11. Kapitel

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Gebannt von der Leiche des toten Ermittlers stand ich nun da.
Es reagierte sofort einer der anderen Tauben auf ihren toten Kameraden und wollte mich abschlachten.
Er rannte los.
Ich riss meinen Kopf herum, sodass mir der Pony aus dem Gesicht wehte.
Bei meinem bloßen Blick schwanden seine Kräfte.
Er ließ seine Ghoulwaffe fallen und fiel erbärmlich zu Boden.
Ich versuchte es weiter, jedoch reichte ein purer Blick nicht aus.
Es steckte mehr dahinter, damit sie einfach Tod umfielen.
Nur was?
Ein Mann mit schwarzen Haaren trat hinter den CCG-Wägen hervor.
Er starrte mich finster an.

,,Du bist sicher kein normales Monster, habe ich recht?" spekulierte er vorsichtig.

,,Das würde ich auch zu gerne wissen." hörte ich hinter mir einen Ghoul sagen.
Ich lief zurück in die Mitte des Schlachtfelds.
Ich stellte mich dem schwarzhaarigen Mann entgegen und schenkte ihm einen einschüchternden Blick.
Er blieb ruhig.
Durch diesen Kampf ist mir einiges klar geworden.
Die Schlösser in meinem Kopf brechen auf und neue Erkenntnisse werden mir immer klarer.

,,Es ist völlig egal was ich bin." begann ich.

,,Das Wesentliche aber ist, ich kam als Ghoul auf diese Erde. Um die Botschaft des Herrschers zu überbringen. Um meine Aufgabe zu erfüllen!" fuhr ich fort.
Alle horchten gespannt dem klang meiner Stimme.
Keiner wagte es auch nur einen kleinen Mucks von sich zu geben.

,,Ich bin hier, um die Spezies auszurotten, die die Erde des Schöpfers so sehr schändet und missachtet! Dies ist meine Kriegserklärung an euch!"
Ich drehte mich langsam um, mit gutem Gewissen das keiner von ihnen auch nur einen kleinen Finger rühren würde.

Als ich zwischen den anderen Ghoulen vom Phönixbaum stand, sah ich noch einmal zurück über meine Schulter.

,,Merkt euch eins," zischte ich sie alle an, ,,die Engelsghoula wird euch das Leben zur Hölle machen!"
Und damit verschwand ich.
Ich wusste nicht wie ich das gemacht hatte, aber in wenigen Sekunden befand ich mich auf einem der Hausdächer und konnte den kompletten Ort des Geschehens von oben betrachten.
War ich geflogen?
Vermutlich spendeten mir meine Krallen, von denen ich bis vor dem Kampf dachte, es wären Engelsflügel, nun mehr Kraft als zuvor.
Der grobe Blick über dir Zerstörung die größtenteils ich angerichtet habe, reichte um mir die Ghoulaugen aus dem Gesicht zu streichen.
Ich sank erschrocken zu Boden.
Meine zitternde Hand legte sich über meinen Mund nieder und meine Augen weinten Tränen.

,,Was hab ich getan?" fragte ich mich selbst, während ich zusammen gekauert auf dem Hochhausdach lag.
Ich hatte mich absolut nicht unter Kontrolle gehabt.
Etwas anderes in mir hatte meinen Körper für sich beansprucht.
Ich wollte niemanden töten!
Doch es war jetzt sowieso zu spät.
Der Phönixbaum und die Ermittler gingen getrennte Wege.
Fürs erste.
Langsam kamen die ersten Sonnenstrahlen am Horizont auf.
Es war bereits morgen.
Touka, Zarina und die anderen mussten sich schrecklich Sorgen um mich machen.
Also rappelte ich mich auf und wischte mir die Tränen von den Wangen.
Als ich mich umdrehte, standen dort 2 junge Männer.
Ich erschrak ein wenig, und sah dann beschämt zu Boden.

,,Ich hatte euch gar nicht bemerkt, wie lang steht ihr denn da schon?"

Die Gesandte Gottes (Tokyo Ghoul FF)Where stories live. Discover now