Kapitel 30

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Isaac

Ich bin gerade auf dem Weg zur Moschee, als ich plötzlich Chris in der Stadt treffe.

„Hey Bro.", begrüße ich ihn.

„Hey.", antwortet er. „Was machst du hier?", frage ich.

„Ich hole Laurie vom Bahnhof ab. Sie kommt für ein Paar Monate in die Stadt. Sie hat sich von Jake getrennt."

Ich kann nicht anders als die Augen zu verdrehen. Für ein paar Monate. Oh Man.

„Ich weiss ihr hattet eure Differenzen.", sagt er plötzlich „aber ich will nicht mehr, dass ihr euch streitet. Wir müssen die Vergangenheit vergessen."

„Du hast recht.", antworte ich kurz. „Was machst du?", fragt er schließlich. „Ich gehe in die Moschee."

„Apropos. Du solltest Jamila erzählen, dass du Muslim bist, damit sie die Hoffnung in euch nicht verliert."

„Ich weiß. Ich werde es ihr noch erzählen, aber erst wenn ich genug über den Islam weiß."

„Wie du meinst Bro. Vermassle es einfach nicht. Sie ist echt ein Tolles Mädchen."

„Ja. Ich weiß Bro. Werde ich nicht. Und danke noch mal." Er schaut verwirrt. „Das was du gestern zu ihr gesagt hast." „Ach das. Nichts Besonderes.", sagt er verlegen.

Wir verabschieden uns kurz und dann mache ich mich wieder auf den Weg in die Moschee.

In der Moschee angekommen begrüße ich alle und wir beten zu erst.

Dann beginnt auch schon der Vortrag über die Ehe.

Der Imam erklärt, dass man zunächst mit den Eltern der Frau reden muss und den Segen des Vaters braucht.

Er betont oft, dass die Nationalität in der Ehe keine Rolle spielt, aber dass die meisten Eltern aus kulturellen Gründen wollen, dass ihre Tochter jemanden mit der gleichen Nationalität heiraten soll.

Das ist also das Problem.

Nach einer Stunde ist der Vortrag zu ende.

Musa sieht mir an, dass ich leicht angespannt bin und fragt mich plötzlich „Was ist los Isaac?" er grinst schief und sagt dann noch „Gibt es da etwa ein Mädchen."

Ich merke wie mir die röte ins Gesicht aufsteigt er merkt es auch. „Das wird schon.", tröstet er mich. „Es ist sehr kompliziert. Ihr Vater möchte, dass sie einen Marokkaner heiratet.", äußere ich.

„Oh Man. Du schaffst das trotzdem. Ich weiss es.", ermutigt er mich und klopft mir auf die Schulter.

Ich nicke nur kurz und dann machen wir uns schon auf den Weg raus.

Wir verabschieden uns kurz und dann gehe ich nachhause.

Ich weiss jetzt wie das ganze funktioniert. Ich weiss auch wie man Betet und ich kann ein paar Suren aus dem Quran.

Ich fühl mich aber irgendwie noch nicht bereit.

Wenn ich das durchziehe heißt das, dass ich heiraten muss. Mit 21 Jahren.

Hätte mir jemand vor zwei Jahren gesagt ich würde mit 21 heiraten, hätte ich ihn ausgelacht. Aber ich verstehe warum. Beziehungen wie ich sie sonst kennen enden nie gut. Laurie hat mich nach einem Jahr verlassen, aber wenn man bereit ist jemanden zu heiraten ist verspricht man sich sein ganzes Leben miteinander zu verbringen und ich möchte mein ganzes Leben mit Jamila verbringen. Kein Zweifel.

Der Klingelton meines Handys reißt mich aus meinen Gedanken.

„Hey Dad."

„Hey mein Sohn. Wie läufts?", fragt er.

Ich gebe ihm ein Update. Ich erzähle ihm alles was in der letzten Woche passiert ist. Auch das ich nun Muslim bin und Jamila heiraten möchte.

„Wow. Das ist doch großartig. Mit 21 heiraten, wer hätte gedacht, dass das in dieser Generation noch möglich ist.", er lacht.

Wir reden noch kurz darüber was bei ihm so abgeht und dann legen wir auf.

Ich vermisse ihn. Obwohl wir uns erst vor kurzem gesehen haben.

Es gibt kein Happy End für uns. Donde viven las historias. Descúbrelo ahora