", lächelte er mich nur an.

"Jungkook...", meinte ich nur weinerlich und bemerkte, wie wassrig meine Augen wurden.

"Ich kann mir das nicht ansehen.", meinte Jimin im Bezug auf Jungkook und ging, jedoch machte er es mit Spaß.
Ich biss mir stark auf die Unterlippe, damit ich nicht gleich heulte.

"Okay, wir gehen mal. Ihr wolltet auf der Couch schlafen, oder?", meinte Jin.

Die Couch war so eine klapbare, weswegen wir beide lieber da schlafen wollten. Außerdem wollte ich nicht mit 7 Jungs in einem Zimmer schlafen.
Ihr wisst wieso.
Nacheinander gingen sie und sagten uns Gute Nacht, bis noch ich und Jungkook im Raum waren.

"Findest du nicht, ich habe eine kleine Belohnung verdient?", meinte Jungkook mit etwas angeröteten Wangen und sah auf seine Hände.
Und da war wieder dieses nervöse:
Er spielte mit seinem Haar.

"Du Dummkopf.", meinte ich nur, legte die Box auf den Tisch und bückte mich zügig zu Jungkook.

Seit wann war ich so offen? Früher hätte ich mich dafür köpfen können, Jungkook einfach so zu küssen.
Aber naja, mit der Zeit lernt man wahrscheinlich, wie es so abläuft.

Ich spürte seinen heißen Atem, der nach Weinachtskeksen roch.
Lange starrte ich in seine braunen Knopfaugen, in denen ich mich spiegelte.
Es war wie eine Hypnose, desto länger ich hineinschaute, umso hypnotisierter wurde ich.
Er hatte erstaunlich lange Wimpern für einen Jungen, fiel mir gerade auf.
Jedoch traute er sich nicht, sich ansatzweise zu bewegen.

"Wo ist der selbstbewusste, perverse Jungkook hin?", kicherte ich.
Er öffnete seinen Mund, schloss ihn aber gleich wieder.

"Wo ist die schüchterne Mia hin?", konterte er jedoch.

Er strich mir mit seiner Hand meine Haarsträhne, die mir ins Gesicht fiel, hinter mein Ohr.

"Danke.", hauchte ich gegen seine Lippen, um auf seine 'kleine Belohnung' zu reagieren.

Seine Hand hatte Platz an meiner Wange bekommen.
Unsere Lippen waren nur Millimeter voneinander getrennt.
Meine Aufregung hielt diese Tortur nicht mehr aus, weswegen ich auch diese Millimeter schloss.
Ich versuchte, meine ganzen Emotionen in den Kuss zu verarbeiten, denn das würde wahrscheinlich unser letzter Kuss sein.
Da wir noch ein 'frisches' Paar waren, durften wir uns noch nicht in der Öffentlichkeit küssen, so hatte es der CEO von BTS ausgemacht.
Jungkook wurde es am Anfang sogar verboten, sich mit mir zu treffen, jedoch konnte er sie noch umstimmen, wofür ich sehr dankbar war.

Ich konnte ihn morgen also nur beweinen und umarmen, oh Gott.
Wie werde ich diese Wochen ohne ihn auskommen? Ohne diese beschützende, treue Seele, die mir entnommen wird?
Telefonieren wird auch schwer, da er die ganze Zeit Aufgaben und co hatte.
Wenn ich nur daran dachte, rollten mir die Tränen aus meinen Augenwinkeln heraus, was Jungkook auch bemerkte.
Abrupt beendete er den Kuss und sah mich nur bemitleidend an.
Seine Daumen strichen mir meine Tränen weg, die jedoch wieder fielen.
Es hatte sich ein großer Schmerz in meiner Brustgegend entwickelt, der nicht aufhören wollte.

"Weine nicht, bitte.", sagte er und zog mich in eine innige Umarmung.

Ich konnte nicht mehr;
Aus vollem Leibe schluchzte ich mich auf seiner Schulter aus.
Das hier war ziemliches Neuland für mich, denn ich weinte nicht schnell.
Nur, wenn mir etwas sehr wichtig war.

Mit seiner Hand strich er meinen Rücken auf und ab, wie er es immer machte.
Ich wollte ihn einfach nicht loslassen, nicht in diese weite Welt.
Ich versuchte mich zu beruhigen, was jedoch nichts brachte.

"Ich bin okay.", schluchzte ich und ging auf Abstand.
Ich sah jetzt vielleicht wie eine Furie aus, oder eine Bitch, die durch den Regen gelaufen ist.

"Ich sehe scheisse aus.", lachte ich unter all den Tränen und wischte mir mit dem Handrücken über die Wange.

"Du siehst immer toll aus, honey.", scherzte er.

"Irgendwie ist mir das jetzt peinlich."

"Warum?"

"Ich mags nicht vor Jungs zu heulen.", stellte ich fest.

"... Und erst recht nicht wenn ich ihre TShirts verunstalte.", machte ich auf die verlaufene Wimperntusche auf seinem Shirt bemerkbar.

"Erstens: Als ob man das nicht rauswaschen kann.
Zweitens: Du weinst wegen mir, also ist es doch okay das ich hier bin.
Drittens: Als dein rechtmäßiger Freund kannst du vor mir weinen."
Ich bemerkte ein leichtes Glitzern in seinen Augen, als er 'rechtmäßiger Freund' sagte.

"Du bist süß.", sagte ich zu ihm.

"Ist dir das erst jetzt aufgefallen?", lachte er und steuerte auf einen Schrank zu, wo die ganze Bettwäsche war.
Er holte alles heraus, während ich die Couch ausklapte.

"Das ist ja riesig.", meinte ich.

"Jup."

Ich nahm ihm die Wäsche ab und deckte alles.

"Wie soll ich eigentlich schlafen?"
Die Übernachtung war ja spontan gewesen, weswegen ich nichts da hatte.

"Ich hol dir was.", meinte er und ging wahrscheinlich in sein Zimmer, um mir was zu holen.

Mit einem schwarzen T-Shirt und einer Boxershort kam er wieder.

"Passt das?", fragte er.

"Ja, danke."

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