Kapitel 23 -Ein klein- großes Problem

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"Scheiße Ju, es tut mir leid!" Sam drückt mich von ihm weg, was mir einen Stich ins Herz versetzt, und macht einen Schritt auf seinen Kumpel zu. Dieser hat sich nun wieder aufgerichtet, hält sich das geschwollene Auge und starrt ihn an. Er weicht zurück.

"Komm keinen Schritt näher", faucht er und stolpert noch ein paar Schritte zurück.

"Ju bitte", versucht es Sam noch einmal und er hört sich echt verzweifelt an.

"Nein Sam, vergiss es. Vielleicht hat Luke ja recht, vielleicht brauchen wir alle ja mal etwas Abstand voneinander." Damit dreht er sich um und verschwindet in der nächsten Gasse. Tobi wirft uns einen entschuldigenden Blick zu und folgt ihn. Ich sehe den beiden hinterher, während Sam an der Hauswand herabrutscht und den Kopf in den Händen vergräbt.

"Ich hab alles zerstört", schluchzt er leise. Ich blicke ihn an.

"Der regt sich sicherlich wieder ab", murmle ich, mehr zu mir selbst. Er schüttelt mit dem Kopf.

"Wir haben uns noch nie gestritten..." Ich lasse mich neben ihm nieder.

"Man muss sich mal streiten um zu wissen wo die Grenzen in der Freundschaft liegen." Er lacht bitter.

"Das ist mehr als einen Freundschaft, Liv. Wir arbeiten zusammen. Das ist nicht so, als könnten wir uns einfach mal ein paar Tage aus dem Weg gehen um uns dann irgendwann zu versöhnen. Da sind ein einhalb Millionen Leute, die auf ein Video warten. Außerdem Wohnen wir zusammen." Er sieht mich an. Seine sonst so fröhlichen Augen sind durchtränkt von Trauer und Enttäuschung. Verzweiflung macht sich in seinen Gesicht breit.

"Für jedes Problem gibt es eine Lösung", flüstere ich und sehe weiter in seine Augen, die mich trotz dieses grausamen Gefühls in meinem Bauch in ihren Bann ziehen.

"Warum bis du bloß so optimistisch?", fragt er und streicht mit dem Zeigefinger über meine Wange.

"Ich bin nicht optimistisch. Ich will nur das es dir gut geht", sage ich und lege meine Hand auf seine. Diese verharrt auf meiner Wange und endlich lächelt er- ein kleines, trauriges Lächeln, aber Hauptsache ein Lächeln.

"Wo mit habe ich dich eigentlich verdient?", murmelt er und ein Schauer jagt meinen Rücken hinab. Schnell springe ich auf und stelle mich vor ihn.

"Wenn du willst kannst du die nächsten Nächte erstmal bei mir pennen. Vielleicht hilft das." Ein tapferes Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht und ich reiche ihm die Hand um ihm aufzuhelfen. Er greift danach und lässt sich von mir hochziehen. Ich setzte ich sofort in Bewegung und ziehe ihn dabei hinter mir her.

"Warum so eilig?", fragt er hinter mir und holt mich jetzt ein. Ich zucke nur mit den Schultern. "Danke."

"Wofür?" Ich sehe zu ihm hoch.

"Dafür, das du mich davon abgehalten hast ihn nochmal zu schlagen."

"Nicht der Rede wert." Die nächsten Minuten laufen wir schweigend nebeneinander her.

"Was hältst du eigentlich von Lukes Aktion?", fragt er plötzlich. Damit hatte er mich aus einem meiner Tagträume gerissen und ich brauche etwas, bis ich weiß was er meint.

"Ich find's scheiße", erkläre ich. "Dank ihm liegt meine Schwester wahrscheinlich immer noch in meinem Bett und heult und er hat außer ihr noch viele tausend andere Teenie- Girls das herz gebrochen. Ich mein was ist das für ein scheiß Gefühl seinen Schwarm eh nur auf einem kleinen Bildschirm sehen zu können und dann auch noch zu erfahren, dass man für die nächsten Wochen erstmal nichts mehr von ihm zu hören. Und diese Begründung: Ich brauche Abstand. Das find ich ja ok, aber dafür über ein halbe Millionen hängen zu lassen?" Ich betrachte die Straße vor mir und stelle mir vor wie plötzlich all die Leute, die Luke gerade für seine Tat hassen um die Ecke kommen. Ich glaube die Straße in null Komma nichts voll- und das hier ist eine viel befahrene Hauptstraße! er öffnet schon den Mund um etwas zu erwidern, doch ich falle ihm ins Wort. "Ist dir eigentlich mal aufgefallen, wie viele Leute dich auf der Straße anstarren?" Bei den Worten mustere ich ein Mädchen, das mit weit aufgerissenen Augen und hochrotem Kopf an uns vorbeiläuft, ohne auch nur die Augen von meinem Freund zu nehmen. Sollte mich das stören?

"Ja." Er lacht. "Und nur die Hälfte der Leute spricht mich an." Hinter uns höre ich irgendjemanden- eindeutig ein Mädchen- schrill aufschreien, hysterisch zu quieken und in Dauerschleife ein "DaswarSamDaswarSam" zu nuscheln. Sehr sympathisch diese Fans...

"Wie hält man das eigentlich aus?", frage ich interessiert.

"Keine Ahnung." Er zuckt mit den Schultern und grinst. "So richtig realisieren kann man das nicht." Ich schüttle den Kopf und biege in die nächste Straße ein. Hier ist es leerer als auf der Hauptstraße und irgendwie fühle ich mich hier viel wohler. Auch wenn das hier eindeutig eine dieser Seitengassen ist, die man im Dunkeln niemals betreten würde. Schweigend laufen wir nebeneinander her. Unsere Schultern berühren sich leicht und ich möchte seine Hand in meiner spüren, doch ich traue mich nicht. Immer wieder sehe ich zu ihm hoch, aber er schaut hie zurück. Er wirkt nachdenklich.

"Was ist los?", frage ich schließlich als ich es nicht mehr aushalten mir den Kopf darüber zu zerbrechen. Erschrocken zuckt er zusammen und sieht mich an, als hätte er vollkommen vergessen, dass ich auch noch da bin.

"Nichts... also eigentlich doch." Er murmelt mehr vor sich hin und faselt dann irgendwas von 'Nicht verstehen' und 'Eine Lösung finden'. Wenn die Satzgefüge für mich Sinnergeben würden, hätte ich sicherlich versucht es zu verstehen, aber ich finde 'Du- das- es- ichweißauchnicht- irgendwie- achkeineAhung' ist sehr weit von einem verständlichen Satz entfernt.

"Ich hab nichts verstanden, deshalb sag ich jetzt einfach mal ja." Um meine Aussage zu verstärken schüttle ich einmal heftig mit dem Kopf und schaue dann in sein breites Grinsen. So schnell kann sich die Stimmung also ändern.

"Du bist echt bescheuert", stellt er fest. Ich nicke wieder übertrieben deutlich und lächle ihn zuckersüß an.

"Durch und durch."

"Und deshalb mag ich dich", flüstert er und drückt mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Die Stelle, an der er meine Haut berührt hatte beginnt angenehm zu kribbeln und ich sehe gerührt zu Boden. Schweigen tritt wieder ein, bis wir vor meiner Haustür stehen. Ich sehe ihn an.

"Ich hab keine Ahnung was gleich passieren wird und ich entschuldige mich im Voraus für alles, was meine Familie tut oder sagt. Und ähm... sein einfach du selbst." Damit drehe ich den Schlüssel im Schloss und die Tür springt auf.

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hey

Sorry! Ich entschuldige mich vielmals, dass erst jetzt ein kapitel kommt.

Das hat aber irgendwie wenig wetterbedingte gründe- obwohl, wenn das Wetter angenehmer wäre, wäre ich sicherlich auch schon früher fertig geworden.... Egal.

Ich hab mein Zimmer renoviert! Natürlich ganz allein- danke geliebte Familie. Das hat etwa fünf Tage gebraucht und jetzt muss ich 'nur noch' einräumen. Yey.

Das ist auch der Grund dafür das ich dieses 'wundervolle' Wetter- nein ehrlich leute, ich finds scheiße. Es kann gerne eiskalt sein, aber 35 Grad ist echt nen bisschen hart....- nicht genießen konnte. Das einzige Wasser, dass mein Körper in den letzten Tagen gesehen hat, war das Duschwasser...

und jetzt kommt der Höhepunkt: Bei sommerlichen Temperaturen- oder tropischen- hat sich karlas körper einfach mal gedacht : Ach scheiß drauf, wir tun jetzt so als sei Winter. Leute, ich bin erkältet! Was soll die scheiße?! ich sehs noch kommen, dass ich bei 38 Grad mit dickem Schal durch die Gegend laufe...

Ok, genug gequatsche. Was macht ihr bei diesen Temperaturen? Seit ihr schlauer als ich und sitzt die ganze Zeit im Freibad? oder seit ihr schon im Urlaub (gewesen)?

Alles liebe und verglüht mich nicht in der Hitze!

Karla

Two confused heartsWhere stories live. Discover now