Kapitel 11

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Es war Dienstag und ich fürchtete mich total davor, heute mit Reece kämpfen zu müssen. Und seine dumme Befragung, über welches blöde Zeug wir auch immer in das Notizbuch geschrieben hatten, durchstehen zu müssen. Und außerdem warfen meine Freunde mir seit gestern beim Mittagessen seltsame Blicke zu und behandelten mich, als wäre ich irgendeine empfindliche, kleine Puppe. Ich meine, ich verstand ihre Besorgnis, und ich wusste sie zu schätzen, aber ihr gesamtes Schauspiel fing an, mir auf die Nerven zu gehen.

Also lange Rede, kurzer Sinn. Ich war unleidlich.

Als der Gong zum letzten Mal ertönte, stieß ich ein riesiges erleichtertes Seufzen aus.

Sobald ich in den Korridor lief, schubste sich jemand den Weg an meine Seite.

,,Hey", sagte Aria neben mir.

,,Hey", antwortete ich. Wobei ich mich innerlich vorbereitete.

,,Bist du ok?", fragte sie.

,,Ganz in Ordnung", sagte ich einfach.

,,Bist du sicher?"

,,Absolut", sagte ich ernst.

,,Lilah-", fing sie an.

,,Aria, mir geht es gut, ok? Würdest du einfach endlich damit aufhören?"

Sie runzelte die Stirn. ,,Was ist dein Problem? Ich versuche nur, eine gute Freundin zu sein."

,,Ich verstehe das, ok, aber ihr müsst einfach wirklich ein wenig Abstand halten. Ich bin nicht so zerbrechlich wie ihr denkt", schnappte ich.

,,Wie kannst du das sagen, nach dem, was passiert ist? Gestern hatte ich keine Ahnung, dass irgendetwas los war und dann finde ich heraus, dass du wieder nichts isst? Alles nur, weil jemand etwas Gemeines zu dir gesagt hat? Und du willst, dass wir Abstand halten, damit du dich einfach selbst ruinieren gehen kannst wie letztes Mal?"

Ich fühlte, wie sich die Scham in mir ausbreitete und ich sah weg von ihr.

,,Nun, wenn es das ist, was du willst, dann kannst du es gleich wieder vergessen, denn es wird nicht passieren", sagte sie, bevor sie davon ging.

Ich seufzte. Verdammt, Lilah.

Ich fühlte, wie sich ein Arm über meine Schultern legte. ,,Hey, bist du bereit zu gehen?", fragte Reece neben mir.

Ich schüttelte seinen Arm mit einem Schulterzucken ab und steuerte auf den Ausgang zu. ,,Lass es uns einfach hinter uns bringen."

Logan hatte mich heute zur Schule gefahren, das bedeutete also, dass ich mit Reece auf seiner Todesmaschine würde fahren müssen. Aber es war mir egal.

Ich sah einen kleineren, schwarzen Helm neben seinem liegen.

,,Hast du noch einen gekauft?", fragte ich ihn.

Er zuckte mit den Achseln. ,,Nein, ich hatte ihn eigentlich schon. Du wärst überrascht, wie viele Mädchen Motorräder tatsächlich mögen."

Ich verdrehte die Augen. ,,Ich mag Motorräder, ich mag es nur nicht, auf deinem zu fahren."

,,Ich werde dieses Mal langsamer machen", sagte er, als er aufsprang. Ich schenkte ihm einen trockenen Blick. ,,Ich verspreche es, in Ordnung? Jetzt steig auf."

,,Ich traue dir nicht", erwiderte ich. Aber ich bereute es unverzüglich, als ich den traurigen Blick in seinen Augen sah.

,,Du hast auch recht damit. Jetzt steig bitte auf", sagte er in einer weniger befehlenden Stimme.

Ich setzte meinen Helm auf und stieg wieder auf das Motorrad. Ich schlang  meine Arme um ihn, ohne weiter darüber nachzudenken. Aber als wir vom Parkplatz auf die Straße fuhren war ich geschockt festzustellen, dass wir in einer normalen Geschwindigkeit fuhren. Also entspannte ich mich ein bisschen und lockerte meinen Griff.

The Bad Boy stole my Notebook (German Translation)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora