Das "Geständnis"

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"Luhan, schau mal."

"Er liebt dich. Awww, Ihr wärt voll das süße Paar."
Er sprang auf und ab.

"Dein Ernst jetzt.", lachte ich und begann zu tippen.
Der Text flog über meine Finger.

>Wie du mich dazu bringst? Ich weiß es nicht. Ich denke, Menschen, die sich lieben, haben sich das doch auch nicht gefragt.
Man kann einen nicht dazu "bringen". Es passiert einfach. Aber warte, was bedeutet das? Was willst du mir damit sagen?<

Ich sah zu ihm, was er dann auch tat, aber wieder abließ und sich seinem Handy widmete.

>Können wir uns treffen? Ist doch nicht Gentleman Like, es dir per SMS zu sagen.<

"Luhan, Er will sich mit mir treffen. Ich muss das wirklich klären. Sorr-"

"Pshhh, Ich verstehe schon."
Er lächelte mich an und umarmte mich.

"Du sagst mir aber, was daraus geworden ist, okay? Ciao, Mia.", flüsterte er mir ins Ohr und grinste, bis er sich umdrehte und verschwand.

>Wo und wann?<

>Ich warte hinter dem Café auf dich.<

Sofort setzte ich mich in Bewegung.
Was hatte das zu bedeuten?
Was wollte er mir damit sagen?

Etwa das er mich ... liebt?

Niemals. Ich schob den Gedanken beiseite.
Wie ging das auch?
Ich kannte ihn vielleicht 3 Tage lang, oder so.

Das war ein Grund mehr, warum ich jetzt mit ihm, über sein Verhalten, reden wollte.
Ich sah ihn schon, wie er lässig an einer Wand angelehnt stand.
Ich musste sagen, er sah nicht schlecht aus.

Mia, was für Probleme schaffst du dir eigentlich immer an?

Als er mich erblickte, lächelte er trüb und kam mir entgegen.
Er hielt etwa 20 Centimeter Abstand von meinem Gesicht, was eindeutig zu wenig war, und er brachte ein leises "Hi." heraus.
Während er das sagte, bildete sich eine Dampfwolke vor seinem Mund.
Ich grinste irgendwie automatisch, warscheinlich weil ich ihm ein gutes Gefühl geben wollte.

"Hallo."

Die Stimmung zwischen uns war angespannt, was mir aber nicht gefiel, weswegen ich ihm durch die Haare wuschelte.

"Du bringst nich echt zum verzweifeln.", brachte ich kopfschüttelnd heraus.

Er hatte so weiche Haare.
Irgendwie habe ich heute was mit Haaren, erst Luhans und jetzt Jungkooks.
Er grinste mich an, aber die Stimmung blieb beschissen.
Schweigend gingen wir nebeneinander.

"Du hast mich ziemlich verletzt.", brachte er heraus, gefolgt von einem gezwungenem Lächeln.

Es tat mir fast in der Seele weh, ihn so zu sehen.

"Ich verstehe es nicht.
Wieso? Was habe ich getan?"

Dumme Frage. Ich wusste, was ich getan hatte, aber ich wollte seine Blickrichtung sehen.

"Du gibst dich da einfach mit dem ab, ihr haltet Händchen und so. Es tut einfach irgendwie weh, verstehst du?"

Langsam veneinte ich aber.
Ich verstand es nicht. Ich verstand nicht, warum es ihn "verletzte".
Ich verstand nicht, warum es ihn störte.
Und ich wollte es aber verstehen.
Kopfschüttelnd, aber lächelnd, seufzte er und sah mich an.

"Was machst du bloß mit mir?"

In seinen Augen spiegelte sich Trauer.
Und das schlimmste ist, es war wegen mir. Es war meine Schuld, warum er so traurig war. Es war meine Schuld, warum er sich ein lächeln erzwingen musste. Es war einfach meine Schuld.

"Ich weiß es nicht. Aber ich möchte, dass du mir das jetzt sagst. Aber gehen wir woanders hin, hier ist es zu laut. Wir müssen dringend reden."

Ohne auf seine Antwort zu warten, schnappte ich nach seiner Hand und ging zur U-Bahn, direkt gesagt: In mein Apartment.
Ich nannte es absichtlich Apartment, da es nicht mein Haus oder mein "Zuhause" war.
Mein Zuhause wurde noch nicht festgestellt, da ich mich bis jetzt nigends richtig wohlfühlte. Nicht einmal in Deutschland.

Die ganze Fahrt über sagte niemand etwas. Ich denke, es traute sich niemand, da wir Angst hatten, etwas Falsches zu sagen.
Aber er hatte nicht einmal vor, meine Hand los zu lassen. Schon süß, aber es war auch ungewohnt für mich.

Die liebe Mia, also ich, hatte bis heute keinen Freund gehabt.
Aber ich will auch sagen, das ich eben nicht so Schlampen Mäßig durch die Straßen rannte, mit einem Minirock und anoperierten Brüsten, und jeden Jungen mit nachhause nahm.
Und genau dabei lobte ich mich, eingebildet pur, oder? Ich denke nicht.
Obwohl ich schon unzählige Küsse hinter mir hatte, alles Arschlöcher, will ich auch mal sagen, wurde daraus nie eine feste Beziehung. Keine Ahnung warum.

Bei mir angekommen, nahm ich ihm die Jacke ab und hängte alles auf.
Ihn auch, haha Spaß.

"Willst du etwas trinken oder essen?", fragte ich höflicherweise.

"Nein, danke. Ich habe gerade gegessen. Aber ich hätte gerne ein Glas Wasser, bitte."

Ich nickte, holte ihm ein Glas Wasser und setzte mich auf die gegenüberliegende Couch.

"So. Ich weiß das es uns unangenehm ist, und sein wird. Aber wenn wir nicht reden, wird das auch nie was.", brach ich die Stille zwischen uns.

"Du hast Recht."

"Was ist los, Jungkook? Erst das mit Yoongi, und dann das mit Luhan."

Wir saßen gegenüber von einander, weswegen ich aufstand und mich neben ihn hinsetzte.

"Ich werde einfach schnell eifersüchtig."

Er drehte sich von mir weg, damit ich seine erhitzten Wangen nicht sah.
Fehlgeschlagen, Herr Jeon.

"Erzähl das jemanden, der dir das abkauft."

Ich wollte einfach wissen, warum er so eifersüchtig wurde.
Natürlich hatte ich einen Verdacht, aber ich verdrängte das so gut wie möglich.
Er schnappte nach Luft.

"Ich kann das nicht ertragen, wenn du mit anderen Jungs zusammen bist. So, jetzt ist es raus!"

"Wie meinst du das? Und warum erträgst du das nicht?"

"Ich...."

Er kam mir näher, sodass sich fast unsere Nasenspitzen berührten.
Sein Blick war weich und ängstlich, als ob er Angst von den vorherstehenden Worten hätte.
Er sah mir erst in die Augen, dann auf meine Lippen.
Mit einer Hand strich er mir eine Haar Strähne aus dem Gesicht, während er dann doch anfing zu lächeln.
Und ich lächelte auch. Ich wusste nicht wieso, weshalb, warum, aber ich tat es einfach.

"Weil ich dich liebe."

Don't goWhere stories live. Discover now