Kapitel 45- back to his memories

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"Liv? Was machst du denn hier?" Sam sieht mich etwas verblüfft an. Wie erwartet trägt er Jogginghose und schlabber Hoodie- wer zieht auch an einem Samstagabend etwas anderes an?

"Überraschung?" Ich schenke ihm ein unsicherer Lächeln.

"Ich dachte du wärst weg." Das hört sich mehr nach einer Frage, als einer Aussage an. Ich zucke mit den Schultern.

"Ich muss lernen." Bei dem Wort verziehe ich das Gesicht. Man bin ich froh wenn ich dieses scheiß Abitur in der Tasche hab...

"Und das willst du hier machen?" Er sieht mich skeptisch an.

"Nein. Das mach ich zu Hause. Hier Ruhe ich mich aus." Ich schiebe mich an ihm vorbei in die Wohnung und verdrehe, sobald er es nicht mehr sieht, die Augen. Doch kaum bin ich an ihm vorbei greift er nach meinem Arm und zieht mich zurück.

"Ich hab da was vergessen." Im nächsten Moment liegen seine Lippen auf meinen und seine Hände umfassen mein Taille. Etwas geschockt stolpere ich ein paar Schritte zurück und knalle mit dem Rücken gegen die Wand. Doch dann muss ich grinsen und hebe meine Arme um die Hände in seinen Haaren zu vergraben und ihn näher zu mir runter zu ziehen. Ein leises Stöhnen entrinnt meiner Kehle, als seine Zunge in meinen Mund dringt. Wieso kann er nur so verdammt gut küssen?

"Och Leute! Nehmt euch ein Zimmer!" Ohne mich von Sam zu lösen hebe ich die Hand, und richte den Mittelfinge in die Richtung, in der ich Ju vermute. Gleichzeitig drückt mich Sam nur noch härter gegen die Wand und verleiht dem Kuss eine solche Intensivität, das mir fast die Luft weg bleibt. Augenblicklich landen meine Hände wieder an seinem Körper und können es nicht lassen bei jeder Bewegung unserer Lippen an seinen Haaren leicht zu ziehen. Jetzt entfährt auch ihm ein kleines Stöhnen und ich höre Ju frustriert aufseufzen. Sam grinst in den Kuss hinein und löst sich langsam von mir. Allerdings nicht ohne mir danach noch einen Augenblick- oder auch zwei- tief in die Augen zu sehen und dabei die Hände nicht von meinen Hüften zu nehmen. "Könnt ihr das beim nächsten Mal vielleicht nicht im Flur machen?", brummt Sams bester Freund und verschwindet augenverdrehend in der Küche.

"Könntest du beim nächsten Mal nicht mit meinen besten Freundinnen im Nebenzimmer perverse Spielchen treiben", motze ich zurück.

"Woher soll ich denn wissen, dass du da bist?", erwidert er genervt.

"Das war mein Haus Ju!", fluche ich und folge ihm in die Küche. Allerdings nicht ohne Sam mit mir mitzuziehen, der verschmitzt grinst und dabei nicht meine Hand loslässt.

"Ja sorry!" Er hebt abwehrend eine Hand und stellt mit der anderen den Backofen an.

"Ich find irgendwie solltest du es ihm heimzahlen", raunt mir Sam zu und grinst mich dreckig an. Bei dem Klang seiner Stimme krieg ich eine Gänsehaut und rücke automatisch näher an ihn heran.

"Keine schlechte Idee", hauche ich und schlinge einen Arm um seine Hüfte. "Was machst du da?", frage ich etwas lauter an Ju gerichtet, weil es schwer nach etwas verdammt gutem aussieht.

"Essen", grummelt er, macht die Gefriertruhe auf und zieht eine Tiefkühlpizza heraus. Allein bei dem Gedanken an Pizza läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Einen Augenblick überlege ich ihn zu fragen mir auch was abzugeben, aber das kann man bei Ju vergessen. Also löse ich mich schweren Herzens von meinem Freund und wühle im Tiefkühlfach nach einer weiteren Pizza. Als ich endlich eine in die Höhe halte wirft Ju mir diesen ist- das- dein- Ernst- Blick zu. Ich grinse breit, öffne die Packung mit einem geübten Handgriff und schupse die kalte Pizza auf das Blech im Ofen. Kennt ihr diese Menschen, die ständig vergessen das Blech aus dem Ofen zu nehmen, wenn sie den anstellen? Schlimme Menschen. Echt der Horror!

Two confused heartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt