What girls really want.

Kapitel 1

„Go!Go!Go!Go!Gooooooo!" riefen wir alle im Chor, während Mike eine Flasche Bier am Mund ansetzte und anfing zu trinken. Oder besser gesagt zu saufen. Das ganze Schulteam feuerte ihn an, wie er die Flasche ohne Probleme auf einen Zug austrank.

„Ja! Neue Bestzeit!" lobte ihn sein Zwillingsbruder Matt, mit einem Klopfen auf die Schulter, als er die Flasche wieder absetze. Mike wischte sich mit dem Handrücken der freien Hand über den Mund und rülpste laut. Dann stellte er die leere Flasche zum Rest auf die Kücheninsel. Ihre Eltern waren nicht zuhause und wir hatten uns spontan dazu entschlossen ne Party zu schmeißen. Das Team war schon da, der Rest, der hoffentlich ne Menge Mädels beinhaltete, sollte bald kommen. Bis dahin betranken wir uns noch ohne Manieren zeigen zu müssen.

„Wir sollten Nachschub aus dem Keller holen, wenn noch mehr ihr Bier exen, geht es uns bald aus", meinte Matt kritisch, als er den Kühlschrank öffnete und für ihn und Mike eine neue Flasche herausholte. Mike nahm sie ihm ab und öffnete seine mit den Zähnen, den Kronkorken spuckte er in die Spüle. Wenn das seine Mutter sehen würde.

„Ich hol welches aus dem Keller", bot ich an, weil Mike in wenigen Sekunden eh zu betrunken war um gerade aus zu laufen und Matt die Lusche zweimal gehen müsste. Der Junge konnte schneller rennen, als man schauen konnte aber sein Bizeps war echt mickrig. Mike hingegen hatte breite Schultern wie sein Vater und war mein Center, dank ihm bekam ich selten eine auf die Fresse, da ich der Quaterback der La Costa Mavs war. Was auch sonst. Schließlich war mein Vater keiner geringerer als Austin Hayes, der erste und einzige Spieler, der schon als 11. Klässler zum Quaterback gemacht wurde. Also bis ich kam und den Posten auch schon als 11. Klässler bekam, was bei dem jahrelangen Training auch kein Wunder war. Matt war der Running Back, von dem her war es praktisch, dass er so schnell lief und ich verzieh ihm seine schlaksige Figur. Vermutlich hatte er die auch aus unserem Gen-pool, denn meine Mum war genau so schlaksig. Ich hatte Glück und mehr von der Statur meines Vaters geerbt. Matt und Mike waren meine Cousins, ihr Vater Tom war der Bruder meiner Mutter.

Matt nickte mir dankend zu, Mike war schon wieder damit beschäftigt das nächste Bier zu leeren. Dieses Mal exte er es nicht gleich, sondern nahm nur große Schlucke. Ein bisschen krank war der Typ schon, aber naja. Verwandtschaft halt.

Ich machte mich auf den Weg aus der Küche und in den Flur, an dessen Wände tausend Fotos von Matt und Mike mit ihren Eltern hingen. Ihre Mutter war früher mal so ne scharfe Cheerleaderin gewesen, mit langen blonden Haaren. Kein Wunder, dass sich Onkel Tom die aufgerissen hatte. Obwohl sie angeblich erst auf meinen Vater stand. Aber der war schon mit achtzehn verrückt nach meiner Mutter und war es heute immer noch.

Ich öffnete die Tür zum Keller, in Matt und Mikes Haus kannte ich mich genauso gut aus, wie in meinem eigenen. Ich hatte praktisch meine ganze Kindheit mit ihnen verbracht. Entweder hatte ihre Mutter sie bei uns abgesetzt oder meine hat mich zu ihnen gebracht. Ich knipste das Licht an, ehe ich die Treppen hinunter lief und aus dem Vorratstraum zwei Kasten Bier holte. Ich stellte sie übereinander und hob den unteren in die Höhe.

Es war nicht so einfach mit den zwei Kasten Bier die Treppen hinaufzusteigen, aber irgendwie bekam ich es doch auf die Reihe. Oben angekommen stieß ich die Tür, die wenigstens nicht ins Schloss gefallen war, mit meinem Fuß auf.

Ich wollte gerade das Bier in die Küche tragen, da klingelte es an der Haustür und durch das milchige Glas sah ich eine Gestalte, die eher weiblich aussah. Deshalb stellte ich die Kästen neben der Tür ab, kontrollierte im Spiegel, der im Flur hang, kurz meine Haare und öffnete die Tür mit einem charmanten Lächeln.

„Oh, April", entfuhr es mir, als ich das rotblonde Mädchen, welches gerade eine Kaugummiblase platzen ließ, sah. April war die Tochter von der besten Freundin meiner Mum und April konnte schrecklich anstrengend sein. Vor allem wenn sie betrunken war.