12. Kapitel

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Das alles war mir sehr unangenehm.
Ich traute mich kaum ihnen in die Augen zu sehen.

,,Eine Weile." sagte der eine und verschränkte die Arme.
Der Andere kam emotionslos auf mich zu.
Er blieb vor mir stehen und sah mich ernst an.

,,Ich hatte dir gesagt du sollst gehen." erinnerte mich Ken.
Ich sah bedrückt auf meine Füße.

,,Es tut mir leid, ich war nicht ich selbst." verteidigte ich mich mit einem zitternden Stimmchen.
Stille.
Ich hasste diese Ruhe zwischen zwei Menschen.
Doch plötzlich wurde sie viel erträglicher, denn Ken zog mich kurzerhand in seine Arme.

,,Megami das war leichtsinnig von dir. Sie werden nach dir suchen und versuchen dich zu töten." erklärte er mir und ließ wieder von mir ab.
Mein Gesicht war so warm geworden, ich denke sogar etwas rot.
Das hatte Zarina als Yomo damals in unser Café kam.
Sorgte er sich etwa um mich?

,,Wenn ihr zwei Turteltaben dann mal fertig seit, der Phönixbaum zieht sich zurück." hetzte Ayato den weißhaarigen Ghoul vor mir.
Dieser nickte und drehte sich dann wieder mir zu.

,,Megami, ich werde dich zurück zum Antik bringen, wenn es dir nichts ausmacht."
Ich nickte dankbar.
Schnell lief ich noch zu Ayato hinüber und verabschiedete mich.

,,Auf Wiedersehen, Ayato."

,,Bye Bye, Megami-chan." sagte er grinsend, was ich nicht ganz verstand.
Was bedeutete -chan?
Naja, jedenfalls drehte ich mich wieder zu Ken um und ging.
Bevor wir vom Dach sprangen, warf ich noch einmal einen Blick über meine Schulter.
Er stand immer noch da.
Ich winkte ihm noch einmal, bis Ken mich in den Arm nahm und mit mir auf und davon sprang.
Ayato beobachtete uns.
Komischer Kautz.

,,Ken?" fragte ich während er von Dach zu Dach sprang.

,,Warum tust du das alles für mich?"
Ich klammerte mich fest an ihn und sog seinen Geruch ein.
Soweit, dass Touka ihn dann an mir riechen könnte, hatte ich aber leider nicht gedacht...

,,Du bist eine gute Freundin. Und ein beeindruckendes Mädchen." antwortete er darauf.
Das machte mich ein klein wenig nervös.
Er hielt einige Straßen entfernt vom Antik an und wir liefen den Rest zu Fuß.
Wir legten unsere Masken ab und er legte etwas unauffälligere Kleidung an.
Ausserdem eine weiße Augenklappe.

,,D-danke." stotterte ich und vergrub mein Gesicht im langen Pony.

Wir liefen ein wenig still nebeneinander her, bis ich auf der anderen Straßenseite einen Jungen und ein Mädchen sah.
Die Blondine rannte auf den Jungen zu und fiel ihm um den Hals.
Die beiden hielten sich an den Händen und legten ihre Münder aufeinander.
Tat man das so unter Männer und Frauen?

Das gefiel mir irgendwie.
Wie man das wohl nannte.
Ich blieb stehen und beobachtete die zwei ein wenig.

,,Was hast du, Megami?" fragte mich mein Begleiter.
Ich sagte nichts und sah still schweigend einfach auf die andere Straßenseite hinüber.
Ken verfolgte meinen Blick und sah dann wieder zurück zu mir.

,,Warum starrst du die beiden da so an?"
Auf seine Frage drehte ich mich zu ihm hin.
Ich lief ein, zwei Schritte auf ihn zu und blickte ihm tief ins Auge.

Die Gesandte Gottes (Tokyo Ghoul FF)Where stories live. Discover now