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Jimin lachte mich aus, während ich meinen Muffin am Essen war. Die Kinder haben gerade "Draußen-Zeit". Jimin und ich sind drinnen geblieben, damit wir endlich die verdammten Muffins essen können. Die sind echt lecker.

Ach ja, er lacht mich aus, weil mein Gesicht gerade voller Farbe ist. Natürlich kann da nichts Wirkliches passieren, wenn zehn kleine Kinder auf einmal etwas entstehen lassen wollen. Nur verschiedene Farben sind auf meiner Haut verschmiert, ohne en Bild zu sein.

"Fresse." Sagte ich mit todernster Stimme und aß meinen Muffin weiter auf.

"Es tut mir leid, aber du müsstest dich gerade sehen! Und als die Kinder gedacht haben, ich weine!" Er lachte wieder los. "Dein Gesicht!" Brüllte er. "So viel Angst habe ich noch nie gesehen- Oh und als wir hereingekommen sind! Was war los, das du dich an mir festhalten musstest?" Er wischte seine Tränen weg, doch das Lachen stoppte nicht wirklich.

"Ich habe eben Angst vor kleinen Kindern! Die sind gruselig! Genauso wenig mag ich alte Leute! Und Teenager! Und erwachsene! Und... allgemein Leute."

Endlich hörte Jimin etwas auf zu lachen. "Du hast Probleme." Stellte er amüsiert fest. "Was, wenn jetzt ein Rentner kommen würde? Sollte ich dich dann beschützen?"

"Das will ich doch hoffen." Ich nahm den Rest von dem Muffin in meinen Mund und stand auf. "Ich gehe mein Gesicht abwaschen." Sagte ich, nachdem ich den Inhalt meines Mundes heruntergeschluckt hatte.

"Warte, ich helfe dir." Sagte Jimin und aß schnell seinen Muffin auf. "Du kannst sitzen bleiben." Verdutzt wegen Jimins Hilfsbereitschaft setzte ich mich wieder auf den Stuhl. Jimin kam nach ein paar Sekunden wieder mit einem Handtuch zurück und stellte sich vor mich.

Ohne ein weiteres Wort fing er an mir nicht gerade sanft über meine Wange zu rubbeln. Ich rollte meine Augen und hielt seine Hand fest. "Ich mache es schon."

"Nein, nein, ich mache es jetzt richtig." Grinste er. "Immerhin habe ich dir das erst eingebrockt."

Okay, das überrascht mich jetzt gerade wirklich.

"Seit wann so nett?"

"Schon seit ich noch eine Eizelle war."

"Du glaubst also nicht daran, das Gott einfach ein Kind in den Bauch einer Frau tut?"

Er sah mich ernst an. "Ich habe es dir schon mal gesagt, ich bin nicht mein Vater."

Stimmt, da war ja was.

"Kann es mich nicht überraschen, dass du an Wissenschaft glaubst? Ich hätte das von dir nämlich nicht erwartet." Er wurde wieder fester mit dem Tuch, weshalb ich mich schnell entschuldigte.

"Anderes Thema." Meinte er. "Kommst du am Sonntag zur Messe?"

"Gezwungenermaßen."

"Hey, mein Vater tut seien Job gut!"

"Habe ich nie bezweifelt. Ich habe nur grundsätzlich etwas gegen Religion."

"Warum?"

"Hat in der Geschichte der Menschheit mehr Dunkelheit als Helligkeit gebracht."

Jimin bückte sich etwas, um mein Gesicht anscheinend besser zu putzen. Sofort sah ich mir seine Lippen an, verständlich. Oh wow, die sehen echt weich aus, als wäre es ein Segen, die berühren zu dürfen. Ich schluckte und sah höher, zu seinen Augen. Es überraschte mich, das er mir auch in meine Augen sah, doch das hielt nicht lange an, da er wieder zu dem Tuch sah, womit er mich putze.

"Weißt du Yoongi, heute war ich echt... überrascht von dir."

"Ähm...Okay-"

"Als du gesagt hast, dass ich gut mit Kindern umgehen kann. Das hat mich irgendwie echt berührt, weshalb ich schnell einen Ausweg aus der Situation gesucht habe." Jimin sah nachdenklich aus. "Ich habe mich gefreut, dass du mich wirklich anschaust. Geplant hatte ich, dir auf dem Weg nach Hause zu sagen, dass ich es toll finde, wie dein Blick war." Er seufzte. "Aber ich muss dir nur kurz nah kommen, dann hast du wieder den anderen Blick auf deinem Gesicht hängen. Entscheide dich doch."

𝑳𝒊𝒇𝒆 𝑮𝒐𝒆𝒔 𝑶𝒏 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt