Epilog

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»Ich habe etwas für dich«, sagt sie freudestrahlend auf mich zukommend. 

So süß mit ihren langen nussbraunen Haaren, die ihr immer mal wieder ins Gesicht flattern. Sie blickt mir in die Augen und ihre Augen strahlen so wunderschön in ihrem einzigartigen Grün. Was für ein Glück ich habe, dass dieses Mädel mich für so derart wertvoll erachtet, dass ich an ihrer Seite sein darf. 

»Was ist es denn?« 

»Erst die Augen zu machen.« 

Ich schließe meine Augen, spüre den Sand unter meinen Schuhen und kann es kaum abwarten. Unser Ort, an dem wir uns so wohlfühlen, an dem wir uns einfach gerne treffen. 

Sie nimmt meine Hand und öffnet sie. 

»Also, wenn du bloß Händchen halten wolltest ...« 

Doch sie unterbricht mich, indem sie ihren Finger auf meine Lippe legt. Ich wollte gerade so tun, als würde ich hineinbeißen, aber auch da war sie schneller. 

»Fay, du weißt, ich bin nicht die Geduldigste.« 

Da bemerke ich, wie mir etwas in die Hand gelegt wird. 

»Kannst deine Augen öffnen.« 

Ich sehe es mir ganz genau an und unmittelbar tanzen Freudenhüpfer durch meinen Körper. So etwas Schönes und Liebevolles habe ich noch nie bekommen. 

»Tut mir leid, einen Grashalm konnte ich nicht finden.« 

Wir fangen beide an zu lachen. Ich liebe es, Grashalme zu beobachten und das Grün in der Natur. Und allgemein die Farbe Grün sowie generell die Natur. 

»Fay, das ist das Schönste, was ich je bekommen habe. Diese Blüte ist wirklich bezaubernd.« 

Und das meine ich genauso, wie ich es gesagt habe. Diese Blüte ist mein wertvollstes Geschenk, vor allem, weil sie von Fay ist. Ich werde sie immer bewahren und hüten. 

– 

Ich öffne meine Augen wieder, schaue zu ihr hinüber, wie sie im Café mit Ben und Hans quatschend fröhlich dasitzt. Sie erblickt mich mit ihren funkelnden grünen Augen, während sie eine Strähne ihrer mittellangen Haare aus ihrem Grübchengesicht streift. 

Einen Schritt weiter. Ich drücke die Türklinke runter, gehe zu unserem Tisch und setze mich zu den dreien. 

Es wird. Jetzt ist erst einmal jetzt! Und später kommt später. Ich bin einfach unglaublich froh, dass sie mehr oder weniger wohlbehalten ist. Dass Leyla uns nichts mehr antun kann. 

Von dem ganzen Mist abgesehen bin ich dankbar, dass ich an damals festgehalten habe, dass ich doch an Fay und mich geglaubt habe, dass Fay keine Angst mehr haben braucht, dass wir dem gemeinsam entkommen sind. Wohin es auch gehen mag. 

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