Kapitel 5

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„Und wie genau willst du mir jetzt helfen?" fragte ich nach und ließ meine Hand wieder nach unten auf meinen Oberschenkel sinken. Mum lehnte immer noch an meinem Schreibtisch und hatte dieses breite Grinsen aufgesetzt. Ein kleines bisschen hatte ich vor dem was folgte Angst.

„Also, erst einmal muss ich wissen, wie ihr im Moment zueinander steht. Hast du viel Kontakt mit ihr?"

Ich schüttelte den Kopf. Bis zur Party der Zwillinge hatte ich noch nicht einmal mit ihr gesprochen. Außer Chemie hatten wir keine gemeinsamen Kurse und unsere Freundeskreise waren auch unterschiedlich. Also bis auf Matthew, der sich jetzt in ihren drängen musste.

Es war mir peinlich meiner Mum jetzt davon zu erzählen. Ich wollte nicht, dass sie mich für einen Loser hielt.

„Ähm. Ja. Also wir haben miteinander Chemie, aber sonst haben wir kaum Kontakt miteinander. Sie ist Aprils beste Freundin und du weißt ja, dass mich die nicht so leiden kann."

Mum verdrehte ihre Augen.

„Du weißt ja, dass sie die Tochter von Christy ist. Du kannst dir nicht ansatzweise vorstellen, was ich während der Schulzeit oft durchmachen musste", meinte sie seufzend und ich nickte. Ich glaube das mit Mum und Christy war ein bisschen wie bei Matt und mir. Er nervte oft tierisch mit seiner luschigen Art, aber er war halt doch mein bester Freund. Weshalb ich auch hoffte, dass er das Interesse an Lexi einfach von alleine verlor.

„Allerdings muss ich dir gleich schon mal sagen, dass du dich mit April gut stellen solltest. Sie ist, wie schon erwähnt, Lexis beste Freundin. Wenn sie dich nicht mag, wird dir Lexi wohl auch keine Chance geben, da sich die meisten Mädchen sehr von ihrer besten Freundin beeinflussen lassen."

„Das heißt ich muss nicht nur Lexi, sondern auch April von mir überzeugen?" fragte ich nach und Mum nickte. Das ganze schien in Arbeit auszuarten.

„Genau. Deshalb kommen wir jetzt zu den Basics, die immer wichtig sind. Egal bei welchem Mädchen. Außer es ist ein ganz ausgefallenes Beispiel, aber in der Regel würde ich schon sagen, dass man alle so behandeln soll."

„Ähm, warte, ich hol schnell meinen Block", sagte ich und stand vom Schreibtisch auf. Mein Rucksack lag noch neben meinem Bett, da ich an meinem Schreibtisch nicht besonders gerne lernte.

„Wieso?" fragte Mum nach und ich hob den Rucksack an einem der Schultergurte in die Höhe. Während ich die paar Meter zurück zu meinem Schreibtisch ging ließ ich den Rucksack am Boden mitschleifen.

„Damit ich es aufschreiben kann", gab ich ihr zur Antwort. Für was sollte ich den Block sonst brauchen?

„Also Brady, dass kannst du dir noch merken!" meinte sie aufgebracht, aber ich warf ihr nur einen skeptischen Blick zu.

„Das war in den ersten fünf Minuten schon eine Menge an Infos, da bring ich nur alles durcheinander", antwortete ich ihr ehrlich.

Mum verdrehte die Augen, ließ mich dann aber doch meinen Block aus der Schultasche holen und wartete, bis ich ein leeres, kariertes Blatt gefunden hatte.

„Okay, dann Regel Nummer 1: Merk dir die Sachen die sie erzählt! Merk dir einfach alles, auch was du ihr erzählt hast und was ihr unternommen hat. Nichts nervt mehr, als wenn Typen immer alles vergessen. Ich meine, kannst du dir vorstellen, dass dein Vater letztes Jahr beinahe unseren Hochzeitstag vergessen hätte? Es sind zwei Tage, die er sich merken muss und er vergisst einen davon! An unserem Jahrestag hab ich dann schon Wochen vorher Hinweise untergebracht, damit er es nicht wieder vergisst-."

„Mum! Es geht jetzt nicht um dich und Dad!" unterbrach ich sie genervt und sie seufzte leicht.

„Okay, okay. Ich bin schon still. Hast du das mit dem zuhören und Dinge merken aufgeschrieben?"

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