27. Kapitel

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Megami Pov.

20 Minuten später waren wir in meinem Apartment.
Wieso ich die Sache mit Ken überspringe?
Ich weiß es selbst nicht, und ehrlich gesagt, weiß ich auch nicht, wo die plötzliche Lust her kommt.
Aber ich habe nun mehr über das Lieben heraus gefunden.
Und deshalb bin ich neugierig.
Wärt ihr sicher auch!
Jedenfalls fuhr gerade eben die Tür des Fahrstuhls auf und wir stiegen aus.
Ken hatte die ersten 2/3 Minuten, als wir im Park losgelaufen sind, eine sehr komische Gangart drauf.
Und er zerrte ein paar mal an seiner Hose rum.
Hab ich nicht ganz verstanden, aber das Kapieren von allerlei Dingen hatte ich eh nicht so ganz drauf.
Er stellte die restlichen Tüten zu denen, die Ayato hier wohl schon abgestellt hatte.
Ich ging direkt in die Küche.

Dort nahm ich mir einige Schüsseln und suchte mir aus den Dosen verschiedene Kräuter und Gräser heraus.
Diese legte ich dann zielsicher in die Schüsseln.

,,Was wird das wenns fertig ist?" fragte mich Ken lächelnd und sah mir von hinten über die Schulter.

,,Das wirst du dann schon sehen!" antwortete ich grinsend, und forderte ihn auf, sich zu setzen.
Er pflanzte sich auf das Sofa und stütze die Arme am Tisch ab.

,,Megami es ist dringend. Ich muss dir unbedingt etwas sagen." versuchte er erneut zu mir durchzudringen.
Ich war mir nicht sicher, warum ich es nicht hören wollte, aber diesmal konnte ich ihm nicht aus dem Weg gehen.

Ich fuhr einfach mit meinen Mixturen fort und wartete auf eine Erklärung.

,,Du weißt sicherlich noch nicht, wer der Dreiäugige ist oder?"

Ich sagte nichts.

,,Wir wissen es."

Wieder erhob ich meine Stimme nicht.

,,Ich weiß nicht ob du es selbst schon bemerkst hast, aber -"

Eine zerbrochene Schale unterbrach seine Worte.
Ich hatte sie mit bloßer Wut in meinen Händen zerbrochen.
Wut?
Ja, ich war empört über das, was mir nun klar wurde.
Kurz bevor Ken seinen Satz vollenden konnte, machte etwas 'klick' in mir.
Und ich erinnerte mich.
Tränen flossen meine Wangen hinunter.
Ken, der zum Glück hinter mir saß, nannte einmal vorsichtig meinen Namen.
Als ich nichts sagte, hörte ich, wie er aufstand.

,,Ich bin... die dreiäugige Ghoula." erkannte ich, kurz bevor er mich antippen wollte.

,,Sie haben nach mir gesucht und wegen mir sind sie alle gestorben. Wegen mir... Ist Zarina gestorben."
Meine Stimme hatte all ihre Fröhlichkeit verloren und klang einfach nur noch monoton.

,,Der Phönixbaum hielt es für besser, dass du dir darüber bewusst wirst." erklärte er sanft.

,,Warum hast du es mir nicht schon früher gesagt?" fragte ich.
Abrupt fuhr ich herum.

,,Warum hast du mich schon wieder angelogen?!?" schrie ich ihn weinend an.
Doch als ich sah, wie Ken eine Träne vergoss, verstummte ich schlagartig.

,,Um dich zu schützen."
Dieser eine Satz brachte mich wieder zum heulen.
Ich konnte gar nicht mehr aufhören.
Auch als er mich tröstend in den Arm nahm, weinte ich weiter.
Es schien endlos.
Irgendwann war ich komplett ermüdet von all den Tränen, die ich vergossen habe, und schlief in seinen Armen ein.

Die Gesandte Gottes (Tokyo Ghoul FF)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora