Kapitel 15

13.6K 1K 140
                                    

Die Party endete damit, dass wir April und Mike quasi von der Couch ins Auto tragen mussten. Lexi hatte eine Ewigkeit gebraucht, um den beiden mitzuteilen, dass wir jetzt fuhren. Kaitlyn und ich waren nur amüsiert daneben gestanden.

Da ich mit meinem Cousin nun nicht mehr darüber sprechen musste, dass April eben doch was für ihn empfand, sollte ich ihn jetzt darüber aufklären, dass wildes rumgeknutsche, mitten im Wohnzimmer, für alle die herumstanden, nicht besonders angenehm war.

Eigentlich wäre Mike auch mit jemand anderem nach Hause gefahren, aber jetzt musste ich ihn natürlich auch noch heimbringen, weil er ohne April nicht mehr bleiben wollte. Ich fand es komisch, dass sich mein Cousin innerhalb von zwei Stunden so verändert hatte. Doch dann war mir der Gedanke gekommen, dass er diese Seite vielleicht auch nur gut versteckt hatte.

April schlief heute Nacht bei Lexi, was bedeutete, dass ich Lexi auch nicht alleine nach Hause fahren konnte, obwohl sie die letzte Station auf meiner Tour war. Kaitlyns Haus war das erste auf dem Weg und meine beste Freundin verabschiedete sich ohne großes Getue. Als wir Mike hingegen vor seinem Zuhause absetzten wollten, knutsche der noch mit April rum. Das tat er schon die ganze Fahrt lang und ich fragte mich, ob die Lippen der beiden, nicht schon schmerzten.

„Hallo? Mike? Wir sind da!" teilte ich ihm genervt mit und warf einen Blick in den Rückspiegel. Die beiden Turteltäubchen saßen auf der Rückbank, Lexi hatte auf dem Beifahrersitz Platz genommen. Normalerweise wollte Mike immer vorne sitzen, egal ob Mädchen dabei waren oder nicht. Jetzt schien es ihm doch nicht mehr so wichtig zu sein.

Auf meine Aussage, bekam ich keine Reaktion, weshalb ich mich umdrehte.

„Alter!" angepisst schlug ich ihm gegen die Schulter und spürte, wie mich Lexi angrinste. Ich würde es definitiv besser finden, wenn wir beide auf der Rückbank knutschen würden.

Mike schaffte es endlich, sich von April loszumachen. Beide hatten gerötete Wangen und es wunderte mich, dass mein Cousin nicht gleich noch vorschlug, dass seine Freundin bei ihm schlief.

„Chill dich mal", konnte ich mir anhören, aber ignorierte es. Als er ihr nochmal einen Kuss aufdrückte, stöhnte sowohl Lexi, als auch ich.

April hingegen kicherte nur verliebt. Wenn meine Mutter das hörte, würde sie echt ausflippen. Ich konnte mir richtig vorstellen, wie sie ihre beste Freundin Christy anrief und sie dann stundenlang darüber sprachen, dass ihre Tochter jetzt mit ihrem Neffen zusammen war.

„Sorry", flötete April gut gelaunt und steckte ihren Kopf zwischen den beiden Sitzen hindurch. Ich warf ihr nur einen genervten Blick zu und meinte: „Ich fahr dann mal weiter."

Der Rest der Fahrt verlief still, alles was ich hörte, war das ständige vibrieren von Aprils Handy. Vermutlich waren sie und Mike schon in wildes Sexting verfallen. Das nannte man doch so oder?

„Boah April, stell dein Handy auf leise", wies Lexi ihre Freundin genervt zurecht. Ich fragte mich, was in ihrem Kopf abging.

„Jaja", kam es von der Rothaarigen und dann war es still. Es war kurz nach zwölf, als ich vor Lexis Haus anhielt. Während Mike Ewigkeiten gebraucht hatte, um auszusteigen, war April binnen weniger Sekunden aus dem Wagen gehüpft. Und das, obwohl es nicht mal ihr Haus war.

„Danke fürs Fahren", hörte ich sie noch sagen, da schlug sie schon wieder die Tür hinter sich zu und lief den Weg zu Lexis Haus nach oben. Dort saß sie sich auf die Treppenstufen, die zur Haustür führten und tippte auf ihrem Handy herum. Anscheinend wollte sie uns im Wagen alleine lassen.

Als wäre ich nicht schon so angespannt genug.

Auf der Party war ich zuerst mit Aprils Liebesleben beschäftigt gewesen und nachdem dort alles glatt lief, waren  Lexi und ich uns nicht mehr wirklich Nah gekommen. Die meiste Zeit waren wir wirklich im Wohnzimmer gestanden und Lexi hatte einfach nur ihren Kopf geschüttelt. Für sie war der Schock doch ziemlich groß, schließlich hatte ihr ihre beste Freundin davor immer aufgetischt, dass sie Mike unausstehlich fand.

What girls really want.Where stories live. Discover now