Kapitel 26

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„Wie merkwürdig auf einer Skala von eins bis zehn wäre es, wenn ich heute Abend mit meiner Schwester bei dir auftauche?"

Ich war gerade mit duschen fertig geworden und stand in Boxershorts in meinem Zimmer, während ich mein Handy in der Hand hatte und Lexi anrief. Als ich geduscht hatte, dachte ich mir, dass es wohl besser wäre sie vorzuwarnen.

„Äh zehn ist das höchste oder?" fragte sie nach und ich brummte zustimmend.

„Dann wohl acht. Wieso?"

„Weil es danach aussieht, dass ich Maddie mitbringe. Aber ich kann es dir erklären. Auf den ersten Blick erscheint es zwar schon ziemlich komisch, aber näher betrachtet..." erklärte ich ihr und hörte sie am anderen Ende der Leitung lachen.

Ich ließ mich auf mein Bett sacken. Eigentlich wollte ich jetzt zwar was zum anziehen raussuchen, aber das konnte auch noch kurz warten.

„Okay, dann erklär mal", forderte sie mich auf.

„Maddie hat mal wieder irgendwie mitgekriegt, das ich zu dir fahre und du weißt doch, dass sie auf deinen kleinen Bruder steht. Jetzt wollte sie, dass ich sie mitnehme und wir behaupten unsere Eltern seien nicht zuhause und sie dürfte nicht alleine da bleiben."

Lexi lachte laut und antwortete mir: „Deine Schwester ist ganz schon gewitzt."

„Ich weiß. Eigentlich wollte ich sie wirklich abwimmeln, aber irgendwie hatte ich doch Mitleid mit ihr. Und wenn wir die beiden aufs Zimmer deines Bruders schicken stören sie uns gar nicht."

„Ja daran dachte ich auch gerade. Und ich finde es süß, dass du so nett zu deiner Schwester bist. Und das du so ehrlich bist und mir jetzt schon die Wahrheit sagst", antwortete sie mir und ich seufzte.

„Ich dachte, dass es so nicht so merkwürdig rüber kommt, als wenn ich einfach mit ihr auftauche."

Ich hörte Lexi erneut lachen und dann meinte sie: „Ich muss dir auch noch was gestehen."

„Hm?" fragte ich nach.

„Das mit dem Essen hat nicht so geklappt, wie ich es geplant hatte..."

„Was hattest du denn vor?"

„Also eigentlich wollte ich Sushi machen, aber irgendwie ist das doch schwieriger als gedacht", gab sie kleinlaut zu und ich unterdrückte ein Lachen.

„Wie genau bist du auf die Idee gekommen, dass Sushi einfach zuzubereiten wäre?" fragte ich amüsiert nach.

„Ich hab da was im Fernseh gesehen und das schien echt simpel zu sein, aber irgendwie hatte ich dann überall Reis, nur nicht auf diesem blöden Algenblatt."

Jetzt fing ich wirklich an zu lachen, die Vorstellung, wie überall an ihr klebriger Reis hing war einfach zu witzig.

„Lach mich nicht aus", kam es von ihr und ich versuchte mich zusammenzureißen.

„Okay, okay, ich hab mich wieder beruhigt. Aber ganz ehrlich, Nudeln mit Soße hätten es auch getan."

Ich hörte Lexi seufzen, bevor sie mir: „Sowas in der Art werde ich jetzt wohl noch machen", antwortete.

„Gut, dann sehen wir uns später. Und vergiss nicht überrascht zu sein, wenn ich mit Maddie auftauche", sagte ich vorsichtshalber nochmal. Wenn meine Schwester herausfand, dass ich Lexi von unserem, oder besser gesagt von ihrem, Plan erzählt hatte, würde sie mich umbringen. Und das war wohl noch eine Untertreibung.

„Ich geb mein Bestes. Beim kochen und beim überrascht sein", sagte sie und dann legten wir auf.

Nun musste ich nur noch überlegen was ich anziehen sollte und dann stand unserem Abend nichts mehr im Weg. Ich zog eine dunkle Jeans aus meinem Schrank und ein graues Shirt mit Knopfleiste. Nachdem ich beides an hatte, machte ich mich auf den Weg nach unten, wo Mum in der Küche war und Zeitung las.

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