Knutschflecken

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Pov Hinata:

Das Sonnenlicht kitzelte mich wach. Ich schaute müde auf den Wecker. „07:00 Uhr... Noch eine Stunde bis wir fertig sein müssen.", überlegte ich. Ich weckte Kageyama auf. „Was ist?", grummelte er verschlafen. „Wir müssen aufstehen.". „Aber ich will viel lieber mit dir kuscheln.". Ich wurde rot: „Ich auch. Aber das können wir noch sooo oft machen. Komm schon, oder willst du Ärger von Daichi bekommen?". Er seufzte kurz und rappelte sich schließlich auf. „Ich geh duschen...", sagte er und schlurfte ins Bad. „Da..darf ich mitkommen...?", fragte ich ihn verlegen. Kageyama schaute kurz verdutzt doch lächelte dann: „Komm schon.". Ich freute mich und sprang auf. Doch im nächsten Moment lag ich mit einem schmerz verzerrtem Gesicht auf dem Boden. „Hinata alles ok?", kam der Zuspieler besorgt auf mich zu. „J..ja. Ich denke nur, das ich mich heute was ruhig halten muss. Wir haben es wohl etwas übertrieben.". „Tut mir Leid. Dann ruh dich heute einfach etwas aus.".". Seine Worte beachtete ich gar nicht mehr, sondern starrte geschockt auf seinen Hals. „Du Ka.. Kageyama, wir haben da ein ganz großes Problem.", sagte ich und deutete auf seinen Hals. „Was denn? Warte, ha..habe ich etwa Knutschflecken? Oh shit Hinata du ja auch!". „Was?! Oh scheiße was machen wir denn jetzt?". „Keinen Plan. Verstecken können wir es nicht.". Da viel mir was ein: „Doch können wir.". „Und wie das?". „Wir sagen einfach wir haben uns erkältet beim spazieren gehen gestern und bleiben heute hier.". „Aber wir müssen irgendwann raus um zu Essen.". „Oh mist! Daran habe ich ja gar nicht gedacht.". Kageyama seufzte. Plötzlich klopfte es an der Tür. Wir schauten uns geschockt an und öffneten der Person dann die Türe. Ich blickte durch den Türspalt hindurch. „Hinata? Ist alles in Ordnung? Darf Ich reinkommen?", sagte die Person. „Oh, Guten Morgen Suga. Ja, komm rein.", begrüßte ich ihn und ließ ihn hineintreten.

„Hallo Kageyama. Warum ich hier bin, wir müssen mal ein ernstes Wörtchen miteinander sprechen. Wie ich sehe und auch gehört habe, hattet ihr zwei gestern viel Spaß zusammen.", sagte er und deutete auf unsere Knutsch- und Beisflecken. Ich schaute knallrot zu Kageyama, welcher ebenfalls einer Tomate ähnelte. Suga kicherte: „Hey ist doch alles gut. Ich freue mich für euch das ihr es endlich geschafft habt. Ihr seid wahrscheinlich gerade sehr ratlos, was ihr mit euren Knutschflecken machen sollt. Ich habe da so eine Notlösung. Aber dafür, müsst ihr Kiyoko sagen, dass ihr zusammen seid.". „Hä? Warum denn das?", fragte ich ratlos. „Sie könnte eure Knutschflecken überschminken. Die hat bestimmt etwas dabei, was die Flecken verdeckt.". „Gute Idee. Vielen Dank Sugawara. Weißt du denn wo ihr Zimmer ist?", fragte Kageyama. „Kein Problem. Sie ist in Zimmer 100. Woher ich das weiß, Noya und Tanaka haben sie beobachtet und haben es dann gestern Abend stolz überall rumposaunt.", kicherte er.

„Hier ist es Kageyama.", sagte ich zu ihm. Wir standen vor Zimmer 100. Ich war sehr aufgeregt, denn ich wusste überhaupt nicht, wie unsere Managerin reagieren würde. Kageyama merkte wohl meine Angespanntheit, denn er griff nach meiner Hand. „Hey, entspann dich Shoyo. Sie wird uns schon nicht den Kopf abreißen.", sagte er und küsste mich auf den Kopf. Durch seine Worte bekam ich sofort neuen Mut und klopfte entschlossen an Kiyokos Zimmertür. Dabei drückte ich die ganze Zeit Kageyamas Hand.

