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"Eine Klassenfahrt?"

"Ja, du musst also bald eineinhalb Wochen ohne mich aushalten."

"...du bist extra zu mir nach Hause gekommen, um mir das zu sagen?"

"In der Schule habe ich dich nicht gefunden. Außerdem sind meine Eltern heute hier zum Essen eingeladen, also habe ich gedacht, ich kann schon früher kommen." Und somit ging Jimin an mir vorbei.
Mit einem Seufzen schloss ich die Tür. Ich habe schon ganz vergessen, dass heute der ach so tolle Priester zum Essen vorbeikommt. Meine Eltern wollen ihn dafür danken, dass sie auch schon bei ihnen gegessen haben. Ich mag diese Idee gar nicht. Sollen sie woanders hingehen und nicht bei dem einen Tag, an dem ich keine Hausaufgaben aufhabe meine Entspannung ruinieren!

"Ich war noch nie in deinem Zimmer, zeig es mir." Sagte Jimin und wollte schon vorgehen, da kam auf einmal meine Mutter her und sah Jimin überrascht an.

"Oh, so früh habe ich noch nicht mit Besuch gerechnet." Sagte sie. "Ich bin noch am Kochen dran."

"Ich bin nur schon mal früher gekommen, keine Sorge. Meine Eltern kommen später. Yoongi wollte mir sein Zimmer zeigen und hat mich deshalb gebeten so früh, direkt nach der Schule, zu kommen. Tut mir leid, falls ich Probleme bereite." Jimin sah sie mit einem Hundeblick an.

"Nein, nein, du bereitest keine Probleme!" Sie sah mich an. "Biete deinem Gast etwas an, ich muss jetzt weg, sonst verbrennt das Essen." Und somit war sie wieder weg.

Jimin etwas anbieten.
Nein danke.

"Komm." Sagte ich und ging endlich vor, in mein Zimmer. Dort angekommen schloss Jimin die Tür hinter sich und sah sie dann interessiert um.
"So sieht also dein Zimmer aus. Ha, nicht so spektakulär." Er ging etwas herum, während ich ihn nur still und mit einem Gefühl, welches das Gegenteil von glücklich ist, beobachtete.
Irgendwann setzte er sich auf mein Bett und grinste mich dumm an. "Wetten, du hast dir mich schon vorgestellt, während du dich befriedigt hast."

Daraufhin fiel wirklich mein Mund auf. "Was zur Hölle? Nein!"

Jimin sah mich ein paar Sekunden nachdenklich an. "Deine Ohren sind ganz rot. Entweder ist dir das peinlich, was ich irgendwie bezweifle, weil das keine Frage ist, die einem peinlich sein sollte, oder du lügst."

Ich lüge.

"Rede keinen Scheiß." Schnauzte ich und merkte, wie ich echt nicht wollte, dass er weiter in meinem Zimmer bleibt. Hier ist alles, was ich bin. Ich will nicht, dass er alles über mich weiß. Es ist, als ob ich ihm komplett ausgeliefert bin. Das mag ich echt nicht. "Und außerdem will ich, dass du aus meinem Zimmer gehst. Ich habe dich nie gebeten hier herzukommen!"

Jimin rollte seine Augen. "Als ich dir vor ein paar Tagen deinen Hals geküsst habe, warst du besser drauf. Was ist denn los? Soll ich noch mal-"

"Was los ist?! Du- du kommst einfach hier her! Du machst Sachen, ohne mich zu fragen und tust so, als wärst du ein Engel, wenn wir nicht alleine sind! Ich bin echt fertig damit! Warum hängst du eigentlich so an mir? Ich habe nie danach gefragt!" Rief ich in lauter Stimme, woraufhin Jimin tatsächlich ziemlich überrascht aussah. Für ein paar Sekunden jedenfalls. Danach sah er beleidigt aus.

"Yoongi, ich weiß leider nicht, was gerade dein Problem ist." Sagte er mit ruhiger Stimme. "Wenn dir etwas auf dem Herzen liegt, rede bitte normal mit mir." Jimin zwang sich ein Lächeln auf seine Lippen. "Falls ich dich in irgendeiner Art verletzt habe, war das nicht meine Absicht. Was ich tue, tue ich, weil ich denke, ich tue etwas Gutes. Es tut mir also leid, falls ich deine Gefühle verletzt habe."

Nachdem Jimin diese wie einstudierte Sätze aufgesagt hatte, war es erst mal still.

Jimin wollte mir nicht wehtun, das weiß ich. "Ich glaube, ich bin einfach so wütend, weil ich eben keine Ahnung habe, was du von mir willst." Gab ich dann zu. Ich sollte Jimin wirklich nicht anmeckern, nur weil er mich gerade etwas nervt.

"Siehst du, ruhig seine Worte zu formulieren ist doch schon viel besser. Danke, dass du mir das gesagt hast." Er hielt sein Lächeln noch kurz, dann fiel es. "Also, schauen wir einen Film oder so?" Fragte er wieder in seiner normalen Stimme.

"...okay."

Ich verstehe gar nichts mehr.

𝑳𝒊𝒇𝒆 𝑮𝒐𝒆𝒔 𝑶𝒏 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt