Kapitel 24

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Wir machten aus, dass wir uns in einer halben Stunde am Parkplatz des Piers treffen würden und obwohl ich cool bleiben wurde war ich doch ziemlich nervös. Meine Mutter hatte auch nicht gerade dabei geholfen ruhig zu bleiben.

Sie wusste von der Sache Bescheid, weil Dad gleich tratschen musste, dass ich mich mit Lexi traf. Während ich noch im Bad war und meine Haare in Form brachte und Deo und Parfüm auftrug, hatte er Mum berichtet, dass er erfolgreich mit mir gesprochen hatte und Lexi mir nun geschrieben hatte.

Ich verzichtete darauf auf ihn sauer zu sein. Dad wäre selber gar nicht auf die Idee gekommen, dass er die Information nicht gleich an Mum weitertragen sollte. Bei meiner Mutter wäre das was anderes gewesen, die hatte aber auch Ahnung, was den Umgang mit Geheimnissen betraf.

Jedenfalls wünschte mir meine Mum viel Glück und das machte mich noch mehr nervös.

Würde ich denn Glück brauchen?

Ich hatte keine Ahnung, ob das Ganze gut oder schlecht enden würde. Da wir nur miteinander geschrieben hatten war das schwer abzuschätzen, hätte sie mich angerufen dann hätte mir ihre Stimme vielleicht verraten in welche Richtung unser Treffen gehen würde, aber so.

Die Fahrt über war ich ziemlich zweigeteilt. Einerseits war ich froh, dass wir uns überhaupt trafen, weil diese Ungewissheit auch nervte, andererseits hatte ich auch ein bisschen Schiss davor, dass es vorbei war.

Als ich auf den Parkplatz einbog stellte ich erleichtert fest, dass sie bereits auf mich wartete.

Wenigstens etwas. Mittlerweile wollte ich es so schnell wie möglich hinter mich bringen. Eine längere Wartezeit würde mich nur noch mehr verrückt machen.

Nachdem ich meinen Wagen geparkt hatte, stellte ich den Motor ab und stieg aus. Lexi kam bereits auf mich zu und sah mich dabei unsicher an. Sie trug eine kurze Hose und ein Top, ihre braunen Haare hatte sie offen gelassen und mir fiel auf, dass sie wellig waren.

Anscheinend hatte sie sich hergerichtet. Das war doch ein gutes Zeichen oder?

Wenn sie jetzt irgendwas Schlechtes sagen wollte, dann hätte sie sich doch nicht extra hergerichtet.

Zumindest hoffte ich das.

„Hey", sagte sie schüchtern und ich nickte ihr leicht zu. Es war irgendwie komisch, dass wieder so eine Distanz zwischen uns war. Eigentlich hatten wir die seit letzter Woche überwunden und jetzt standen wir uns wieder Gegenüber und verhielten uns merkwürdig.

Sie blickte sich kurz am Parkplatz um und meinte dann: „Gehen wir runter zum Strand?"

Am liebsten hätte ich nein gesagt, weil ich sofort wissen wollte was los war, aber ich nickte dann doch. Hier am Parkplatz waren mehr Leute und ich wollte ungern, dass die was von der Sache mitbekamen.

Eigentlich war mein Plan ja ihr noch einmal deutlich zu machen, wie sehr ich sie mochte und darauf zu hoffen, dass ihr es nicht anders ging und sie deshalb die Sache mit Matthew vergaß. Allerding hatte ich auch keine Ahnung, was sie genau sagen wollte, denn wenn sie sowas wie „Lass uns Freunde bleiben" von sich gab, dann würde ich ihr sicherlich nicht meine Gefühle offenbaren.

Ein bisschen Stolz hatte ich dann doch noch.

Wobei, wenn wir ehrlich waren, dann war das mit Matthew echt kein Grund, um unsere Beziehung aufs Spiel zu setzen. Nachdem ich erfahren hatte, wie kompliziert es war, als meine Eltern zusammen gekommen waren, fand ich meine Situation doch ziemlich harmlos.

Und würde Matthew mich verprügeln wollen, dann hätte er sowieso keine Chance.

Außer Mike half ihm, aber der war ja eigentlich auf meiner Seite.

What girls really want.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt