Kapitel 34

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Isaac

,,Lass mich in Ruhe man!", schreie ich ,,Du nervst mich so dermaßen. Ich bin nur hier, weil ich sonst keinen anderen Ort zum schlafen habe. Du hast ja meinen Vater verscheucht.", schreie ich meine Mutter an.

,,So redest du nicht mit deiner Mutter!", mischt sich Jo ein.

So ein Idiot.

Nach dem meine Mutter mein Telefonat mit meinem Vater belauscht hat, bei dem ich ihm das erzählt habe was heute Mittag passiert ist, ist sie in mein Zimmer gestürmt und hat so einen Aufstand gemacht.

Sie meinte so etwas wie ,,Du kannst doch nicht mit 21 Jahren Heiraten und dann auch noch ein Mädchen mit Kopftuch." Ich wusste schon immer, dass sie eine Abneigung für Muslime empfindet, aber ich habe nie wirklich darauf geachtet, bis ich Jamila kennengelernt habe.

Wenn sie nur wüsste, dass ich jetzt auch Muslim bin.

Sie würde ausflippen, aber ich erzähle es ihr natürlich nicht.

Ich habe ihr gesagt, dass sie mein Liebesleben nichts angeht und sie das recht über mich bestimmen zu dürfen verloren hat als sie mich, was meinen Vater betrifft, angelogen hat.

Daraufhin hat sie angefangen meinen Vater schlecht zu reden, da bin ich ausgerastet und hab mein Handy nach ihr geworfen.

Ich habe sie nicht getroffen. Leider.

So hat das ganzen angefangen. Wir diskutieren schon seit fast 20 Minuten und jetzt hat sich auch noch dieser Blöde Jo eingemischt.

,,Du bist nicht mein Vater! Ich darf reden wie ich möchte. Du hast mir garnicht zu sagen.",  nun schreie ich auch ihn an.

Plötzlich liegt seine Faust auf meiner Nase und ich schmecke Blut an meiner Lippe.

Meine Mutter fängt an zu weinen. ,,Jo! Hör auf.", ruft sie.

,,Und wegen so etwas hast du Dad verlassen.", sage ich und verlasse das Haus.

Ich renne in Richtung Chris' Haus. Ich weiss nicht wo ich sonst hin soll, Tyran ist in Boston.

Auch wenn ich gerade gar keine Lust habe Laurie zu begegnen ist Chris der einzige zu dem ich jetzt kann.

Er öffnet die Tür. ,,Heilige Scheisse Isaac. Was ist passiert?"

Wir sitzen in seinem Zimmer, ich versuche mit einem Handtuch die Blutung zu stoppen und erzähle ihm währenddessen was passiert ist.

Als ich ihm erzähle was bei Jamila passiert ist, wirkt er nicht überrascht.

,,Isaac?", fragt er verlegen. Ich schaue ihn verwirrt an, weil ich nicht weiss was jetzt kommt. ,,Jamila kam eben zu mir und hat mir alles erzählt. Ihr geht es nicht gut, aber ich konnte sie beruhigen und dazu überreden nicht die Hoffnung zu verlieren."

Ich weiss er hat keine bösen Absichten, aber irgendwie verkrampf sich etwas in mir bei dem Gedanken, dass sie zu Chris gegangen ist statt erstmal zu mir zu kommen. Dabei kennt sie ihn doch garnicht so gut.

,,Isaac?", fragt er als er merkt, dass ich nicht vorhabe darauf zu antworten ,,Hey... Da ist nichts. Sie brauchte nur jemanden zum reden. Und—" ,,Ja schon verstanden. Ich denke nur, sie hätte auch zu mir kommen können.", unterbreche ich ihn.

,,Sie wollte wahrscheinlich die Meinung eines Außenstehenden hören." ,,Dann hätte sie Grace anrufen können." ,,Bro. Es ist doch nichts passiert chill."

Ich schaue ihn böse an.

Ich weiss selbst nicht warum ich gerade so reagiere. Eifersucht ? Chris würde, aber niemals. Oder doch?

Shit. ,,Worüber habt ihr denn geredet?", frage ich schließlich. ,,Sie hat mir erzählt was passiert ist und dann habe ich ihr versucht zu erklären, dass sie es versuchen muss und nicht die Hoffnung verlieren soll.", er zögert kurz als er sieht, dass ich immer noch böse gucke. Ich entspanne meine Miene und er redet weiter. ,,Und ich denke sie glaubt diesmal wirklich, dass ihr eine Chance habt." Meint er das ernst? Eine Erleichterung breitet sich in meinem Körper aus und zum ersten Mal heute fühle ich mich nicht so als würde die Welt gleich untergehen, weil alles schief läuft.

Er lächelt als er merkt, dass ich mich beruhigt habe.

,,Danke.", murmle ich. ,,Wie bitte? Ich glaub ich hab dich nicht verstanden.", er macht sich über mich lustig.

,,Danke. Für alles.", sage ich und werfe ihm ein Kissen gegen den Kopf. ,,Hey! Nicht dafür bro.", sagt er.

In dem Moment in dem er das Kissen zurück werfen will öffnet sich de Tür und ich weiche aus. Das Kissen fliegt direkt gegen Lauries Gesicht.

Chris und ich schauen uns geschockt an und dann brechen wir in einem Lauten Gelächter aus.

,,Was soll das man?", schreit Laurie.

Wir können nicht aufhören zu lachen, da landet das Kissen wieder auf dem Bett.

,,Isaac? Können wir kurz reden?", fragt Laurie plötzlich. Ich schaue panisch zu Chris in der Hoffnung er lässt mich nicht mit ihr reden, doch er zuckt nur mit den Achseln.

Ich seufzte ,,Wenn es sein muss." Und folge ihr in ihr Zimmer.

Mein ganzer Körper spannt sich an als ich das Zimmer betrete.

Ich hasse dieses Zimmer.

,,Du hast fünf Minuten.", äußere ich gereizt.

Wir setzten uns auf ihr Bett und sie beginnt sofort an zu reden.

,,Ich weiss nicht ob Chris es dir erzählt hat, aber Jake und ich haben uns getrennt.", eine Träne rollt ihr über die Wange, doch es interessiert mich nicht. ,,Mir ging es Monate richtig schlecht, doch dann musste ich daran denken wie Glücklich ich mit dir gewesen bin und wie gut wir uns verstanden haben.", sie zögert kurz doch dann redet sie weiter ,,Und dann.. Ich dachte...Ich dachte nur vielleicht könnten wir es nochmal miteinander versuchen. Dich zu verlassen war eine Fehler.", ihr stimme zittert.

Das meint sie doch gerade nicht ernst.

Ich schaue ihr in die Augen um irgendeinen Hauch von Ironie zu erkennen und in der Hoffnung sie meint es nicht ernst. Ihre Augen haben genau die gleiche Farbe wie die von Chris. Ich habe total vergessen wie schön Laurie eigentlich ist.

Doch ich liebe Jamila und daran wird sich auch jetzt nichts ändern. Sie kommt zu spät.

Plötzlich merke ich wie sie auf meine Lippen schaut und ich auf ihre. Sie kommt mir immer näher und mein Körper erstarrt. Ich schaff es nicht sie Weg zu stoßen, da liegen auch schon ihre Lippen auf meinen.

Sie schmeckt nach Kirsche. Ich lasse mich kurz gehen und genau in dem Moment in dem ich realisiere was ich da gerade tue und sie wegstoßen möchte, öffnet sich die Tür.

Es gibt kein Happy End für uns. Where stories live. Discover now