Kapitel 40

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Jamila

Noch eine Woche bis zur Hochzeit. Isaac und ich haben uns kaum gesehen, da jeder mit etwas anderem beschäftigt war. Ich musste mein Kleid aussuchen und er seinen Anzug.

Grace hat mir verboten Isaac ein Bild von dem Kleid zuschicken.

Sie meinte nur zu mir: „Bist du Bescheuert er darf dein Kleid nicht vor der Hochzeit sehen, das bringt Unglück." BlaBlaBla.

Ich glaube ihr natürlich nicht, aber ich habe es ihm trotzdem nicht geschickt.

Jetzt sitzen wir hier in meinem Zimmer und suchen Dekoration für die Fotowand aus.

Diese Idee habe ich gestern auf Pinterest entdeckt und wollte sie unbedingt nachmachen.

Eine Fotowand wo jeder Bilder machen kann, sodass ich ein Album mit all den Bildern von der Hochzeit zusammenstellen kann.

„Die Idee ist so cool! Tut mir leid Jamila, aber ich muss sie dir klauen. Für Tyran und meine Hochzeit. Sollte es überhaupt eine Hochzeit geben.", den letzten Satz sagt sie leise.

„Natürlich werden du und Tyran heiraten. Mach dir da mal keine sorgen. Er ist doch komplett in dich verschossen.", sage ich aufmunternd.

Sie lacht und wirft mir ein Kissen ins Gesicht. „Hey!", rufe ich.

Dunya kommt rein gesprintet „Kissenschlacht!", schreit sie und da sitzen wir und machen eine Kissenschlacht, als wären wir alle noch kleine Kinder.

Ich hoffe, dass ich auch wenn ich mit Isaac verheiratet bin solche Momente immer noch erleben werde.

Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie ein Leben mit Isaac bloß sein wird.

Eine eigene Wohnung mit ihm zu haben.

In ein bis drei Jahren vielleicht sogar Kinder.

Wir haben gestern telefoniert und er hat mir versprochen, dass er mir England zeigen würde. Seine Heimat.

Ich freue mich schon unglaublich darauf.

Ich bin glücklich. Wer hätte das gedacht?

Wer hätte gedacht, dass die traurige, schüchterne Jamila einmal wieder glücklich werden kann.

„Essen ist fertig!", ertönt es von unten.

„Na endlich.", sagt Dunya.

Wir gehen runter und helfen meiner Mutter dabei den Tisch zu decken.

Wir essen alle zusammen. Sami und Salima sind auch zum Essen gekommen.

„Bilal das reicht jetzt. Komm essen.", ruft Sami.

„Bist du selbst schuld, wenn du ihm ständig ein neues Spielzeug mitbringst.", sage ich.

Er wirft mir ein stück Brot ins Gesicht.

„Man spielt nicht mit dem Essen.", schreit mein Vater ernst.

Wir werden alle ruhig, dann beginnt er zu lachen. Man kann bei ihm nie einschätzen ob er es ernst meint oder nicht.

Wir essen und unterhalten uns über die Hochzeit.

Vor einem Jahr saßen wir hier und haben uns über Samis Hochzeit unterhalten und der Platz gegenüber von mir war leer.

Jetzt reden wir über meine Hochzeit und gegenüber von mir sitzt Mom.

-

Ich liege auf meinem Bett und bin so erschöpft, aber ich kann nicht einschlafen deswegen habe ich beschlossen das Buch zu lesen welches Chris mir geschenkt hat.

Es gibt kein Happy End für uns. Where stories live. Discover now