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Das nächste Mal wurde ich wach, weil mir das Atmen schwer fiel. Der Grund dafür war das sie an irgendetwas gedrückt wurde. Oder besser gesagt, dass ich sie an etwas drückte. Da das etwas warm war, bewegte ich mich im ersten Moment nicht, weil ich schon eine peinliche Vermutung hatte was ich im Schlaf getan hatte.

Stattdessen lag ich nur da und überlegte wie ich möglichst unauffällig von ihm wegrutschen konnte ohne, dass es peinlich war. Im Hintergrund hörte ich, dass der Fernseher lief. Die Stimmen konnte ich sofort zu ordnen, Matthew sah die Simpsons. Aber ich konnte nicht ewig so da liegen, mit meiner Nase gegen seinen Oberarm und so rutschte ich dann doch etwas weg und öffnete meine Augen langsam. Ein fragender Blick reichte und Matthew antwortete, dass es kurz nach eins war.

„Ich würd gern duschen, aber ich hab nichts zum Wechseln..." ich trug immer noch das Kleid von Liane, die mich vermutlich fressen würde wenn sie mitbekam das ich darin schlief.

„Ich fahr zu mir und hol was, also wenn du nicht darauf bestehst das es superschick sein muss."

Ich schüttelte den Kopf und stand auf um ins Bad zu gehen. Gestern hatte ich es gar nicht mehr gesehen, da ich das abschminken einfach ausließ. Dementsprechend groß war auch der Schock als ich mich im Spiegel sah. Matthew hatte Recht, es war erstaunlich das ich noch was sah, so geschwollen waren meine Augen. Dazu kam noch, dass meine Augen schwarz waren, weil sich meine Wimperntusche durch die Tränen aufgelöst hatte. Ich gab ein so jämmerliches Bild ab, das ich am liebsten wieder angefangen hätte zu heulen.

„Bin in einer halben Stunde da." Hörte ich ihn rufen und nickte, obwohl er es nicht einmal sah. Als die Tür ins Schloss fiel ging ich zurück in den Schlafraum und kramte aus meiner Tasche Sachen zum Zähneputzen, Abschminkzeug und ein Duschgel, dass Matthew gestern mitgenommen hatte. Obwohl ich mich vor der Dusche ekelte, wer wusste schon welch zwielichtige Personen hier schon geduscht hatten, fühlte ich mich um Welten besser als das warme Wasser anfing über meine nackte Haut zu laufen. Das Duschgel war so ein 2-in-1 Produkt. Unter normalen Umständen würde ich so etwas meiden, weil es meine Haare strohig machen, aber ich konnte wohl nicht erwarten, dass man mir ein Rosenshampoo bereitstellte. Stattdessen würde ich jetzt nach Mann riechen.

Ich war immer noch mit duschen beschäftigt, als Matthew wieder kam und anklopfte. Um ihm zu antworteten schaltete ich den Duschstrahl aus und rief „Ja?" zurück.

„Kann ich rein kommen?"

„Ja, ich bin noch in der Dusche" die war mit einem undurchsichtigen Duschvorhang vor Blicken geschützt und ich vertraute ihm einfach mal, dass er den nicht einfach zu Seite schob. Wieso sollte er mich schon nackt sehen wollen?

„Ich leg das Zeug neben das Waschbecken, ich hoff dir macht es nicht aus Boxershorts zu tragen, was anderes hatte ich nicht."

„Ne, kein Problem" murmelte ich und als er wieder weg war schlug ich den Vorhang zur Seite und stieg aus der Dusche. Er hatte eine schwarze Boxershort, eine schwarze Trainingshose die knielang war, ein graues T-Shirt und eine blaue Sweatjacke hingelegt. Das Handtuch, das an einem Haken an der Wand hing war rau und roch nach Chlor. Nachdem ich mich abgetrocknet hatte fühlte ich mich fast wieder schmutzig, weil es mich vor dem Handtuch so grauste.

Ich zog alles an und stellte fest, dass ich nicht zur Sorte Mädchen gehörte die in den Klamotten von Jungs total sexy aussahen. Ich kam mir vor als wäre ich selber ein Junge.

Naja, ich hatte ja auch nicht vor einen Schönheitswettbewerb zu gewinnen. Ich rubbelte meine Haare zuerst und föhnte sie dann so gut es ging trocken. Danach ging ich nach draußen wo Matthew am Bett saß und Pizza aus.

„Hab was zum Essen mitgenommen" ich ließ mich auf meiner Betthälfte nieder und nahm mir ein Stück. Ich hatte das Gefühl als wäre es die beste Pizza die ich jemals gegessen hatte und aß viel mehr als normal. Irgendwann merkte ich wie Matthew mich ansah.

The Only Hope For Me Is YouWhere stories live. Discover now