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und ehe ich irgendwas tun konnte, überbrückte Abby die letzten Meter, die unsere Lippen noch trennten und küsste mich...

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Geschockt stieß ich sie von mir weg. ,,Nein!!" in meinem Kopf schrien die Stimmen und ließen mir keine Gnade. Ich stolperte rückwärts, nur weg von Abby. Alles wurde mir zu viel und vor allem konnte ich das Chaos in meinem inneren nicht mehr ordnen. Was fühlte ich? Was wollte ich?

Weinend sank ich auf den Boden. Was hatte ich getan. Ich starrte zitternd in das Verwirrte und verletze Gesicht Abbys. Warum musste ich immer alles kaputt machen? Warum musste ich jeden Menschen verletzen, dem ich auch nur ansatzweise etwas bedeutete! Sie wird dich hassen! DU hast sie verletzt! DU kannst nie etwas richtig machen! Wer würde so etwas Hässliches, dummes und unbrauchbares wie dich schon lieben? Du wirst von niemanden geliebt! Niemand würde dich vermissen! Niemand braucht dich!

Niemand!

Niemand!

Niemand!

,,Hey es tut mir leid, ich hätte dich vorher Fragen sollen! Das ist alles meine Schuld, es tut mir so so leid!" Abby ließ sich neben mich fallen und berührte vorsichtig meine Schulter. Ich ließ es zu. Ließ all diese Gefühle zu. Ließ die Stimmen zu und vor allem... ließ ich die Gefühle für Abby zu.

,,B-bitte..." stotterte ich ohne sie anzusehen. ,,Bitte geh..." ich konnte spüren wie unsicher sie war, doch sie sah mich nur an. Ihr blick voller Schmerz. Ich hatte ihr wirklich weh getan... Dann verließ sie das Zimmer und ich blieb zurück.

Allein. In der zerstörerischen stille des Zimmers. Die Stille umgibt mich, während ich versuche, meine Gedanken zu ordnen. Es ist ein Ort, an dem ich mich sicher fühlen sollte, aber stattdessen fühle ich mich verloren und gebrochen. Die Gedanken in meinem Kopf sind wie ein ständiger Sturm, der mich nicht zur Ruhe kommen lässt. Die späte Mittagssonne warf ihre Schatten, doch dieser verzehrten sich nun, und schienen immer größer zu werden. Fratzenhafte gestalten, regten mir ihre Klauen Hände entgegen. Panik stieg in mir hoch und ich atmete hektisch ein und aus. Sie wollten mich packen und in ihre zerstörerische Dunkelheit ziehen.

DU hast sie verletzt! DU hast alles kaputt gemacht! Sieh dich an, so schwach, so verletzlich!

,,Es tut mir leid.. es tut mir so so leid!" flüsterte ich und stand zitternd auf.

Luft...

Raus...

Freiheit...

Weg von den Schatten...

Weg von meinen Schuld Gefühlen...

Mit schnellen, nervösen Schritten hastete ich durch die grauen Gänge, hin zu der weißen Tür, die mich rausbrachte. ,,Da hat es aber einer eilig! Bist du allein hier?" begrüßte mich die Pflegerin so gleich und ich nickte und steckte eine strähne zurück unter die Kapuze. ,,Mh..." machte sie nur nachdenklich und holte ein Klemmbrett hervor. ,,Wie heißt du denn?" ,,Ray- ich mein Rachel. Rachel Linsney." Antwortete ich trocken und hoffte das sie keine weiteren dummen fragen stehlen würde, sondern mich einfach nach draußen lassen würde. Sie schaute auf ihre Uhr und nickte dann. Erleichtert beeilte ich mich nach draußen zu kommen, ehe sie es sich anders überlegen konnte.

SuizidWhere stories live. Discover now