Kapitel 16

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*Reece*

,,Mom, hör auf", rief ich, als sie noch eine Flasche warf. Ich duckte mich, bevor sie mich treffen konnte.

,,Bleib weg von mir!", schrie sie, während sie zurück taumelte.

,,Mom, bitte, tu einfach-"

,,NEIN! ES WAR DEINE SCHULD! Es war alles wegen dir", heulte sie und sank dabei zu Boden.

,,Mom, es war ein Unfall, ich wollte das nicht", sagte ich in kaum mehr als einem Flüstern.

Sie weinte nur weiter auf dem Boden, bis ihre Augen sich plötzlich weiteten und sie ins Badezimmer rannte. Ich hielt ihr die Haare, als sie sich übergab und machte ihre Zahnbürste für sie bereit.

Ich öffnete den Schrank, um ihr etwas Tylenol zu holen, runzelte aber die Stirn, als ich die fast volle Flasche Antidepressiva sah.

*******

*Lilah*

Ich erwischte mich selbst dabei, wie ich die Korridore nach Reece absuchte, und fühlte mich tatsächlich ein wenig enttäuscht, als ich feststellte, dass er nicht hier war. Vielleicht war er krank oder so etwas.

,,Devon!", rief ich, als ich ihn in der Menge sah. Er hielt an und drehte sich zu mir um.

,,Weißt du, wo Reece ist?"

,,Zu Hause", sagte er mit einem leeren Gesichtsausdruck. Ich konnte ihn überhaupt nicht deuten.

,,Ist er krank?"

Er schüttelte einfach den Kopf.

,,Warum ist er dann nicht in die Schule gekommen?", fragte ich.

,,Persönliche Gründe", antwortete er kühl.

,,Ok", sagte ich, als er sich umdrehte und davon lief. Ich meine, ich wusste, dass es mich wirklich nichts anging, aber Devons undetailierte Antwort minderte meine Neugierde nicht gerade. Tatsächlich machte sie sie nur schlimmer. Aber andererseits war ich nie jemand gewesen, der weiter auf etwas drängte. Vielleicht hatte er einfach Lust gehabt, die Schule zu schwänzen oder so.

*******

*Reece*

Noch ein Tag, an dem ich zerbrochenes Glas aufsammelte. Noch ein Tag, an dem ich auf den Sandsack in meinem Zimmer einschlug. Noch ein Tag, an dem blutende Fäuste einfach nicht genug waren, um die Schuld zu unterdrücken. Ich nahm noch einen Schluck von der Flasche Tequila, die Mom in ihrem Zimmer versteckte hatte.

Sie würde angepisst sein, wenn sie nüchtern genug war, um zu bemerken, dass sie nicht mehr dort war. Als ich den Sack wieder und wieder mit meinen bereits verwundeten Knöcheln schlug, fühlte ich, wie Haut riss, als ich sie zu Fäusten ballte. Neue Blutrinnsale sickerten durch die Verbände und ich trat gegen den Sandsack. Ich sah hinüber zu meinem alten Titanschläger. Ich hatte diesen Schläger geliebt. Er hatte mich zu den Batting Cages mitgenommen, wann immer ich einen schlechten Tag gehabt hatte. Seitdem hatte ich keinen Schläger mehr geschwungen.

Vielleicht war es an der Zeit, dass ich das wieder einmal versuchte.

*******

*Lilah*

Heute war ein weiterer leerer Tag im Studio. Ich machte meine Hausaufgaben so schnell ich konnte fertig und versuchte Reece anzurufen, um eine Extraprobe dazwischen zu schieben, aber er nahm nicht ab. Und ich wollte ihn auch einfach nur sehen. Da! Ich hatte es zugegeben, ok?! Stattdessen verbrachte ich meine Zeit also damit, an meiner Technik zu üben. Mein Handy fing an zu klingeln und als ich sah, dass es Logan war, blickte ich auf die Uhr. 7:32 Uhr abends. Himmel, meine Hausaufgaben hatten länger gebraucht als gedacht. Ich hatte nicht einmal bemerkt, wie dunkel es draußen geworden war.

The Bad Boy stole my Notebook (German Translation)Where stories live. Discover now