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Yoongi

"Weißt du noch, wie wir recht am Anfang unserer Freundschaft mal bei dir getrunken haben?" Fragte ich Namjoon, der in seinem Zimmer sitzt. Ich sitze in meinem. Ja, das ist die Technik eines Handys.

"Ja klar."

"Weißt du noch, das du gefragt hast, ob du... ob du Gras mitbringen sollst? Seokjin hat dich damals aufgehalten."

Namjoon schwieg kurz. "Ja."

"...war das damals eigentlich ein Spaß, oder hast du wirklich etwas?"

"Willst du gerade Drogen von mir bekommen?"

Nun schwieg ich kurz. "Kann schon sein."

"Yoongi, das Zeug ist nicht gut, wirklich. Ich weiß, wovon ich rede. Ich habe noch wenig, weil ich nach nur ein paar mal bemerkt habe, ich sollte das nicht tun."

"Für wie viel?"

"Was?"

"Wie viel muss ich dir geben, damit ich es bekomme?" Stellte ich meine Frage genauer.

"Yoongi, nein-"

"Namjoom, seit Wochen- Monaten fühle ich mich, als würde es am besten sein, wenn ich einfach sterben würde. Ich bin fertig. Alles... alles ist mir zu viel. Kannst du mir nicht einen Gefallen tun, der mir auch nur für einen Moment all diese negativen Gefühle nimmt? Bitte."

---

"Spinnst du?" Namjoon war anscheinend wütend.

Aber irgendwie sieht er lustig aus, weshalb ich ihn nur angrinste. Haha.

"Yoongi, hast du es heute Morgen genommen?"

"Pfft, was? Ich bin unschuldig!" Rief ich.

"Deine Augen sind rot. Du gehst jetzt am besten nach Hause, bevor jemand mitbekommt, was du genommen hast." Namjoon packte mich an meinem Arm.

"Nein." Beschwere ich mich. "Jimin... Ich will zu Jimin!" Ich riss mich aus seinem Griff und ging weiter durch den Schulflur. Irgendwann drehte ich mich um, und ging rückwärts. Lief würde es besser beschreiben. Ich lief rückwärts. "Namjoon, es wird schon keiner bemerken, dass ich was genom-"

Danach erinnerte ich mich an nichts mehr. Ich wachte in meinem Bett auf, mit einer Panik, die mit jeder Sekunde größer wurde. Verdammt, was ist passiert? Verdammt, verdammt! Warum tut mein Kopf so weh?

Nach ein paar Momenten, in denen sich die Panik in mir weiter breitmachte, fand ich mein Telefon und wählte sofort Namjoons Nummer. Er wird wissen, was passiert ist, bestimmt!

Hey, warum höre ich, wie ein Handy klingelt? Verwirrt sah ich mich um und kam zum Schluss, dass das immer lauter werdende Geräusch von hinter meiner Zimmertür kam, die dann auch letzten Endes aufgemacht wurde. 

"Du willst mit mir reden?" Fragte Namjoon und hielt kurz sein klingendes Handy hoch. Ich legte auf und nickte, doch wusste nicht, wie ich das Gespräch anfangen soll, denn... die ganze Situation ist einfach komisch. Namjoon hat mir etwas von seinem Zeug gegeben. Ich war vor der Schule, dem ersten Tag nach den Ferien, so fertig, weil ich wusste, ich werde Jimin das erste mal mit der Erkenntnis, das ich ihn doch tatsächlich liebe, sehen.
Weil ich eben so fertig und panisch war, habe ich dann das Zeug genommen. Natürlich ist das dümmste, was ich damit hätte machen können.

Namjoon sagte trotz der Stille nichts, denn er wartete anscheinend, bis ich anfing. Was macht er eigentlich hier..? Das frage ich später, die wichtigen Sachen zuerst.

Also gut.

"Was... was ist passiert?" Fragte ich.

"Du bist mit dem Gras intus zur Schule gekommen, wolltest zu Jimin. Ich wollte dich nachhause bringen, aber du bist weggerannt. Rückwärts, weil du mir noch zurufen wolltest, dass schon keiner bemerken würde, wenn du was genommen hast." Er seufzte und kam zu mir. "Dann bist du einfach gegen eine Wand gerannt. Du bist sofort ohnmächtig geworden, weil du eben nicht angehalten hast, kein bisschen. Voll mit deinem Hinterkopf..." Er setze sich auf mein Bett. "Ich habe dich einfach hier hingebracht, in dein Bett. Wenn ich nämlich einen Krankenwagen gerufen hätte, wäre es aufgeflogen, dass du was genommen hast."

Das erklärt die Kopfschmerzen.

"Danke." Murmelte ich und fasste mir an meinen Hinterkopf, doch zuckte zusammen, denn das tat wirklich verdammt weh.

"Warum?" Fragte Namjoon nun und sah mich etwas mitleidig an. "Was hat dich dazu geleitet es vor der Schule zu nehmen?"

Ich sah auf meine Hände und schluckte.

"Ich liebe ihn."

Namjoon nickte und legte seine Hand auf meine Schulter, als wüsste er das schon lange. Aber das kann doch gar nicht sein, oder..? "Es tut mir leid, dich trifft die Sache mit Junghyun dann wahrscheinlich sehr." Und natürlich weiß er sofort, über wen ich rede.

Mit nassen Augen nickte ich und versuchte nicht laut loszuheulen.

"Es... es tut sehr weh."

𝑳𝒊𝒇𝒆 𝑮𝒐𝒆𝒔 𝑶𝒏 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt