Kapitel 28

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{Alice-Sicht}

Am nächsten Morgen, wachte ich so wie immer als erste auf. Es war 8 Uhr und um 10Uhr fahren wir wieder. Ich war gerade im Bad und machte mich fertig, Leon schlief noch.
Ich weiß nicht, warum ich so wütend auf ihn war oder noch bin, denn ich bin ja nicht seine Freundin!
Es verletzte mich aber schon, als ich sie zusammen sah. So ging es die ganze Woche! Immer war Stella da! Immer wieder hing sie an Leon, wie eine Klette! Hatte Leon wirklich gelogen? Hatte er uns allen nur was vorgemacht, damit wir ihn nicht verurteilen? Naja, wenn das so ist, ist das echt nach hinten losgegangen. Jetzt könnte man ihn erstrecht verurteilen, aber wir sind ein Team und deshalb halten wir zueinander. Soll er doch mit ihr glücklich werden!
Als ich aus dem Bad kam, saß Leon wieder wach auf dem Bett. Jeden Morgen, der gleiche Ablauf.
Ich sah Leon an, er schaute runter. Er sah noch sehr müde aus, als hätte er nicht gut geschlafen und dazu sieht er auch noch traurig aus. Es tut mir echt leid, ihn so zusehen, aber es war ja nicht meine Schuld.
„Morgen." sagte ich knapp und lief zu meiner Tasche. Leon stand auf und ging in Bad, ohne ein Wort zu sagen.
Wow, sehr freundlich!
Ich verdrehte mein Augen und packte meine Tasche. Je schneller ich damit fertig bin, desto besser. Ich hoffte eigentlich sehr, dass ich schneller fertig bin, damit ich gehen kann bevor Leon aus dem Bad kam. Zu meinem Glück, war er schneller. Er kam gerade aus dem Bad und setzte sich an die Bettkante.
„Wieso bist du eigentlich wütend auf mich? Ich habe dir nichts getan." sagte Leon und ich machte große Augen. Ich reagierte nicht und versuchte schneller, mit meiner Tasche fertig zu werden.
„Ich rede mit dir. Oder willst du mich ignorieren." sagte Leon wieder. Er saß mit dem Rücken zu mir und sein Kopf war gesenkt.
„Würde ich gerne! Kann ich aber nicht." sagte ich und packte weiter.
„Dann antworte bitte." er klang so ruhig und das störte mich gerade sehr.
„Du hast mich angelogen Leon. Du hast anscheinend jeden angelogen." sagte ich und seufzte.
„Und womit?" fragte er ruhig.
„Mit Stella. Sagst jeden, dass du sie hasst und sie eingebildet ist, aber in Wahrheit magst du sie doch! Und wahrscheinlich ist es mehr als mögen so wie es aussah!" sagte ich genervt. Ich machte meine Tasche zu, da ich endlich fertig war. Ich wollte zur Tür laufen und gehen, weil ich nicht in der Stimmung war mit Leon zu reden. Er allerdings schon, denn er hielt mein Arm fest.
„Lass mich sofort los!" sagte ich ernst und er ließ auch los, aber er sah mich ernst an, weshalb ich nicht gehen konnte.
„Zu aller erst, empfinde ich rein gar nichts für Stella! Und warum würde es dich denn so stören? Du bist ja nicht mit mir zusammen." sagte er ernst. Ich musste schlucken. Er hat recht, ich bin nicht mit ihm zusammen. Es kann mir ja egal sein, aber dass ist es nicht.
„Du hast recht, ich bin nicht mit dir zusammen. Das ist auch besser so, denn ich bin nicht gerne mit Lügner zusammen!" sagte ich und sah ihn böse an. Ich drehte mich um und lief weiter zur Tür.
„Ich bin kein Lügner Alice! Würdest du mir mal zuhören, dann würdest du mich verstehen! Dann würdest du mich nicht so bezeichnen!" sagte er laut.
„Das tue ich aber! Also finde dich damit ab! Kann ja für dich nicht so schlimm sein. Ich bin ja nicht deine Freundin!" sagte ich ebenfalls laut und verließ das Zimmer. Ich lief zur Lobby und versuchte mich ein wenig zu beruhigen, was zum Glück auch klappte.
Von den Moment an, hatte ich Leon erstmal nicht mehr gesehen. Erst als wir im Bus einstiegen, sah ich ihn. Ich brachte gerade meinen Koffer weg, als Stella auf mich zu kam.
„Hallo Alice." sagte sie extrem freundlich und ich verdrehte bloß die Augen. Ich wollte an ihr vorbei laufen, aber sie ließ mich nicht.
„Hey, hey! Ich wollte nur mit dir reden." sagte sie und lachte gehässig.
„Ich habe dir ja gesagt, dass du dir keine Hoffnungen machen sollst. Nur weil du in seinem Fußballteam bist, heißt es noch lange nicht, dass du seine Freundin wirst! Denn das wirst du nie!" sagte sie und lachte. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und sah sie wütend an. Sie geht mir so unfassbar auf die Nerven!
