Baden

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Pov Hinata:

„Ich sitze in dem Auto von Kageyamas Mutter. ICH SITZE IN DEM AUTO VON KAGEYAMAS MUTTER?!", dachte ich und mein Herz machte kleine Sprünge. Zwischen mit und Kageyama herrschte peinliche Stimmung. Doch Gott sei Dank brach Frau Kageyama die Stille und fragte mich wie es mir im Moment so gehen würde. „Mir geht es gut, danke der Nachfrage.". „Mensch Tobio da hast du aber echt einen sehr höflichen Freund.", zwinkerte sie ihrem Sohn zu. Kageyama und ich wurden gleichzeitig rot. „Ich war sein Freund?", überlegte ich. „Mum, er ist immer noch mein Teampartner!", meinte der Zuspieler. Bei diesen Worten zerbrach mein Herz in Splitter, welche mir dann von innen in die Brust stachen. Seine Worte taten weh. Auch wenn ich mich langsam an seine fiesen Bemerkungen und so gewöhnt haben sollte, seit Wochen tat mir es immer weh wenn er etwas fieses sagte. Ich habe mit unserer Club-Mama Sugawara darüber geredet. Er machte sich immer um die anderen Sorgen und kümmerte sich wie eine echte Mutter um seine Teamkameraden. Am Ende hat sich herausgestellt, das ich mich in den großen Zuspieler verliebt habe. Und seit dem machte alles einen Sinn. Warum ich immer an ihn denken musste, ihn heimlich beim umziehen beobachtete oder warum ich in seiner Anwesenheit immer zittrige Beine hatte.
Mit meiner Mum habe ich auch darüber geredet. Auf sie ist immer Verlass, weshalb ich ihr vertraue. Sie findet es gar nicht schlimm das ich schwul bin, sondern hat sich eher für mich gefreut.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen: „Komm Hinata! Wir sind da.", sagte eine mürrische Stimme welch Kageyama gehörte. „J.. Ja.", antwortete ich. „Warum stotterst du?", fragte er plötzlich. „Äh..Ähm ma... mache ich das? Wa.. Wahrscheinlich ist mir nur k..kalt.". Das war natürlich nicht der Grund. „Dann ab rein mit dir, meine Mutter lässt dir schon Badewasser ein. Ich hole dir Klamotten von mir.". Ich nickte und folgte Kageyama zu seinem Haus. Ich stand im Flur und zog mir meine Schuhe aus und legte meine Tasche daneben. „Na komm kleiner, du kannst baden gehen.", sagte Frau Kageyam freundlich und zeigte mur das Bad. „Vielen D.. Dank nochmal.". „Kein Problem.", antwortete sie lächelnd. Ich zog mich aus und stieg ins Wasser. Als ich entspannend in dem warmen, nach Beeren duftende Wasser lag, öffnete sich ruckartig die Tür. Ich erschrak und verdeckte schnell meine Körpermitte. Als ich sah wer die Tür aufgemacht hat, stockte mein Atem. „Ey Kageyama sag mal was fällt dir ein?!", motzte ich ihn empört an. „Äh.. Ähm sorry, hier sind eh dei.. deine Sachen.". Er kratzte sich verlegen am Kopf und ich sah wie ein leichtrosaner Farbton seine Wangen verdunkelte. „Ok, ähm danke..", sagte ich mit einem ebenfalls verlegten Ton und ich merkte wie meine Wangen sich auch verfärbten. Im nächsten Moment schloss sich die Tür und ich atmete erleichtert aus. „Gott sei Dank hat er nicht meine Körpermitte gesehen.", dachte ich, schloss meine Augen und versuchte weiter zu entspannen. Doch dann viel es mir ein: „Ich bin in Kageyamas Haus in seinem Badezimmer und bade hier nackt? Und ich schlafe heute bei ihm?".

Pov Kageyama:

Ich schloss die Tür hinter mir und lief noch röter an als eben. Oh Gott wie peinlich. Aber warum eigentlich? Ich meine, er ist ein Junge und ich auch. Natürlich habe ich schonmal von Schwul sein gehört, aber war ich es? Und stand ich auf Hinata? Den kleinen Knirps der immer strahlte? Ich schüttelte den Gedanken ab. Ich entschloss mich dazu, dass ich die Nacht abwarten würde und wenn es sich verschlimmert würde ich mit Sugawara sprechen. Mit ihm kann man alles, was einem auf dem Herzen liegt, besprechen.

Pov Hinata:

Als das Wasser langsam kälter wurde, stieg ich aus der Wanne und trocknete mich ab. Ich zog die viel zu großen Klamotten von Kageyama an und sah damit aus wie ein Sack. „Was dachte sich der Idiot dabei, mir so große Sachen zu geben?!", grübelte ich wütend. Kopfschüttelnd ging ich aus dem, vom Wasserdampf feuchten, Badezimmer heraus und schaute mich um. Wo war eigentlich Kageyamas Zimmer? „Maaan wie zur Hölle geht das?", hörte ich auf einmal jemanden motzen. Und dieser niemand war kein anderer als Kageyama. Ich ging zu dem Zimmer aus dem sein Stimme kam. „B.. Bin fertig.". Er prustete los. „Was ist denn mit dir los?". „Du.. hahahaa siehst aus wie... ein Sack. Hahahhaha!", lachte er mich aus. „Was kann ich denn dafür das du mir so große Kleidung gibst?", fragte ich ihn wütend und ging, Spaßeshalber, auf ihn los. Wir rauften uns ein wenig auf seinem Bett bis er auf einmal stoppte und mich ansah. Erst jetzt bemerkte ich unsere komische, meiner Meinung nach schöne, Stellung. Ich lag mit dem Rücken auf dem Bett und Kageyama stützte seine Hände neben meinen Kopf. Ich wurde knallrot und auch die Gesichtsfarbe des Zuspielers verfärbte sich stark. Er raffte sich ruckartig auf und schaute aus seinem Fenster. „Schon wieder peinliche Stille.", dachte ich verzweifelnd. Ich hätte Ewigkeiten in dieser Position verweilen können.

„Tobiooo? Ist dein Freund, ähm ich meinte 'Teamkamerad' schon aus dem Bad?", ertönte Frau Kageyamas Stimme aus der Küche. „Jaaa", antwortete ein grimmiger Kageyama. „Super, dann könnt ihr essen kommen.". Ich sprang auf weil ich einen Bärenhunger hatte. Im Esszimmer angekommen duftete es lecker nach gebratenen Nudeln. Eines meiner Lieblingsessen.

Eine halbe Stunde später standen wir glücklich und müde auf, um unser Geschirr abzuräumen. Danach gingen wir wieder in Kags Zimmer. „Was willst du jetzt machen?", fragte mich Kageyama. „Hmmm, gute Frage. Ah.", ich erblickte seine Spielkonsole: „Wie wäre es mit zocken?". „Von mir aus. Wir müssen uns wohl abwechseln weil ich nur einen Controller habe.". „Kein Problem.". Also setzten wir uns auf das Bett des Zuspielers und er machte irgendein Ballerspiel an. „Ich wusste gar nicht das du solche Ballerspiele magst.", sagte ich verwundert. „Eigentlich mag ich das auch nicht so. Aber meine Mutter hat mir zu meinem letzten Geburtstag die Konsole mit dem Spiel geschenkt.", antwortete er und machte alle nötigen Geräte an, um zu spielen.

„Wer spielt als erstes?", fragte ich Kageyama aufgeregt. „Natürlich ich.", erwiderte er. „Das Wort Gastfreundlichkeit kennst du wohl nicht oder?". „Pff", gab der Zuspieler nur von sich. Schließlich setzte er sich neben mich auf sein großes Bett und fing an zu spielen. „Wowwww!", raunte ich: „Du bist ja richtig gut.". „Hö, ähm da.. danke.", sagte er und verlor gleich darauf. „Vielleicht sollte ich das zurück nehmen.", kicherte ich. „Das war nur weil du mich abgelenkt hast!", rechtfertigte sich der schwarzhaarige. „Jaja.", meinte ich und nahm ihm den Controller aus den Händen. Dabei berührten sich unsere Finger und mir lief ein Schatten über den Rücken. Ich liebte es einfach, ihn zu berühren.

„Ok, ähm. Was muss ich machen?", fragte ich ihn etwas unbeholfen. „Du musst die Feinde von deiner Festung abhalten indem du gegen sie kämpfst. Im Moment hast du nur ein Schwert zur Verfügung. Diese Knöpfe musst du drücken.", beantwortete Kageyama meine Frage. „Seit wann ist er so hilfsbereit?", fragte ich mich.

Pov Kageyama:

„Seit wann bin ich so hilfsbereit?".

Like sun and moonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt