Kapitel 6

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Hey Kids, ich lebe wieder (und das ist keine Übertreibung). Das Buch ist jetzt ganz offiziell nicht mehr pausiert und ich werde versuchen einmal wöchentlich ein neues Kapitel hochzuladen. Peace.

-T

***

„Alter, was ist mit deinen Haaren passiert?"

Mike saß noch nicht mal auf seinem Platz und ich hätte ihn schon am liebsten runter geprügelt. Wir hatten Mittagspause und da ich heute Morgen zu spät dran war, sah er mich zum ersten Mal. Da Mike nicht unbedingt der Schlauste war, hatten wir außer Sport, keinen Unterricht gemeinsam. Er belegte eigentlich nur leichte Fächer und das er in Mathe auf einer zwei stand lag meiner Meinung nach nur daran, dass ihn seine Mathelehrerin heiß fand. Wenn Mike eins konnte, dann war es Mädels, oder auch Frauen, zu beeindrucken.

„Halt die Fresse", antwortete ich ihm genervt und kramte in meinem Rucksack nach meiner Cap. In der Mensa würde sich schon niemand darüber beschweren und um ehrlich zu sein zog mich Mikes Kommentar mehr runter, als die Tatsache, dass Lexi meine Locken gefielen, mich hochpushte. Und die war nicht einmal da.

„Ne, jetzt mal im Ernst. Sind das deine echten Haare?" fragte er nach und hockte sich gegenüber von mir hin. Sein Zwillingsbruder Matthew saß neben mir und lachte leise.

„Hast du schon vergessen, dass ich mit fünf einmal lange Haare hatte?" fragte ich nach. Das war keine Zeit, auf die ich besonders stolz war und eigentlich war daran auch nur meine Mutter schuld. Sie hatte mir damals eingeredet, dass ich total cool aussah und so reichten meine Haare damals fast bis zu den Schultern. Irgendwann hatte mich Dad nach dem Baseballtraining „entführt" und zum Friseur gebracht. Obwohl ich noch ein Kleinkind war, kann ich mich noch heute an den riesigen Streit zwischen meinen Eltern erinnern, weil Mum nicht glauben konnte, dass er mir einfach die Haare abschneiden ließ. Rückblickend gesehen bin ich meinem Dad wirklich froh, denn es gab schon damals genügend peinliche Fotos von mir. Der Vergleich mit einem Pudel war nicht allzu weit her geholt.

Mike zog fragend die Augenbrauen zusammen und ich stöhnte: „Du hast echt ein scheiß Gedächtnis."

„Als würde ich mir deine Frisuren merken, Löckchen."

Er grinste mich provozierend an, aber ich antwortete ihm nicht mehr. Stattdessen biss ich in mein Sandwich und kaute genervt darauf herum. Mike fing an über seine Mutter zu schimpfen, weil sie ihn dazu zwang am Wochenende sein Zimmer aufzuräumen. Ich war gelangweilt, während Matthew anfing zu seiner Mutter zu halten. Keine besonders große Überraschung, da das immer so ablief.

Ich hielt mich raus und als Kaitlyn zu uns kam, lächelte ich sie an. Endlich jemand, der mir hochwertigere Gesellschaft leisten konnte, als die anderen beiden. Sie ließ ihr riesige Handtasche, von der ich immer wieder überrascht war, dass sie sie tragen konnte, auf den Stuhl neben sich sinken und seufzte.

Ich warf ihr einen fragenden Blick zu, doch anstatt mir zu antworten fing sie an zu grinsen und deutete auf meine Kappe.

„Hast du heute verschlafen?" fragte sie neckisch nach und ich verdrehte meine Augen. War klar, dass sie meine Haare auch ansprechen musste. Im Gegensatz zu meinem Kumpel schien sie zu wissen, dass ich meine Locken normalerweise weggelte.

„Die wollten heute Morgen einfach nicht halten", antwortete ich ihr und sie grinste mich an.

„Du hörst dich an wie ein Mädchen", stichelte sie gegen mich. Ich wollte ihr kontern, doch bevor ich etwas sagen konnte bekam ich unerwartete Schützenhilfe von Mike. Anscheinend hatte er

„Haare aufzustellen ist genauso viel Arbeit, als wenn ihr irgendso was mit eurem anstellt. Das versuche ich meiner Mutter immer wieder zu erklären. Sie kann schon immer stundenlang das Bad blockieren, aber wenn ich meine Haare richte nörgelt sie immer um."

What girls really want.Where stories live. Discover now