„Lass sie in Ruhe Stella!" sagte jemand und stellte sich hinter mich.
„Ach komm schon. Ich will dir noch was sagen Alice." sie wartete einen Moment und sah mich und die Person, hinter mir, grinsend an.
„Leon kann unfassbar gut küssen." sagte sie grinsend und mir platzte der Kragen. Ich ging einen Schritt auf sie zu, aber eine Hand hielt mich direkt fest.
„Es reicht Stella! Geh in den Bus oder hau einfach ab!" sagte die Person. Stella drehte sich also um und setzte sich in den Bus.
„Marlon, ich komme schon alleine klar." sage ich ohne mich umdrehen. Ich habe ihn an seiner Stimme erkannt. Ich mag ihn sehr, aber ich habe jetzt keine Lust, mit irgendwem zu reden.
Also ging ich auch in den Bus. Ich sah um mich und erkannte hinten 2 leere Plätze. Es waren noch mehr Plätze frei, aber ich wollte lieber alleine sein. Also ging ich nach hinten und setzte mich auf die 2 Plätze.
Ich setzte meine Kopfhörer auf und machte Musik an. Wir fahren jetzt ca 6-7h und ich hoffte sehr, dass ich meine Ruhe habe. Das war auch so, zumindest die ersten 30min. Dann setzte sich Marlon zu mir und ich wusste, dass wars mit der Ruhe. Ich nahm meine Kopfhörer raus und sah ihn auffordern an.
„Ich weiß, du willst nichts davon hören. Keine Entschuldigungen oder Erklärung. Die bekommst du von mir auch nicht. Aber ich will dir etwas über meinen Bruder sagen. Vielleicht ändert es ja dann deine Meinung." sagte er und sah mich ernst, aber auch traurig an. Ich hatte ehrlich gesagt kein Lust, aber dennoch nickte ich.
„Du meintest das Leon ein Lügner sei. Das er dich anlog, weil er meinte, dass er Stella hasst. Er hat nicht gelogen und es gibt auch eine einfache Logik dahinter. Du musst wissen, dass Leon bisher nie was mit Stella zutun hatte. Damals gab es für ihn nur Vanessa, seine beste Freundin. Sie war das einzige Mädchen in seinem Leben, welche eine Rolle spielte. Seit Vanessa weg ist, hatte Leon sich von jedem abgegrenzt. Er hatte mit keinem Mädchen so wirklich geredet. Nur wenn es ein muss war oder er nicht unhöflich sein wollte. Bedeutet, er hatte auch nicht mit Stella geredet.
Er hat sich auch nie mit Stella getroffen, denn er war nur bei uns oder zu Hause. Er ging mit keinem anderen raus, außer mit uns. Und das lief solange so, bis du kamst. Er hatte dich angesehen. Er hatte angefangen mit dir zu reden. Er hatte dir vertraut. Du bist wieder, das erste Mädchen in seinem Leben. Leon geht nur mit UNS raus und du gehörst dazu. Seit dem du in seinem Leben aufgetaucht bist, ist er wieder anders. Es war für uns alle ein Wunder, dass er dich einfach so ins Team aufgenommen hatte, dass er freiwillig mit dir in einem Zimmer schläft. Das hätte keiner von uns erwartet. Du hast ihm gezeigt, dass er dir vertrauen kann, dass solltest du nicht wieder kaputt machen. Du hast ihm aus dem Loch geholfen, bitte befördern meinen Bruder da nicht wieder rein.
Ich kenne meinen Bruder am besten! Deshalb musst du mir glauben. Stella hatte für Leon nie eine Rolle gespielt! Das erste Mädchen, welche eine Rolle in seinem Leben hatte, nach Vanessa, warst du! Es gab kein Stella, sondern dich. Also bitte hör dir an, was er zu erklären hat." Marlon sah mich bittend an und ich senkte meinen Kopf. Ich muss zugeben, mir liefen ein paar Tränen die Wange runter. Ich war einfach überfordert. Ich weiß nicht ob es stimmt, was Marlon da sagt. Aber er würde mir doch nicht ohne Grund, dass alles sagen. Marlon will wahrscheinlich nur helfen.
„Alice, dass sage ich nicht, weil Leon es mir gesagt hat. Ich sage es, weil ich es mit eigenen Augen sehe. Wie er dich ansieht. So glücklich, wie er manchmal in deiner Nähe ist, habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Diese Unsicherheit, weil er denkt das er was falsches sagt, hatte er ewig nicht mehr. Du musst mir glauben Alice. Ich kenne Leon und er würde nicht einfach so irgendein Mädchen küssen, vor allem nicht Stella." sagte Marlon.
Ich atmete tief durch und sah aus dem Fenster.
„Ok." war das Einzige was ich brachte. Es war leise, aber man konnte es hören.

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