It's over.

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Ich musste sagen - Lasertag war lustig.
Sehr lustig. Obwohl sich mein Ohrring einmal im Draht verhangen hat, und ich mir dabei fast das Ohr aufgerissen habe, war es lustig.

"Everything is awesome.", sang Taehyung leise, als wir wieder auf dem Nachhauseweg waren.
(Kennt ihr das? Vom Lego Movie? xD)

Ich lehnte meinen Kopf müde an die Fensterscheibe und ließ mich von Taehyungs Summen in den Schlaf gleiten.

"I'll carry her."(Ich trage sie), hörte ich, als ich mich auch gleich in der Luft befand und zwei Arme unter mir spürte.

Ich konnte durch den Geruch erkennen, dass es Jungkook war, der mich in mein Zimmer trug, weswegen ich automatisch meine Arme um seinen Hals legte und mich tragen ließ.

Wer würde denn nicht lieber getragen werden, als die Treppen im Halbschlaf zu steigen?

"Ich weiß, dass du wach bist pabo.", hörte ich wieder Jungkook sagen, weswegen ich leicht lachen musste.

"Ich hab' dich auch lieb.", flüsterte ich und öffnete meine Augen kurz, um in das makellose Gesicht meines Freundes zu blicken, das wegen dem Mondlicht noch schöner aussah als sonst.

"Ich könnte dich theoretischerweise auch jetzt ins Gras fallen lassen.", meinte er und grinste, weswegen ich meine Arme nur fester um seinen Hals drückte.

"Dann kannst du auf der Couch schlafen."

"Okay, okay."

Er drückte die Haustüre mit seinem Fuß auf, da alle schon drinnen waren, und trug mich hinauf in mein Zimmer.
Behutsam legte er mich auf das Bett, weswegen ich aber auch gleich aufstand und mir die Pyjamas zum anziehen suchte.

Mit unklarer Sicht fing ich jedoch an, mich im Raum umzuziehen.

Ich spürte den scharfen Blick von Jungkook auf mir liegen, jedoch ignorierte ich das gekonnt. Was brachte mich eigentlich dazu, mich im Zimmer umzuziehen?
Ich schluckte die Nervosität herunter und legte mich lustlos auf das Bett, nachdem ich auch mein Makeup entfernt hatte.

"Wie gefällt es dir eigentlich in Deutschland?", fragte ich Jungkook und sah ihm in die Augen, als wir beide auf dem Bett lagen.

"Es ist ein wundervoller Urlaub, und ein windervolles Land. Es ist schön, wieder einmal herumlaufen zu können, ohne das dich Sasaengs angreifen.", meinte er grinsend und kuschelte sich an mich an.

"Das freut mich."

"Und das habe ich nur dir zu verdanken. Meine Mia, meine Muse. Meine allerliebste, wunderschöne Mia."

"Du bist blöd.", murmelte ich und legte meinen Kopf auf seine Halsbeuge.

"Du liebst mich, oder?", meinte er plötzlich, weswegen ich ihm in die Augen blickte.

"Ja natürlich, wieso?"

"Würdest du mich vermissen?"

Ich seufzte. "Mehr als alles andere auf der Welt."

"Gut, Gute Nacht mein Engel."

Ich musste schmunzeln und spürte auch, wie sich meine Augenlieder wie Steine anfühlten, weswegen ich sie schloss und in den Schlaf driftete.

"Saranghae.", hörte ich ihn seufzten.
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Laute Sirenen und grelles Licht ließen mich aufstehen.

"MIA!", hörte ich eine laute Stimme, jedoch konnte ich sie erst richtig hören, als meine Augen sich an das blau-rote Licht gewöhnten.

"Was ist hier los?", fragte ich und rieb mir die Augen, als mich ein angsterfüllter Yoongi ansah.

Yoongi hob mich hoch und trug mich in irgendeinen Wagen, was sich als das Auto meiner Eltern herausstellte.

"Was zur Hölle machst du?", fragte ich, als er sich auf den Fahrersitz setzte und losfuhr.

"Du hast es immernoch nicht mitbekommen?! Jungkooks Herz hat aufgehört zu schlagen!", rief her und schlug auf das Lenkrad.

Stille.

"Jungkooks Herz hat was?", fragte ich ungläubig und spürte, wie mir die Tränen hinunterschossen.

"Aufgehört zu schlagen. Wir fahren jetzt ins Krankenhaus. Also, besser gesagt ich."

Meine zitternden Lippen brachten keinen einzigen Ton heraus, jedoch schrie mein inneres.
Nicht jetzt, bitte nicht jetzt.

"D-Du hast a-aber keinen Führersch-", sagte ich noch, bis ich ohnmächtig wurde.

*Traum*

"Du bist so unfair.", weinte ich und schlug auf die bekannte Brust meines Freundes ein.

"Hey, schau mich an.", meinte er jedoch warm.
Seine eiskalte Hand fuhr meine Wange nach, weswegen ich seufzte und ihn umarmte. So stark, wie es nur möglich war.

"Verlass mich nicht, bitte."

*biep, biep, biep*

"Mia ist wach!", hörte ich Jins Stimme, weswegen ich auf mein weißes Kleid blickte und mir gleich alles in den Kopf schoss, was passiert war.

"Jungkook, er, ich meine ich. Also er lebt noch, oder? Sagt mir, dass er noch lebt. Tae.", rief ich verschreckt und blickte in Taehyungs Augen, der meinen Blick mied.

Ich sah alle nacheinander an. Ihre traurigen, verweinten Blicke waren zerstörend.

Wieder Stille.

"Er lebt noch, oder?", fragte ich flüsternd und biss mir auf die Unterlippe.

Namjoon schüttelte leicht seinen Kopf.
Ich starrte meine Hände an, bis ich in ein leises Weinen fiel.

"Wie könnt ihr so gelassen sein?", rief ich aufeinmal.

Sie blieben nur Still.

"Wie witzig, nicht wahr? Einen geliebten Menschen zu verlieren, und dann nicht einmal einen verdammten Scheiß darauf zu geben!", rief ich lauter.

Das war nur ein Witz. Sicher war es das. Sonst würden sie mit mir weinen? Denn, wenn es nicht ein Witz wäre, wäre es kein Witz, jedoch ist es ein Witz, weil es einer ist. Nicht war, Freunde? Ich liege doch recht?
Oder?

"Guter Witz Leute! Jungkook, wo bist du? Hinter dem Regal?", rief ich lachend.

"Ich denke, wir sollten den Arzt rufen.", meinte Hobi und ging gleich zur Tür.

"Fass' diese Tür an und jeder von euch stirbt.", hörte man mich, todernst.

Sie weiteten ihre Augen, weswegen ich wieder in ein Gelächter fiel.

"Was soll diese Scheiße Mia?!", meinte wiederrum Taehyung.

"IHR LABERT HIER DIE SCHEIßE!", schrie ich auch wieder und stand auf, um Taehyung gehen die Wand zu drücken.

Taehyung redete beruhigend auf mich ein. "Rege dich ab, es bringt sich nichts."

"WAS BRINGT SICH NICHTS?! WAS FÜR EIN VERDAMMTES SPIEL SPIELT IHR?!"

Ich drückte seinen Hals mit meinem Oberarm.
Währenddessen versuchte Yoongi mich wegzuzerren, jedoch hatte ich nasse Füße, weswegen ich schwer ausrutschte.

"Er ist tot, verstehe das!"

Das war der Moment, an dem ich es wirklich verstand.
Ich ließ Taehyung ganz langsam wieder los, weswegen er auf den Boden fiel.

"Er ist... weg?", flüsterte ich zu mir selbst und brach in Tränen zusammen.
Schweratmend realisierte ich die gottverdammte Realität.

Jungkook war fort, für immer aus meinen Armen gerissen.
Weg, als wäre er nie da gewesen.

Don't goWo Geschichten leben. Entdecke jetzt