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Es kostete mich unfassbar viel Überwindung an der Tür zu klopfen. Ich hatte Angst. Unfassbare Angst. Was ist, wenn ich wirklich alles kaputt gemacht hatte? Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, öffnete Abby mir die Tür. ..Ray..." Ihr Blick war überrascht und verwirrt. ,,K-komm doch rein.." Ich schluckte und spürte die Tränen wieder hochkommen. Tu nicht als wärst du ein kleines Kind was nach liebe Betteln muss! Das ist armselig! Sie schloss dir Tür hinter mir und ich stand nervös mitten im Raum vor ihr.

,,Abby ich... Es tut mir leid! Es tut mir so unfassbar leid! Ich kann verstehen, wenn du nie wieder mit mir reden willst und wenn du mich jetzt hasst und ich-" sprudelte ich einfach drauflos und brach in Tränen aus. ,,Ray... Ich-" setzte sie an doch ich unterbrach sie. ,,Ich weiß einfach nicht was ich fühle, das ist alles irgendwie neu für mich und ich mein was würdest du schon an mir finden...-" ,,RAY!!" Schrie sie jetzt schon fast und nahm meine Hand. Ich sah sie an, immer mehr Tränen rangen meine Wange hinunter. Ein leichtes lächeln huschte über Abbys Gesicht. ,,Abby ich...-" Ehe ich es mich versah zog sie mich an sich und küsste mich. Vorsichtig und so, dass ich es hätte einfach beenden können.

Die Stimmen schrien und die Tränen schmerzten, aber ich wollte das und so hielt ich stand, auch wenn mein Kopf zu zerspringen drohte.

,,Mir tut es leid." Abby löste sich von mir und sah mir tief in die Augen. ,,Ray... Ich mag dich. Mehr als nur Freunde. Ich mag dich wirklich!" Sie sah verunsichert aus. Mein Atem ging schneller, hatte sie das gerade wirklich gesagt? Und zum ersten Mal, seit langer, langer Zeit verspürte ich so etwas wie... Glücklichkeit. In all den Jahren in denen nur die klingen und der Schmerz mir dieses Gefühl geben konnten. Was machte dieses Mädchen mit mir?

,,Ich mag dich auch... " flüsterte ich und die braunhaarige drückte mich an sich. ,,Fühlt sich gut an..." Ich konnte hören wie sie lächelte und nickte leicht. Dann küsste sie mich erneut.

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Wir lagen zusammen auf dem Boden ihres Zimmers, ich lag auf ihrer Brust und spürte jeden Atemzug den sie tat. Eine angenehme Stille herrschte während Abby mir immer wieder durch die Haare strich.

,,Warum trägst du immer eine Kapuze? Du hast so schöne Haare!" fragte sie klagend und ich zuckte mit den Schultern. ,,Die sind eh nicht echt, eigentlich bin ich Straßenköter blond." Sagte ich und sie schwieg nachdenklich. ,,Ich finde aber es steht dir wirklich gut." Sagte sie dann und brachte mich dami8t zum Lächeln. ,,Heyyy! Mein Engel kann ja lächeln!" Abby setzte sich überrascht auf und ich seufzte. ,,Es war grad soo gemütlich!" beschwerte ich mich und sie lachte. ,,Du warst draußen oder?" lenkte sie plötzlich ein und nickte überrascht. ,,Ich habe dich gesucht und du warst nicht in deinem Zimmer..." gab Abby leise zu und ich schwieg.

,,Ich habe Julien getroffen." Sagte ich und sie lächelte. ,,Ju ist ein toller Mensch, nicht?" sie wendete sich wieder an mich und ich nickte. ,,Weißt du was ich mich aber die ganze Zeit schon gefragt habe? Warum er nicht schon entlassen wurde! Ihm scheint es viel besser zu gehen." ,, Ich glaube ja, Ju will gar nicht raus. Draußen würde er nur wieder in den Teufelskreis geraten. Draußen gibt es kein Glück für ihn." Schweigend starrte Abby aus dem Fenster und ich blinzelte überrascht, so hatte ich das noch gar nicht gesehen.

Wir schreckten beide zusammen als die Tür plötzlich aufgerissen wurde und uns eine überraschte Snow anstarrte. Abby und ich standen sofort auf und schauten sie unsicher an, dann griff Abby erneut nach meiner Hand.

,,Snow, wir... wir sind sowas wie zusammen..." Abby schaute unsicher zu mir herüber als sie das sagte doch ich nickte zustimmend. Ein Schatten huschte über das Gesicht der weißhaarigen, er wurde jedoch von einem strahlenden Lächeln verdrängt und sie viel uns quietschend um den Hals. Keiner von uns beiden sah, wie der Schatten zurückkehrte und eine Träne über Snows Wange rollte.

SuizidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt