Kapitel 8

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Eine Stunde später waren wir immer noch damit beschäftigt zu lernen, als meine Mutter und Maddie wieder nach Hause kamen.

Maddie stürmte sofort nach oben und bemerkte nicht einmal, dass ich Besuch hatte. Was vermutlich auch besser war, denn irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie nur peinlich wäre.

Mum hingegen kam mit vollen Einkaufstüten in die Küche und sah mich überrascht an.

„Oh, ihr lernt ja immer noch."

Lexi und ich nickten beide und Mum grinste leicht. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie überrascht war uns in der Küche zu sehen, den ganzen Tisch mit Unterlagen bedeckt und einem gewissen Sicherheitsabstand zwischen uns. Ich hatte das Gefühl, dass es besser wäre sie jetzt noch nicht so wirklich anzumachen. Nur ein paar Mal hatte ich sie „unabsichtlich" berührt.

„Ja, es ist ziemlich viel Stoff, aber jetzt sind wir eigentlich fertig."

Mum stellte ihre Taschen auf der Küchenzeile ab und sah zu Lexi.

„Du musst Lexi sein", sagte sie und kam zu uns. Lexi lächelte sie an und nickte.

„Ja, freut mich sie kennenzulernen Mrs. Hayes."

„So gut wie diese Bezeichnung klingt, du kannst gerne Liz zu mir sagen", antwortete meine Mutter fröhlich und dann merkte ich, wie sie in Sekundenschnelle Lexi abcheckte und wie sie danach zu mir blickte. Ich war mir fast sicher, dass sie gerade testete, wie gut wir zusammen passten.

Lexi lachte.

„Okay Liz. Mein Vater will auch meistens, dass ihn meine Freunde Luke nennen. Bei Mr. Richards kommt er sich immer so alt vor."

Meine Mum seufzte.

„Ja, die Zeit vergeht unglaublich schnell. Ich weiß noch, als ich so alt war wie ihr..." sie brach ihren Satz ab und starrte einen Moment lang ins Nichts. Ich würde nur zu gern wissen, woran sie gerade alles dachte. Oder wobei... Naja, vielleicht lieber doch nicht.

„Als auf jeden Fall koche ich gleich. Hast du Lust zum Essen zu bleiben? Ich hab vor Tacos zu machen", fragte Mum nach und Lexi warf mir einen unsicheren Blick zu. Ich lächelte sie an, einmal weil meine Mum mein Lieblingsessen machte und einmal, weil ich es cool fand, wenn sie bleiben würde. Lexi nickte daraufhin und fragte: „Ja, wenn es keine Umstände macht?"

„Ach kein Problem. Ihr könntet allerdings den Tisch wieder frei räumen und den Tisch decken. Beim Kochen selber bin ich lieber ungestört."

Lexi und ich nickten und räumten unsere Schulunterlagen weg, danach deckten wir den Tisch und bis das Essen fertig war gingen wir nach oben in mein Zimmer. Zum Glück sagte meine Mum nichts Peinliches wie: „Lasst die Tür offen", aber was sollte auf die zehn Minuten, die wir alleine waren, schon groß passieren.

Ich war schließlich nicht Mike.

Bei dem Gedanken daran fing ich an zu grinsen, was Lexi zum Glück nicht sah, weil sie hinter mir ging. Was auch besser so war, denn sonst hätte ich ihren Hintern direkt in meinem Blickfeld und der sah in der hellen Jeans, die sie trug, echt heiß aus.

Okay, Themawechsel.

Ich öffnete meine Tür und ging in mein aufgeräumtes Zimmer. Heute Morgen hatte ich es sauber gemacht, so dass Lexi keine Stauballergie bekam, es aber gleichzeitig auch nicht zu überperfekt aussah. Deshalb lag noch ein T-Shirt auf meinem Schreibtischstuhl und mein Football lag auf dem Boden.

„Kannst dich auf mein Bett sitzen", sagte ich zu ihr und nahm selber am Schreibtischstuhl Platz. Es war irgendwie komisch alleine mit ihr hier zu sein, auch wenn sie nur damit beschäftigt war alles zu begutachten. Als sie sich auf mein Bett nieder ließ, warf sie mir einen unsicheren Blick zu.

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