Kapitel 5

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,,Okay, Leute. Lasst uns mit der ersten Position anfangen", sagte ich laut zu meiner Klasse, bevor ich die Musik anmachte.

,,Eins, zwei, und drei, und vier, fünf, sechs, sieben, und acht; vergesst nicht, eure Zehen zu strecken!"

Jeden Donnerstag unterrichtete ich eine Ballettklasse für Sechs- bis Neunjährige. Und um ehrlich zu sein, war es der beste Job der Welt. Ich musste nur einen Tag pro Woche arbeiten, manchmal zwei, wenn ein Lehrer für eine der anderen abwesend war, und ich bekam eine Menge gezahlt. Und dann benutzte ich das Geld, das ich bekam, einfach für meine eigene private Zeit im Studio. Es war der beste Job ever.

Nachdem der Unterricht vorbei war und alle gegangen waren, scrollte ich in meinem iPod zu meiner eigenen Playlist und ließ mich von der Musik mitnehmen, wohin auch immer sie wollte.

Zu dem Zeitpunkt, als ich aufhörte, waren meine Muskeln wund und ich war von einer dünnen Schweißschicht bedeckt. Ich nahm ein paar Schlucke von meiner Wasserflasche und zog mir wieder meine Skinny Jeans, Tank Top und Kapuzen-Shirt an. Ich machte alle Lichter im Studio aus und verschloss die Türen hinter mir. Als ich begann, den Gehweg zum Parkplatz entlang zu laufen, bemerkte ich eine Gestalt zu der Straßenlaterne kommen. Es war eine große Gestalt, nur in schwarz gekleidet.

Ich hielt an, als ich sah, wie die Person ihren Kopf zur Seite neigte. Wer auch immer es war, sah mich an. Ich erstarrte auf der Stelle. Mein Puls beschleunigte sich, als die Gestalt ihre Richtung änderte und begann, direkt auf mich zu zu laufen.

Ich wühlte hastig durch meine Handtasche. Und natürlich, es gab nichts, das ich als Waffe benutzen könnte. Handy! Ok, ruf einfach Hilfe, aber bleib ruhig, sodass der mysteriöse, angsteinflößende Kerl nicht denken wird, dass irgendwas los ist. Vielleicht wird er einfach weggehen, wenn er sieht, dass ich ein Handy habe? Ok, Akku? Leer. Natürlich. Das ist einfach perfekt. Die Gestalt kam näher und meine Hände fingen an zu zittern. Indem ich vorgab, etwas vergessen zu haben, drehte ich mich schnell um und ging zurück zum Studio. Ich konnte mich einfach darin einschließen und dann das Haupttelefon benutzen, um Logan anzurufen. Oder die Polizei. Wer auch immer mich zuerst erreichen würde.

Ich versuchte zu lauschen, um beurteilen zu können, wie weit die Schritte der mysteriösen Gestalt hinter mir waren. Aber mein nervöses Keuchen und das Klopfen meines Herzens übertönten alle anderen Geräusche.

Plötzlich fühlte ich zwei Hände an meinen Schultern, die mich herum wirbelten und gerade, als ich meinen Mund öffnete, um einen markerschütternden Schrei auszustoßen, legte sich eine Hand über meinen Mund.

Ich begann mich zu wehren, stoppte aber, als ich eine Stimme hörte.

,,Beruhig dich, Bootsmädchen", sagte die Stimme leise und ich hielt inne. Bootsmädchen? Die mysteriöse Gestalt nahm ihre Hände von mir und zog seine Kapuze herunter.

,,Devon?", fragte ich, als ich durch die Dunkelheit spähte. Er nickte. ,,Was ist denn mit dir los?! Ich hab mir fast in die Hosen gemacht!", erzählte ich ihm mit gedämpfter Stimme.

,,Warum flüsterst du?", fragte er.

Ich seufzte. ,,Sorry", sagte ich in normalem Tonfall. ,,Aber läufst du sonst auch wie eine Klette herum und schnappst dir deine Freunde von hinten wie irgendein Kidnapper?"

Er starrte mich nur schweigend an.

,,Nun?!", fragte ich nach ein paar weiteren unangenehmen Momenten. Ich begann erneut Angst vor seiner Stille zu bekommen. Was wenn Devon irgendein Psychopath war, der Mädchen entführte und sie in seinem Keller einsperrte?

Ich hörte auf, in Panik zu geraten, sobald Devon wieder sprach. ,,Du solltest nicht hier draußen sein."

Ich seufzte. ,,Nun, ich war fast bei meinem Auto, als du dich dazu entschieden hast, mir eine Heidenangst einzujagen und mich denken zu lassen, dass ich nie wieder das Tageslicht sehen würde."

The Bad Boy stole my Notebook (German Translation)On viuen les histories. Descobreix ara