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„Minigolf?" fragte ich unsicher, als wir auf dem Parkplatz einer Minigolfanlage in der Nachbarstadt zum stehen kamen. Eigentlich sollte ich ja froh sein, dass er nicht bei der gegenüberliegenden Go-Kart Anlage stehen bliebe Matthew drehte sich zu mir und nickte grinsend.

„Ja, ich dachte das ist doch ganz witzig. Und im Kino kam auch nur Blödsinn."

„Hm..." antwortete ich leise und stieg gleichzeitig mit ihm aus dem Auto. Ich war schrecklich nervös und beim Minigolf spielen musste ich mich wohl mit ihm unterhalten. Derweil war mein Mund total trocken, was das Sprechen sicherlich nicht einfacher machte. Wir gingen zur Kasse wo wir zwei Schläger und einen Übersichtsplan bekamen, da die Anlage wirklich riesig war. Mittlerweile ging langsam die Sonne unter, aber die verschiedenen Stationen waren bereits mit Scheinwerfern ausgeleuchtet. Überall tummelten sich eine Menge Leute, vor uns fing eine Familie, mit ihren Kindern im Grundschulalter, gerade an zu spielen. Es war ein angenehm warmer Tag gewesen, so dass ich mich dazu entschlossen hatte einen blauen Faltenrock und

„Okay Vorschlag" Matthew überreichte mir meinen Schläger und wir machten uns auf den Weg zur ersten Station.

„Derjenige der eine Station gewinnt, darf dem anderen eine Frage stellen."

Oh Klasse. Bei meinem Talent würde mir Matthew noch Löcher in den Bauch fragen. Aber ich war zu nervös um zu diskutieren, also nickte ich nur.

Die erste Station war noch sehr einfach, man musste den Ball nur geradeaus schlagen. Da ich aber noch nicht so geübt war, brauchte ich doch drei Versuche bis der Ball in die Versenkung kugelte.

"Okay, also erste Frage für mich." Grinste Matthew, der nur einen Schlag gebraucht hatte. War zu erwarten.

"Deine Lieblingsfernsehserie?" Fing er an und ich antwortete: "Gilmore Girls"

"Ach das haben wir damals gesehen oder?" Fragte er und ich nickte. Damals. Irgendwie war es schon verrückt was wir schon alles zusammen erlebt haben.

"Ja die war eigentlich ganz witzig."

"Wenn ich mich für ein Serienuniversum, in dem ich leben würde, entscheiden müsste, dann wäre es Gilmore Girls. Beziehungsweise Stars Hollow, so heißt die Stadt in der sie leben." Erklärte ich. Ich liebte einfach jeden Charakter in dieser Serie, jeder schien genau durchdacht zu sein und fügte sich perfekt ein.

"Okay, dann würde ich auch in Stars Hollow leben wollen", riss mich Matthew aus meinen Gedanken.

"Du hast die Serie auch schon öfters gesehen?" Fragte ich verwundert nach. Er hatte die damals im Motel zwar auch ganz witzig gefunden, aber ich hätte nicht gedacht, dass er sie vorher auch schon gesehen hat.

"Ne, aber wenn du dort lebst würde ich auch dort leben wollen. Sonst würde ich dich ja gar nicht kennen." Matthew Kniff seine Augen leicht zusammen und verzog sein Gesicht, so als wäre ihm seine Aussage von gerade ein bisschen peinlich und er würde darauf warten ob ich sie gut fand oder nicht.

Ich wusste nicht so recht was ich antworten sollte, dafür lief ich aber rot an und grinste dämlich. Das wurde von ihm mit einem breiten Grinsen wahrgenommen und ich versuchte das Gespräch wieder etwas weniger peinlich zu machen in dem ich: "Was ist deine Lieblingsserie?" fragte. Da ein anderes Paar zu unserer Station wollte machten wir uns langsam weiter auf zur Nächsten.

"Das kannst du fragen, wenn du gewonnen hast" grinste Matthew. Ich seufzte und murmelte, dass ich es dann wohl nie erfahren würde. Die nächste Station gewann er ebenfalls, fragte mich dieses Mal aber wie mein Tag heute war.

"Ich war mit Liane und meinen Eltern in Austin. Wir haben Kleider für den Abschlussball gekauft."

Das einzige, was mich den Tag überstehen ließ war der Gedanke daran Matthew heute Abend wieder zu sehen. Liane war mit keinem Kleid zufrieden, wir liefen wirklich die ganze Innenstadt ab. Dad seilte sich irgendwann ab und ging Kaffee trinken. Ich wollte eigentlich mit, aber meine Schwester bestand darauf, dass ich als Beratung dabei bliebe. Dabei hatte ich von den aktuellen Trends so gut wie keine Ahnung und mein eigenes Kleid hatte ich gleich im ersten Geschäft gefunden. Es war Pastellfarben grün und aus einem dünnen Taft-Stoff. Durch ein gleichfarbiges Unterkleid war es zum Glück nicht durchsichtig. Ich hatte auch noch ein gelbes anprobiert, aber durch das schimmerte mein BH durch und das war mir peinlich. Das Kleid hatte einen herzförmigen Ausschnitt, breite Träger und ein Satinband unter der Brust. Dadurch fiel es locker und ging mir bis zu den Knien. Es war vielleicht nicht das auffälligste Kleid, aber ich fand der Hauptaugenmerk sollte an diesem Abend auch auf den Abschlussschülerinnen liegen und nicht auf mir. Und ich fiel ja sowieso nicht gerne auf.

The Only Hope For Me Is YouWhere stories live. Discover now