Liebe in der Zeit einer Zombie Apokalypse

Kapitel 82: Die Befragung

Als er endlich gerufen wurde, wurde Draco der Weg in die Kammer gewiesen und er zur Augenzeugentribüne geleitet.

Das Befragungskomitee bestand aus sechs Zaubergamot-Repräsentanten unter Aufsicht des Direktors der magischen Strafverfolgung, Darius Hinkley. Die Formalitäten waren entspannt, im Vergleich zu einer traditionellen Zaubergamot-Anhörung. Deshalb musste niemand die typischen pflaumroten Roben mit dem silbernen W tragen. Wie Draco war das Komitee hauptsächlich in Schwarz gekleidet.

Hinter ihm und zu seiner Rechten war die Galerie, die für die Öffentlichkeit geöffnet war. Da der Fall von so großem öffentlichen Interesse war, wurde jedoch nur eine kleine Anzahl an Zuschauern zugelassen. Draco musterte die Gesichter und fand seine Frau ziemlich schnell, zusammen mit der Überraschung, vor der sie ihn gewarnt hatte.

Hermione wurde auf beiden Seiten von niemand Geringerem als Asher Roth und Barnaby Richards flankiert.

Die drei hatten ihre Köpfe zusammengesteckt und waren gerade in eine Diskussion vertieft. Zu Richards Rechten war Professor Vadim Belikov. Die zweite Reihe der Galerie hielt weitere Überraschungen bereit.

Dr. Felix Wallen, war nur noch die Hülle eines Mannes gewesen, als Draco ihn das letzte Mal gesehen hatte. So schlimm hatten sich die Misshandlungen von Amarovs Männern auf seinen Körper ausgewirkt. Jetzt trug er zwar immer noch einige dieser physischen Narben, aber alles in allem sah er fit und gesund aus. Neben Wallen war Dr. Kate McAllister, die eine Stoppelfrisur, Gesichtspiercings und ein Tattoo seitlich an ihrem Hals zur Schau trug. Er hätte beinah gelacht, als er die molekulare Struktur von D.R.A.C.O. wiedererkannte, auch wenn man das Design für Uneingeweihte genauso gut als abstrakt wahrgenommen werden konnte.

Eine dritte Person befand sich in derselben Reihe, die Draco nicht sofort wiedererkannte, auch wenn sie ihm vage bekannt vorkam. Sie war eine blasse, dunkelhaarige Frau mittleren Alters, in einem Muggel-Hosenanzug gekleidet. Der goldene Besucherpass an ihrem Revers zeigte, dass sie keine gewöhnliche Ministeriumsbesucherin war. Sie war eine VIP.

Vielleicht war es die dritte Reihe der Galerie, welche die größte Überraschung enthielt.

Anatoli sah noch genauso aus, wie beim letzten Mal, als ihn Draco gesehen hatte. Er war immer noch ein Riese, besetzte zwei Sitze und war komplett unangemessen in einem neongrünen Velours-Trainingsanzug und mit genug Goldschmuck bekleidet, um damit einen neuen Coup zu finanzieren. Amarovs ehemaliger Bodyguard hob seine goldgeränderte Pilotenbrille und spitzte seine Lippen in Richtung Draco, in der grauenhaften Parodie eines Kusses. Dafür erntete er eine Ohrfeige seiner Frau Marina, die neben ihm saß und in angemessenen dunklen Farben gekleidet war. Zudem war sie hochschwanger. Die Minister, sowohl der Ehemalige, als auch der Derzeitige, waren nicht anwesend. Ginny Weasley war ebenso nicht unter den Anwesenden, aber dies war wegen des Umstands, dass sie bei den Jungs und klein Lily im Fuchsbau war.

Gemäß Hermiones Bitte setzte Draco ein überraschtes Gesicht auf. Auch wenn es möglicherweise etwas zu überrascht aussah, weil sie es schaffte, ihn nur mit den Bewegungen ihrer Augenbrauen zu beschimpfen.

Sie einfach nur anzusehen, beruhigte ihn bereits.

Draco wusste, dass sie sich heute Morgen sehr um ihr Aussehen gekümmert hatte. Typisch Hermione, wollte sie jedes Detail richtig machen. Ihre Roben waren in einem dunklen ägyptischen Blau, genäht in einem zeitgenössischen Stil, welcher der Schwerkraft zu trotzen schien. Die Brust, Schultern und entlang der langen Ärmel, die jeweils in einer ausgestellten Manschette an ihren Handgelenken endeten, wurden von einer feinen Gaze bedeckt. Von ihrem zurückhaltenden hohen Ausschnitt lief eine Reihe flacher Kupferknöpfe ihren äußeren Roben hinunter; der ausgestellte Rock reichte bis zur Mitte ihrer Schenkel. Unter der unteren Lage trug sie eng anliegende, schwarze Hosen, die taillierten Säume endeten knapp über ihren Knöcheln. Schwarze hochhackige Schuhe komplettierten ihr Outfit. Ihr Haar, dessen Fülle immer ein Problem darstellte, war aufgerollt und in einen eleganten Dutt geformt worden, der von einem einzelnen Kupferkamm festgehalten wurde.