𝑳𝒊𝒇𝒆 𝑮𝒐𝒆𝒔 𝑶𝒏 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿ

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Kirche.

Ich hasse es.

Ein Raum voller alter Leute, die mich wahrscheinlich am liebsten verbrennen würden, wenn sie wüssten, dass ich schwul bin. Aber das ist mir egal. Es muss mich nicht interessieren, was die von mir denken. Ich denke das schlimmste von denen und die scheint es auch nicht zu interessieren.

"Spuck endlich den Kaugummi aus, zeige etwas Respekt!" Meine Mutter sah mich ernst an.

Respekt vor was? Luft?

"Auf den Boden?" Fragte ich mit dummer Stimme, woraufhin sie nur ihre Augen rollte und wieder nach vorne sah. Geht doch, endlich lässt sie mich. Es ist nicht so, dass ich sie nicht liebe, denn das tue ich, aber sie und mein Vater wollen mir schon seit immer ihren Glauben aufzwingen, das finde ich nicht gut. Das ist auch der einzige Grund, warum ich jeden verdammten Sonntag meine Zeit verschwende, in dem ich hier in der Kirche sitze.

Hauptsache ist das hier eine neue Kirche. Die in Deagu konnte ich echt schon nicht mehr sehen. Vielleicht hat der Umzug also doch etwas Positives gebracht. Das ist aber auch die einzige Sache und die wird sich in zwei Wochen auch aufgelöst haben.
Ich weiß echt nicht, was meine Eltern gebissen hat, hier in das öde Dorf Busan zu ziehen. Gerade mal zweitausend Einwohner, oder vielleicht sogar weniger. Würde mich nicht wundern, denn wenn ich eine Wahl hätte, wäre ich nicht hier.

Diese langweilige Messe zog sich wirklich in die Länge. Irgendwelche Lieder wurden gesungen und nach dem zweiten Mal aufstehen, stand ich nicht mehr auf, denn es wurde mir zu dumm. Was soll das denn auch, für etwas Luft so kranke Rituale zu machen? Es scheint, als ob alle hier in einer Scheiß Wäsche für Gehirne gewesen sind!

"Können wir jetzt endlich gehen, ich will was Essen! Oder wollt ihr, dass ich das ganze Fleisch von Jesus klaue und aufesse?" Zischte ich meine Eltern an, die nach der Messe nicht in Richtung Ausgang gingen.

"Jetzt komm schon." Sagte mein Vater nur und ging mit meiner Mutter immer weiter nach vorne, entgegen dem Strom aus Menschen. Nach ein paar Sekunden gab ich es auf und holte schnell auf.

"Was wollt ihr denn?" Jammerte ich, doch bekam keine Antwort.

"Guten Tag!" Sagte meine Mutter dann plötzlich. "Guten Tag." Wiederholte mein Vater ihre Worte. Ein kleiner Schritt zur Seite, nun hinter meinem Vater weg, sah ich, dass meine Eltern tatsächlich den verdammten Priester angesprochen haben.

Peinlich.

"Guten Tag... Ihre Gesichter kenne ich nicht, sind sie das erste Mal hier?" Fragte er mit einem netten Ausdruck.

Priester. Tun auf nett und haben einen kleinen Jungen letzte Nacht noch angefasst.

"Ja, wir sind gerade erst hierhergezogen! Ich wollte nur mal sagen, dass die Messe wirklich wunderschön war. Ich merke schon, wie ich es nicht bereue hierhergezogen zu sein." Meine Mutter hielt ihm ihre Hand hin. "Ich bin Min Einsook." Sie schüttelten ihre Hände.
"Und ich bin ihr Mann, Min Yong." Sie schüttelten auch ihre Hände. "Das ist unser Sohn, Yoongi." Mein Vater trat zur Seite, so dass ich jetzt freigelegt wurde.

Anscheinend bemerkte dieser Kerl, dass ich wirklich keine Lust habe seine Hand zu halten, weshalb er auch nicht Anstalten tat dies zu tun.

"Es freut mich ihre Bekanntschaft zu machen. Sie werden bald auch schon merken, hier kennt jeder jeden." Er sah wieder zu mir. "Du siehst aus, als wärst du im selben Alter wie mein Sohn."

Wen interessiert schon sein Sohn?

"Jimin, kommst du mal?" Rief er in eine Richtung, aus der dann auch jemand angelaufen kam.

Oh.

Mich interessiert sein Sohn.

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Bis gestern sah die Geschichte noch so aus...
Ich hatte tatsächlich noch keinen Namen ups.