Streit

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Nach ein paar gescheiterten Aufschlägen vom kleinen, war ich mal wieder kurz vorm ausrasten: „Hinata du Idiot! Du machst es immer wieder falsch.". „Ich check's einfach nicht wenn du mir das an dir zeigst.". Ich hielt kurz inne, um zu verstehen was Hinatas Problem ist. Als ich es endlich verstand, ging ich zu ihm und stellte mich hinter ihn. „Mach dein Bein ein wenig nach vorne und tu so als ob du den Ball gleich schlagen würdest.". Er nickte und tat was ich ihm sagte. Ich nahm seine Hand und schob sie nach vorne. „So machst du das immer. Aber du musst deinen ganzen Körper so hoch wie möglich strecken und dann mit aller Kraft den Ball schlagen. Mach dich mal was locker dann zeig ich dir, wie du dich bewegen sollst.", meinte ich. Als er nicht mehr so verkrampft war, ging ich noch einen Schritt näher zu ihm und schob sein linkes Bein, mithilfe meines etwas nach vorne. Ich nahm seinen Arm und verstellte ihn so, das er einen guten Aufschlag machen würde. Meine Hand glitt von seiner Schulter zu seiner Hand und hielt sie fest. Ich schlug nach vorne und knallte dann ausversehen etwas in ihn rein.

„Oh ähm sorry.", sagte ich verlegen. „A.. alles gut.", antwortete der kleine mit einer gebrochenen Stimme. Als ich dies merkte schaute ich ihm ins Gesicht: „Hinata ist alles o...?", doch ich brach meinen Satz ab als ich sah das der Orange haarige mit einem knallrotem Gesicht und Tränen in den Augen auf den Boden schaute. „Hey was ist los?", fragte ich besorgt. In dem Moment war es mir egal, ob ich mein richtiges ich zeigte. Mein Bester Freund weinte und ich musste ihm helfen. „A.. alles gut.", brachte er stotternd hervor und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Ich schloss ihn direkt in eine feste Umarmung und strich ihm liebevoll durchs Haar: „Alles wird gut kleiner.". Doch der Mittelblocker riss sich aus der Umarmung und schrie mich an: „Du verstehst gar nichts! Warum es mir so schlecht geht? Der Grund bist verdammt noch mal du! Lass mich einfach in Ruhe!". Mit diesen verletzenden Worten rannte er aus der Halle und ließ mich dort alleine zurück. Ich verstand die Welt nicht mehr und spürte die vielen Tränen, meine Wangen runterlaufen. „Warum? Was habe ich falsch gemacht? Was ist los?", schrie ich verzweifelt.

Nach einiger Zeit merkte ich das es nichts brachte, zu heulen. Also räumte ich auf und packte meine Sachen zusammen, um schließlich nach Hause zu gehen.

Dort angekommen, machte ich mir etwas zu essen und verschwand damit direkt in meinem Zimmer. Ich beschloss, Hinata erstmal nicht zu schreiben. Stattdessen überlegte ich weiter, was ich falsch gemacht haben könnte. Doch mir viel nichts ein. So ging es noch einige Stunden weiter bis ich, mal wieder mit Tränen in den Augen, erschöpft einschlief. „Am nächsten Tag, werde ich mit Sugawara sprechen.", beschloss ich.

Pov Hinata:

02:45 Uhr. Und ich war noch immer nicht eingeschlafen. Ich war noch nicht mal mehr in meinem Bett. Ich lehnte an meinem Fenster und schaute in meinen Garten. Im dunklen sahen die Spielsachen von Natsu irgendwie gruselig aus. „Wie ein verlassenes Grusel Waisenhaus.", überlegte ich. Ich bereute es so sehr, was ich zu Kageyama sagte. Er konnte doch eigentlich nichts dafür. Ich weiß das er meine Gefühle nie erwidern wird und mich wahrscheinlich ekelhaft finden wird, wenn ich ihm meine Gefühle gestehe. Warum verdammt noch mal habe ich ihn so angemotzt?

Ich hörte ein leises klopfen an meiner angelehnten Tür. Ich fuhr erschrocken zurück und sah meine kleine Schwester. „Brüderchen, was ist los? Du weinst ja?". „Natsu? Es ist ... alles gut. Warum bist du wach? Komm, ich bring dich wieder ins Bett.". Sie nickte und ging auf Zehenspitzen wieder in ihr Zimmer. Ich seufzte kurz und rappelte mich auf. In Natsus Zimmer angekommen, sah ich sie schon schlafend im Bett. Ich schmunzelte: „Das ging ja schnell.". Ich gab ihr noch einen leichten Kuss auf die Stirn und schaltete ihre Einhornlampe aus. Wieder in meinem Zimmer angekommen schlurfte ich zu meinem Bett und legte mich ebenfalls hin. Nach ein paar Minuten war ich auch endlich eingeschlafen.

„Brüderchen! Aufstehen.", stürmte meine Schwester gut gelaunt in mein Zimmer und rüttelte mich wach. Doch dann schrie sie kurz auf und rief meine Mutter. Da ich noch im Halbschlaf war, blickte ich noch nicht richtig durch. Doch als meine Mutter angestürmt kam und mich ebenfalls geschockt ansah, beschloss ich, mich im Spiegel anzusehen und zu meinem erschrecken hatte ich riesige dunkle Augenringe. „Shoyo, ist alles in Ordnung? Warum hast du solche Augenringe? Hast du etwa nicht geschlafen?", fragte mich meine besorgte Mutter. „Ich konnte nicht einschlafen das ist alles.", zuckte ich mit den Schultern und drehte mich schließlich von ihr weg, um meine Kleidung für den heutigen Tag zu holen.

Als ich, immer noch müde, die Treppe runterging und mich zum Frühstückstisch schleppte, musterte mich meine Mutter immer noch besorgt. „Shoyo, ich glaube du bleibst heute besser zu Hause. Es hat eh keinen Sinn im Halbschlaf in der Schule zu sitzen. Zieh dir gemütliche Sachen an und mach dir nen gemütlichen Tag ja?". Ich blickte zu ihr hinauf und bedankte mich herzlich bei ihr. Ich war froh, das sie diesen Vorschlag gemacht hatte, so müsste ich Kageyama heute nicht sehen.

Also rappelte ich mich wieder auf und ging in mein Zimmer. Dort angekommen öffnete ich meinen Kleiderschrank und suchte nach gemütlichen Klamotten. Dort viel mir ein Hoodie auf, welcher von Kageyama war. Er hatte ihn mir gegeben, als ich bei ihm übernachtet habe. Ich roch kurz an ihm und stellte fest, das ich mich früher wirklich dazu entschieden habe, ihn ohne zu waschen in meinen Schrank zu packen. Ob es eine gute Idee war, Kageyamas Pulli, welcher auch noch nach ihm duftete anzuziehen? Man weiß es nicht. Aber irgendwie war mir das auch egal.

So verbrachte ich den Tag bei mir zu Hause. In Kags Pulli und Wolldecke saß ich auf der Couch und schaute mir irgendeinen Actionfilm an. Doch dieser bekam keine Aufmerksamkeit von mir, denn es gab ein viel wichtigeres Thema. Und zwar Kageyama. „Wie sollte ich mich bei ihm entschuldigen? Oder soll ich es lieber doch lassen? Aber dann wird unser ganzes Team darunter leiden.", überlegte ich.

Like sun and moonWhere stories live. Discover now