Kapitel 42

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Jamila

Mein Handy klingelt.

Ich suche es mühsam in dem Berg von Kissen. Ich muss wohl eingeschlafen sein, bei dem versuch das Buch von Chris zu Ende zu lesen.

Da ist es!

Es ist Isaac. „Hallo.", sage ich.

„Hey Jamila wie geht's dir? Hast du kurz Zeit.", sagt er irgendwie aufgeregt.

„Ja klar. Spaziergang?"

„Ich bin in 10 Minuten vor deiner Tür.", sagt er und legt auf.

Spaziergänge sind irgendwie unser Ding geworden.

Es beruhigt und beide spazieren zu gehen, vor allem wenn wir zum See gehen.

Ich verbinde den See immer mit Isaac.

An dem Tag als er Bilal gefunden hat, da war er noch so anders. Er hat einen auf Macho getan, aber ich wusste das er ein netter Kerl ist.

Es kommt mir so vor als wäre das schon eine Ewigkeit her.

Es ist so viel passiert und ich hätte niemals gedachte, dass ich den Cafeteria Jungen heiraten werde.

-

Isaac und ich sind am See und sitzen auf einer Bank.

„Ich muss dir was erzählen.", sagt er plötzlich.

„Was ist los?"

Er schaut mich an und ich erkenne das ihn etwas bedrückt.

Er beginnt zu erzählen.

Er erzählt mir alles was gestern passiert ist, das seine Mutter von seinem Stiefvater geschlagen wurde, das sein Vater das alles aber geregelt hat und sein Stiefvater jetzt im Gefängnis sitzt und das seine Mutter nie etwas gegen mich hatte sondern nur angst hatte das Isaac sie zu früh verlassen würde und sie alleine mit den Schmerzen leben müsste.

„Ich glaub das nicht. Er hat sie die ganze zeit geschlagen und sie hat nichts gesagt. Das ist schrecklich. Wie kann jemand nur so etwas tun?"

„Und ich habe nichts gemerkt. Sie musste das alles ertragen und oben drauf habe ich sie noch schlechte behandelt.", er vergräbt sein Gesicht in seinen Händen.

„Hey..Isaac du konntest das doch nicht wissen. Sie kann anscheinend gut dinge für sich behandeln. Mach dir keine Vorwürfe."

„Ich weiss nicht. Ich fühle mich so schuldig. Ich hätte ihr helfen sollen, anstatt nach England zu verschwinden."

„Aber du wusstest ja nicht, dass er ihr sowas antut. Isaac du kannst nichts dafür."

Er schaut mich an und lächelt.

„Warum lächelst du jetzt so?", frage ich verwirrt.

„Sie wollen dich vor der Hochzeit kennenlernen."

„Wa..was. Oh."

Er runzelt die Stirn und sagt „Warum Oh? Das ist doch toll. Sie werden dich lieben."

Ich nicke und lächle ihn an.

Ich habe irgendwie Angst. Ich hatte die ganze Zeit über das Gefühl seine Mutter würde mich nicht mögen.

Ich habe nicht damit gerechnet, dass sie mich jetzt sobald kennenlernen möchte.

„Wie wäre es mit morgen?", schlägt er vor.

„Morgen schon?", platzt es aus mir heraus.

„Jamila. Du brauchst dir doch keine sorgen zu machen. Sie werden dich mögen. Ehrlich.", versucht er mich zu beruhigen.

Ich glaube ihm irgendwie.

Wir gehen nachhause und reden noch darüber, dass er sich einen neuen Job suchen möchte, um für eine eigene Wohnung zu sparen.

Zuhause angekommen, denke ich über das Treffen morgen nach.

Wie soll ich mich verhalten?

Ich kann sowas nicht. Ich war schon immer eine schüchterne Person.

Vorstellungsgespräche, Präsentationen, neue Menschen Kennenlernen alles Albträume von mir.

Ich muss mich beruhigen.

Es klopft an meiner Tür.

„Herein!"

Sami kommt rein.

„Hey Jamie."

„Hallo."

Er schaut verwirrt und sagt „Was machst du denn für ein Gesicht?"

„Isaacs Eltern wollen mich morgen kennenlernen.", platzt es aus mir heraus.

„Das ist doch großartig.", sagt er und setzt sich neben mir auf mein Bett.

„Aber warte mal. Ich dachte die Mutter mag dich nicht besonders."

„Dachte ich auch.", murmle ich.

Ich erzähle ihm alles was Isaac mir heute erzählt hat.

„Wow. Aber dass sie sich kennenlernen wollen ist doch was Gutes. Immerhin musste er auch mit Mom und Dad reden. Jetzt bist du dran. Das ist nur fair.", sagt er entschlossen.

Er hat recht.

Ich vergrabe mein Gesicht in meinem Kissen. „Ich kann sowas aber nicht.", murmle ich.

„Du kriegst das schon hin Jamie.", sagt er und streicht mir über den Rücken.

„Ich muss jetzt gehen. Ich wollte nur nach dir sehen. Wir werden uns wahrscheinlich erst an der Hochzeit wiedersehen. Ich muss ab Morgen wieder regelmäßig arbeiten."

„Okay. Tschüss Sami.", sage ich.

Er geht raus und ich lasse mich wieder auf mein Bett fallen und starre die Decke an.

Es gibt kein Happy End für uns. Where stories live. Discover now