14. Kapitel

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Ken Pov:

Einsam schlich ich durch die Straßen.
Ich hatte Megami zum Café zurück gebracht, und nun machte ich mich auf den Heimweg.
Oder eher zum Phönixbaum...
Die heutige Aktion hatte einige Fragen aufgebracht.
Es dauerte nicht lange bis ich an einem verlassenen Gebäude ankam.
Es war 4 Stöckig und sehr herunter gekommen.
In der letzten Etage hatten wir unser kleines Versteck.
Die Wohnung im vierten Stock war einst eine Suit gewesen.
Also genug Platz für die vielen Mitglieder unseres Ghoulclans.
(Wenn ich es so nennen darf)...
Die Tür war wie immer offen und ich lief zum Aufzug.
Er war schon sehr alt, deshalb mochte ich ihn nicht sonderlich gerne...
Als ich im 4. Stock ankam öffnete sich die Türe des Aufzugs.
Freundlich wurde ich von Ayato mit einem Schlag ins Gesicht begrüßt.
Ich knallte unsanft mit dem Rücken an den Spiegel des Aufzugs hinter mir.
Dieser Zerbrach und die Scherben prasselten auf meinen Rücken nieder.

,,Was ist dein Problem, Ayato?" fragte ich ihn ruhig und stand auf.
Genervt sah ich ihn an.

,,Dieses Mädchen... wie hieß sie gleich?" begann er nachdenklich, aber mit dunkler Miene.

,,Megami." antwortete ich.

,,Ja genau, Megami. Du hast doch sicher auch gesehen, was ich gesehen habe, oder?" fragte er mich flüsternd und kam etwas näher.
Wir standen nun beide im Aufzug.
Ich nickte.
Ich wusste was er meinte, denn ich hab es gesehen. Auf ihrer Stirn.

,,Hör zu. Tatara wird beschließen, sie zu töten wenn sie uns weiterhin in die Quere kommt. Und das will dein kleines Menschenherz doch nicht oder?" provozierte er mich.
Ich sah ihn finster an.
Tatara war so etwas wie unser Anführer, jedenfalls stand er von uns allen am höchsten im Phönixbaum.

Jetzt wo Ayato das mit meiner menschlichen Seite erwähnte, musste ich schwer schlucken.
Megami wusste gar nicht, dass ich einst ein Mensch war.
Würde sie es wissen, würde sie mich wohl abgrundtief hassen.
Und dass sie stirbt will ich noch weniger.

,,Also was schlägst du vor?" fragte ich mein Gegenüber.
Er grinste.

,,Wir werden gleich über die "Gesandte Gottes" reden oder wie auch immer sie sich genannt hat." dabei machte er eine sarkastische Bewegung mir Zeige-und Mittelfinger.
Er glaubte ihr also kein Stückchen.

,,Dabei werden wir verhandeln müssen." vollendete ich seinen Satz.
Er nickte ernst.

,,Wir müssen nur versuchen die kleine Eto auf unsere Seite zu bringen... vielleicht können wir so Tatara überzeugen."

,,Und was habt ihr beiden bitteschön vor, wenn ihr mich auf eure Seite gezogen habt?" kicherte ein niedliches Stimmchen.
Eto sah von der Seite in den Aufzug hinein.
Schätzte ich jedenfalls, denn sie trug am ganzen Körper eine Bandage, die sie aussehen ließ wie eine Mumie.

Ayato und ich sahen uns belämmert an.

,,Ihr seid nicht allein hier, Jungs." kicherte sie und stolzierte davon.

Der lilahaarige Ghoul legte sich angestrengt die Hand aufs Gesicht.

,,Das gibt's doch nicht." beschwerte er sich in sich selbst hinein und sah mich dann musternd an.
Emotionslos lief ich los.

,,Wir bekommen das schon hin." meinte ich optimistisch und ging Eto hinterher, zu Tatara und dem Rest von uns.
Ayato folgte mir ein wenig später.

Wir saßen oder standen alle auf einem anderen Fleck des Raumes. Tatara stand so ziemlich mittig, sodass ihn jeder sehen konnte.
Eto saß wie immer auf dem Schränkchen hinter ihm und ließ ihre Beine baumeln.

Der weißhaarige Ghoul mit den roten Augen unterbrach die Stille.

,,Die eigentlich unsere Terroraktion von gestern lief etwas schief meint ihr nicht auch?" fragte Tatara in die Runde.
Natürlich ohne jegliche Gesichtsausdrücke.

,,Den Schaden, der verursacht wurde, können wir größtenteils einer Ghoula zurechnen, die einfach in unser Revier eindrang und unsere Mission störte. Sie gefährdet unsere Existenz."

,,Sie hat doch keinem von uns etwas zu leide getan." überlegte ich laut, worauf Tataras Augen sich schlagartig verfärbten. 
Er sah mich finster an.

,,Sprich. Sag was du zu sagen hast, doch überlege dir gut was du sagst." sagte er zu mir und verschränkte die Arme.

,,Aber beachte ihr Mal auf der Stirn! Es sieht aus wie ein drittes Auge! Eine dreiäugige Ghoula!" mischte sich Eto ein.
Ich sah zu Ayato hinüber. Er wirkte ratlos.

,,Dieses dritte Auge auf ihrer Stirn. Ich sah ein solches Mal zum ersten Mal in meinem Leben. Normal ist sie keines Falls." meinte Tatara.

,,Nein das ist sie sicher nicht. Doch eine Bedrohung sehe ich nicht in ihr." brachte sich nun auch Ayato mit ins Gespräch ein.
Tatara schmunzelte ein wenig und kam dann zu einem Entschluss.

,,Wir werden sehen was die Zukunft mit sich bringen wird."

Die Gesandte Gottes (Tokyo Ghoul FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt