Kapitel 20

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Der Kuss hatte darin geendet, dass jemand gegen die Fensterscheibe meines Wagen klopfte. Es war Lexis Mum gewesen, die meinte, dass ihr Vater bald nach Hause kam und wir uns deshalb lieber verabschieden sollten.

Ich hatte eigentlich gedacht, dass ihre Mutter schon schlief, aber anscheinend war das falsch. Der Gedanke daran, wie viel sie davor schon gesehen hatte, war ziemlich peinlich, weshalb Lexi und ich beide rot wurden. Ihre Mum nahm es aber recht locker und hatte nur gegrinst, deshalb ging ich davon aus, dass sie nichts gegen unser Rumgeknutsche hatte und ich fand es eigentlich ganz freundlich von ihr uns zu „warnen".

Zwar konnte ich mir nicht vorstellen, dass ihr Vater sauer gewesen wäre, peinlich wäre es aber auf jeden Fall.

Vor ihrer Mutter war es auch ein bisschen unangenehm, aber Väter fand ich immer noch etwas schlimmer. Oder ältere Brüder, aber so was hatte Lexi zum Glück nicht.

Ich tat also, was ihre Mutter vorgeschlagen hatte und fuhr nach Hause, wo meine eigene noch wach war.

Dieses Mal war es Dad, der schon auf der Couch schlief, während Mum auf mich gewartet hatte.

Natürlich wollte sie wissen wie es war, aber ich sagte lediglich, dass mit Feline alles glatt lief und Onkel Kendall sogar früher wieder zuhause war, weshalb Lexi und ich dann noch was essen waren.

Die Sache mit dem Kuss ließ ich außen vor, irgendwie war es mir unangenehm mit Mum darüber zu sprechen.

Ihr davon zu erzählen, dass ich auf sie stand war das eine, aber Details auszuschildern... Nein danke, das behielt ich lieber für mich.

Aufgrund der Tatsache, dass ich sie endlich geküsst hatte, war ich nun ziemlich gut drauf. So gut, dass ich nicht einmal sauer auf Maddie war, als sie am nächsten Morgen schon vor Neun in meinem Zimmer stand.

„Brady..., Brady...", flüsterte sie leise, um mich aufzuwecken, während ich noch so tat, als würde ich tief und fest schlafen. Ich war schon wach geworden, als sie zu meinem Zimmer getrampelt war und dann die Tür aufgerissen hatte, nur um daraufhin lautlos zu meinem Bett zu schleichen. Eine Karriere als Geheimagentin sollte sie lieber nicht starten, sich anzuschleichen gehörte definitiv nicht zu ihren Stärken.

Jetzt versuchte sie mich aufzuwecken und ich machte es ihr etwas schwerer, als es eigentlich war. Nur so, um sie etwas zu ärgern.

Dass ich gut drauf war merkte man daran, dass ich noch nicht aus meinem Bett gesprungen war, sie eigenhändig aus dem Zimmer geworfen und daraufhin die Tür abgesperrt hatte.

Ich meine, was fällt ihr ein, dass sie so früh schon in mein Zimmer kommt?

„Brady..." kam es wieder von ihr und sie rüttelte mich leicht an der Schulter. Ich lag auf der Seite und war von ihr weggedreht. Erst rüttelte sie nur etwas, dann machte sie es immer stärker, bis sie letztendlich total grob an mir herumriss. Wenn sie zu ihrem zukünftigen Freund auch so grob war, tat er mir jetzt schon leid.

Wobei mir der Typ generell leid tat. Meine Schwester konnte echt mega anstrengend sein, wer würde es auf Dauer schon mit ihr aushalten?

Nachdem sie so fest an meiner Schulter gerüttelt hatte, stöhnte ich und richtete mich auf.

„Was willst du?" fragte ich sie. In meinem Zimmer war es noch halbdunkel, weil der Rolladen geschlossen war, durch die offene Tür aber Licht herein kam.

„Hast du Lexi wegen ihrem Bruder gefragt?" kam es von ihr und ich stand einen Moment lang auf dem Schlauch. Erst als ich noch mal darüber nachdachte, was sie meinte, fiel es mir wieder ein.

„Ja hab ich", antwortete ich ihr.

„Und?" fragte sie neugierig nach.

Hm... was hatte sie schnell wieder geantwortet? Irgendwie hatte ich das schon wieder verdrängt. Seitdem war schließlich wichtigeres passiert.

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