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„Er hat mich dreimal einfach angesprochen, das ist doch ein gutes Zeichen, oder?" Ich lag auf Adrianas Bett und starrte auf die Decke. Meine Freundin lag neben mir, wir wurden nur durch eine Packung Schokokekse getrennt.

„Wenn man es so betrachtet würde ich sagen er hat dich gern. Ich mein, ich kenn ihn nicht, aber in der Regel spricht ein Junge ein Mädchen an, weil er es mag. Zumindest solltest du dir keine Sorgen mache, dass er dich blöd findet, denn dann würde er dich einfach meiden."

„Und warum schreibt er mir dann nicht?" seufzte ich und nahm mir einen Keks, den ich in zwei Bissen in meinem Mund hatte. Nach meinem Jahrbuchkurs und Adrianas Cheerleadertraining waren wir nach Hause gefahren und hatten Hausaufgaben erledigt und gelernt. Also zumindest hatte ich das getan, Adria war eher mit Internet surfen beschäftigt oder besser gesagt mit Instagram-Profile stalken. Manchmal war ich überrascht, wie viel Zeit sie dafür aufwenden konnten. Dabei war ihr Leben nicht so, dass sie andere um ihres beneiden müsste. Vielleicht war ich als beste Freundin etwas voreingenommen, aber für mich war Adriana eine der hübschesten und dazu noch charakterlich schönsten unserer Schule...

Aber mein Problem war ja eigentlich Matthew, an den ich viel zu viele Gedanken verschwendete.

„Ganz ehrlich Ava, wenn du einen Typen findest der dir regelmäßig schreibt dann frag nach ob er noch einen Bruder hat."

Verwirrt blickte ich Adriana an.

„Jungs sind einfach so, die denken glaube ich einfach nicht ständig daran einem Mädchen zu schreiben. Klar gibt es auch wieder welche die ständig rumtexten, aber die schreiben dann meistens auch mit mehreren Mädchen. Also lieber meldet er sich mal nicht und dafür schreibt er auch keiner anderen." Adriana schob sich ebenfalls einen Keks in den Mund und sprach dann mit vollem Mund weiter: „Außerdem hat er dich ja dreimal angesprochen. Es gab ja eigentlich keinen Grund warum er auf der Party mit dir hätte sprechen sollen. Trotzdem hat er sich zu dir gesetzt. Am See war es doch dasselbe, da ist er auch extra hinaus geschwommen um zu dir zu kommen, beim Volleyball spielen sah er auch aus als würde es ihm Spaß machen und heute ist er auch wieder angekommen. Das war schon irgendwie süß, als er so ein bisschen schüchtern zu dir hingegangen ist und ihr euch unterhalten habt. Wie einer dieser romantischen Szenen, die es immer in Liebesfilmen gibt. Aber ich denke ehrlich gesagt nicht, dass Matthew der Typ Junge ist, der seine Gefühle auf dem Silbertablett serviert. Von dem her solltest du froh sein, dass er überhaupt deine Nähe sucht. Der Rest wird sich schon ergeben."

Ja damit hatte sie Recht, trotzdem: Warum konnte er mir nicht einfach schreiben? Das würde alles so viel einfacher machen. Mein Leben war so anstrengend und kompliziert. Auf der einen Seite hatte ich immer noch einen offenen Streit mit Scott, auf der anderen wusste ich nicht was das mit Matthew war. Vor zwei Wochen war ich noch sicher in Scott verliebt zu sein und nachdem der mir mein Herz herausgerissen hatte musste es sich irgendwie gleich Matthew schnappen.

„Kann man sich denn so schnell verlieben?" fragte ich unbeholfen und bereute es auch gleich wieder, dass gesagt zu haben. Denn Adriana fing an mich breit an zu grinsen.

„Du bist verliebt?" neckte sie mich und ich schüttelte schnell den Kopf. Während ich mich aufrichtete und mich im Schneidersitz ihr gegenüber saß sagte ich: „Meine Frage war, ob man das überhaupt kann..."

„Ava..." Adriana wechselte ebenfalls ihre Position „...du kennst doch Liebe auf den ersten Blick oder?"

„Zum ersten Mal hab ich Matthew aber irgendwann im Kindergarten gesehen"

„Dann halt eben Liebe auf den ersten richtigen Blick"

Ich seufzte laut und nahm mir noch einen Keks, obwohl mir langsam schlecht wurde.

The Only Hope For Me Is YouWhere stories live. Discover now