Ein paar Sekunden später machte sie die Tür auf und sah komischerweise gar nicht überrascht aus. „Hey ihr zwei, da seit ihr ja endlich. Suga hat mir schon Bescheid gesagt, dass ihr meine Hilfe braucht. Was gibts denn?". „Ähm, also.. ha.. hast du ähm Schmi.. Schminke da..dabei, die ähm, blaue Flecken verdeckt?", stotterte mein Freund. „Ähm ja. Aber wofür?". Kageyama und ich schauten uns kurz an und zogen uns dann gleichzeitig unsere Jacken aus. Sie sah unsere blauen und lilanen Hälse und verstand: „Ohhh. A..also erstmal Herzlichen Glückwunsch.. Ich probier mein bestes, kann aber nichts versprechen. Kommt rein.". Mit roten Wangen gingen wir zwei schließlich in ihr Zimmer und setzten uns auf die Bettkante. Wir beobachteten Kiyoko, wie sie ihre Schminktasche herauskramte und schließlich mit einem komischen Schwamm und irgendeiner Creme wieder zu uns kam. „Wofür brauchst du denn Schwämme?", fragte ich neugierig. Kageyama schlug sich eine Hand vor die Stirn. „Boke, damit kann man Make Up verblenden! Du weißt echt gar nichts!". „Woher sollte ich auch. Ich interessiere mich für sowas nicht. Ach ja, woher weißt du das denn so genau? Schminkst du dich etwa auch?", neckte ich ihn. „Hinata du Idiot, natürlich nicht! Ich weiß das alles von meiner Schwester. Ich musste immer als Versuchskaninchen dienen..". Ich kicherte: „Das hätte ich auch mal gerne gesehen.". „So Jungs, jetzt ist alles vorbereitet. Ich fange bei Hinata an, deine sind nämlich ein wenig schlimmer.", unterbrach Kiyoko uns. Kageyama wurde knallrot.

„So, jetzt seit ihr fertig. Beeilt euch es ist echt spät.". „Vielen Dank Kiyoko.", bedankten wir uns mit einer Verbeugung. „Ach ja, kannst du das bitte für dich behalten.", sagte Kageyama plötzlich. „Ja klar.".

Auf dem Weg zum Frühstück sagten wir nichts. Erst beim Essen unterhielten wir uns mit Nishinoya und Tanaka. Kageyamas und mein Teller war mit Pfannkuchen gefüllt. Er hatte eine seiner kleinen Milchpackungen und ich frischen Orangensaft. „Ey Leute, habt ihr das gestern eigentlich auch gehört?", fragte Noya plötzlich. „Was meinst du?", fragte ich neugierig. „Meinst du das Gestöhne?", mischte sich Tanaka ein. Kageyama verschluckte sich vor lauter Schreck am Pfannkuchen und hustete laut. Ich klopfte ihm auf den Rücken: „Alles gut?". „J..ja...". „Was ist denn mit dir passiert? Warte mal, warst du einer von denen?", fragte Noya plötzlich. Der Zuspieler rief rot an. Bevor er etwas sagen konnte, unterbrach ihn Tanaka: „Ja, bestimmt mit dir Hinata!". Jetzt ähnelte auch ich einer Tomate. „Wa..was nein! Das stimmt nicht!", verteidigte ich uns. „Vielleicht hat einer von uns ja mit Kiyoko geschlafen.", erwähnte Kageyama plötzlich. „Was?!", kam es von Noya und Tanaka im Chor. „Bis später.", beendete mein Freund auf einmal das Gespräch und verschwand. Ich sah ihm hinterher. „Warum wartet der blöde denn nicht auf mich?", fragte ich mich. „Hinata, du weißt schon das ihr ein Problem mit uns haben wird, wenn ihr wirklich mit Kiyoko schläft.", sagte Tanaka ganz ernst. Ich lachte: „Keine Sorge. Wir waren die ganze Nacht im selben Zimmer und Kiyoko war nicht bei uns. Ich werde hier für Kageyama und mich schwören, dass keiner von uns jemals mit ihr was anfängt.". „Das will ich hoffen.", entgegnete Noya. Stille. Wir schauten uns an und prusteten dann alle laut los. „Ey ihr drei, seit still!", kam es von Daichi aus der Ecke.

Pov Kageyama:

Ich saß in meinem Zimmer und dachte nach. Irgendwie wollte ich dem Team sagen, das Shoyo mein Freund ist. Aber ich hatte auch Angst, vor deren Reaktion. Was wäre, wenn sie homophob sind und Hinata und ich aus dem Team geworfen werden? Und die wichtigste Frage war, wollte Hinata das eigentlich? Geoutet zu sein, würde vieles einfacher machen. Wenn keiner was dagegen hat, müssten wir unsere Beziehung gar nicht verstecken. Ich ging ins Bad und wusch mir das Gesicht, um meinen Kopf wieder frei zu bekommen. Plötzlich lehnte ein kleiner Kopf an meinem Rücken und kleine Arme umarmten mich. Shoyo!

Like sun and moonWhere stories live. Discover now