28

1.6K 250 64
                                    

Ich war noch nie um kurz vor Mitternacht in einem kleinen Dorf spazieren.

Bis jetzt.

Jimin ist zu mir gekommen, wir waren kurz bei mir zu Hause, doch die Stille wurde so unangenehm, dass ich einfach, ohne Gedanke dahinter, gesagt habe, das wir doch spazieren gehen sollten. Jimin hat zu dieser dummen Idee zugestimmt.

Jetzt sind wir also draußen, in der Kälte. Obwohl, es ist gar nicht so kalt. Aber trotzdem so kalt, dass ich Jimin einen großen Kapuzenpullover von mir gegeben habe, bevor wir losgegangen sind.

Hauptsache ist es draußen nicht so unangenehm, wenn man überhaupt nichts sagt, da es noch andere Geräusche gibt und man so tun kann, als ob man gerade interessiert an etwas anderem ist.

Aber so kann das nicht weiter gehen, ich weiß.

"Warum wolltest du mich treffen?" Fragte ich schließlich, als wir an der Kirche vorbeispazierten.

"Meine Geburtstagsfeier ist morgen."

Stimmt, die Sache, die mich die letzten Tage so deprimiert hat, dass ich nur in meinem Bett lag und mich für nichts anderes motivieren konnte.

"Ich habe mir vorgestellt, wie die Feier sein würde. Dann wurde ich plötzlich sehr traurig, weil ich an dich gedacht habe. Komisch, oder?" Er sah mich mit einem traurigen Lächeln an.

"Sehr komisch." Stimmte ich einfach zu und stieß einen Stein vor mir her. "Immerhin hast du die Entscheidung getroffen mich auszuschließen."

"Wir hatten einen Streit."

"Und ich weiß nicht einmal, warum wir einen Streit hatten!" Sagte ich aufgebracht. "Weil du geil warst aber ich nach Hause wollte?" Ich ballte meine Hände zu Fäusten. "Oder habe ich das falsch verstanden?"

Jimin sagte nichts für ein paar Sekunden. Dann aber: "Es ist so peinlich. Ich weiß nicht einmal, warum ich so reagiert habe. Ich war einfach so... wütend, weil ich unbedingt etwas mit dir machen wollte. Es tut mir leid, ich... weiß nicht mehr, was da mit mir los war. Vertragen uns bitte wieder?"

Eigentlich würde ich lieber noch schmollen.
"Sagst du das nur, weil du mit mir rummachen willst?"

"Unsere Lippen haben sich noch nie berührt." Teilte er mir mit. "Falls du da falsche Erinnerungen hast."

"Heißt aber nicht, dass das nicht noch passieren kann." Sagte ich mit leiser Stimme und sah zu ihm. Jimin sah mich auch an, sein Blick oft auf meinen Lippen.

"Da hast du recht."

Nach ein paar Momenten räusperte ich mich und sah wieder geradeaus. "Du kennst dich ja sehr aus mit... küssen und anfassen." Versuchte ich so neutral wie möglich zu sagen. "Bist du eigentlich noch Jungfrau?"

Jimin kicherte etwas. "Warum fragst du denn sowas?" Ich zuckte nur kurz mit meinen Schultern. "Nur so..." "Wenn du schon so nett fragst. Ja, ich bin noch Jungfrau, warum auch immer dich das interessiert. Und du bist nicht der erste Typ, der mich äußerst toll findet." Jimin lächelte. "Jungkooks Cousin, er war vor zwei Jahren hier und- boom. Meine Sexualität war geboren. Du musst aber nicht eifersüchtig sein."

"Ich bin nicht eifersüchtig." Verteidigte ich mich von dieser Anschuldigung, doch Jimin antwortete nicht, da sein Handy plötzlich klingelte.

Jimin nahm meine Hand in seine, nachdem er den Wecker ausgestellt hatte. "Es ist offiziell mein Geburtstag." Ich erwiderte den Händedruck.

"Herzlichen Glückwunsch." Nach kurzem Zögern blieb ich stehen und gab Jimins Wange für eine Millisekunde einen Kuss, woraufhin Jimin breit lächelte.

---
Ayo, will jemand morgen eine Lesenacht? 🤔

𝑳𝒊𝒇𝒆 𝑮𝒐𝒆𝒔 𝑶𝒏 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt