3. Kapitel

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Da ich nichts besaß, weder Wohnung, noch Kleidung, machte mir Touka ein freundlich gemeintes Angebot.
Im Antik (Name des Cafés) zu arbeiten.
Das ist zwar nicht der Grund gewesen, warum ich hier auf die Erde gekommen war, aber fürs Erste willigte ich ein.
Sie erlaubte mir auch auf einem der Sofas zu schlafen, welche hier standen.
Alles natürlich nur vorübergehend.

Auch ich habe eine dieser schicken Kellneroutfits bekommen, welches ich gleich am nächsten Morgen anprobierte.
Eigenartig...
Normalerweise aßen die Menschen doch immer 3 Mahlzeiten am Tag, jedoch verspürte ich keinerlei Hunger!
Zarina, die dunkelblonde Kellnerin von gestern, die mir auch half, meine Uniform anzuziehen, hatte es mir erklärt.
Ghoule haben ein anderes Essensverhalten als Menschen.
Eine Mahlzeit innerhalb ca 3 Monaten reichte völlig aus.

,,Na? Sieht doch gut aus, oder?" fragte mich das fröhliche Mädchen und betrachtete mich zufrieden im Spiegel.

,,Vielen Dank." war meine einzige Antwort hierzu.

,,Sag mal, seid ihr eigentlich alle Ghoule?" fügte ich noch hinzu, denn diese Frage musste ich unbedingt einmal angesprochen haben.

,,Ja, vor diesem Antik, hat es schon mal ein anderes Café mit dem selben Namen gegeben. Leider gab es einen unglücklichen Unfall und der frühere Besitzer ist verstorben. Er hatte sich immer für ein friedliches Zusammenleben zwischen Mensch und Ghoul eingesetzt, und genau das versucht Touka nun auch. Sie versucht dich auf die Seite der 'guten Ghoule' zu ziehen. Also die, die keine Menschen anfallen und töten. Und genau das verkörpert das Antik. Das Überleben!" erklärte mir Zarina, während sie mein langes, schwarzes Haar kämmte.

,,So ist das. Und gibt es noch viele andere Ghoule außer euch?" fragte ich weiter.

,,Ja, aber nicht alle sind so friedenswillig wie wir. Sie jagen Menschen und scheissen auf Ordnung."

,,Kennst du so jemanden?"

,,Nun, im alten Antik hat mal so ein Junge gearbeitet. Ich glaube er heißt Ken oder so. Er hat auf die Seite des "Bösen" gewechselt, das hat Irimi erzählt. Sie und Koma waren übrigens auch schon im alten Antik tätig."
Dazu fiel mir nicht gerade viel ein, außer ein 'hm'.

,,Man man man, deine Haare gehen dir ja fast bis in die Kniekehlen! Die werden dich bei der Arbeit stören. Ich binde sie zu einem Zopf, ja?" fuhr Zarina fort und lächelte mich an.
Ich nickte nur.

Wenig später stand ich eingekleidet mit Pferdeschwanz und dienstbereit unten im Café.

,,Irimi hat heute frei, aber zu dritt werden wir das schon hinkriegen." begrüßte uns die Kartoffelnase von gestern.
Ich glaube er hieß Koma.

,,Oh, hübsch siehst du aus...äh?" machte er mir ein Kompliment, doch als er mich beim Namen nennen wollte, sah er verzweifelt auf das Namensschild.
Da dort auch nichts stand, schenkte er Zarina einen fragenden Blick.
Diese zuckte nur mit den Schultern.

,,Sag mal wie sollen wir sich den ansprechen, wenn du keinen Namen hast?" fragte er verlegen und kratze sich am Kinn.
Als ich nichts sagte, ergriff Touka das Wort.

,,Wie wäre es wenn wir sie erst einmal zu Uta schicken, damit er ihr eine Maske macht? Dann können wir ihr auch noch einen Namen geben." unterbrach Touka das Gespräch.
Sie war gerade vom oberen Stockwerk herunter gekommen und schloss hinter sich die Türe.

,,Im Radio kam wieder eine Meldung dass sie hier im 20. Bezirk Tauben nach uns fahnden lassen. Zarina gehst du mit ihr? Ich werde so lange für dich einspringen." bittete die Lilahaarige ihre Angestellte.
Diese nickte nur und zog mich mit sich.

Die Gesandte Gottes (Tokyo Ghoul FF)Where stories live. Discover now