Kapitel3

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Emmas Sicht

„So sick of the sound of people giving up, you can't stop me giving a fuck", singt Sam Carter von Architects gerade in dem Moment als meine Zimmertür aufgerissen wird. „Verdammt Emma, mach die Scheiße aus!", begrüßt Viv mich. „Das ist kein Scheiß, dass ist Architects", antworte ich genervt, mache meine Anlage jedoch aus. „Wieso hat dieser Nate gestern eigentlich gesagt, du würdest Rock mögen?", wechsele ich aber sofort das Thema. Auf eine Diskussion mit ihr über meine Musik habe ich gerade keine Lust „Ist doch egal, du kommst jetzt mit zu mir und wir machen uns fertig, bevor wir fahren!", ignoriert sie meine Frage. „Ich bin fertig!", antworte ich schulterzuckend. Ich hatte nicht vor mich jetzt wer weiß wie viel aufzudonnern. „Das diskutieren wir gleich weiter! Sag deinen Eltern, dass du bei mir schläfst!", antwortet sie und zieht mich regelrecht aus meinem Zimmer. „Ich schlafe bei Vivienne!", schreie ich durchs Haus. Anstatt auf eine Antwort zu warten, ziehe ich mir Schuhe und meine Lederjacke an und laufe dann mit Viv rüber zu ihr.

„Hier, ich wusste schon, dass du nur in Jeans und Shirt gehen wollen würdest und habe dir bereits was rausgesucht!" Vivienne drückt mir sofort einen Haufen Klamotten in die Hand, bevor ich mich auf ihr Bett fallen lassen kann. Ich hab sie zwar echt lieb, aber manchmal geht sie mir echt auf die Nerven. Und wenn es um Klamotten geht, ist sie echt unausstehlich. Weil ich keine Lust auf eine Diskussion habe, nehme ich die Klamotten und betrachte sie kurz bevor ich mich umziehe. Was Klamotten angeht haben wir echt super verschiedene Geschmäcker, aber heute geht es sogar halbwegs. Sie hat mir einen schwarzen Tellerrock und ein weißes Top rausgesucht. „Den Rock bis zur Taille hochziehen und das Top reinstecken!", weißt Vivienne mich an und widmet sich ihrem Make-Up. Der Rock ist ziemlich knapp und geht aller höchstens bis zur Mitte des Oberschenkels, das Top hat dazu einen relativ weiten Ausschnitt und ist ziemlich locker geschnitten, also im Prinzip nichts was ich normalerweise anziehen würde! „Verdammt an dir sieht das Outfit viel besser aus!", mault Viv während sie mich durch den Spiegel beobachtet. „Wer kann der kann!", grinse ich nur. „Und jetzt schmink dich noch etwas!", befielt sie. Brav nehme ich mir ihren Eyeliner und Wimpern Tusche. Während ich mich auf den Boden vor Viviennes Kleiderschrank setze, beginnt sie sich umzuziehen. „Don't know what for, You're turning heads when you walk through the do-o-or don't need make-up, to cover up, being the way that you are is eno-o-ough", fangen wir beide gleichzeitig an zu singen. „Wenn eure Freunde wüssten, dass ihr One Direction hört!", lacht plötzlich Nico. Sofort drehe ich mich zu ihm um. Er steht in der Tür am Rahmen angelehnt, wie lange steht er wohl schon da. „Verdammt du hast mich mega erschreckt", motzt Viv. Ich lache nur und wende mich meinem Spiegelbild zu um meine Augen fertig zu schminken. „Emma hast du nicht gerade gehört? Du brauchst kein Make-Up du bist hübsch genug", lacht Nico. „Meinst du?", frage ich und stelle mich vor ihn, meine Augen sind fertig. „Ja auf jeden Fall. Du siehst sexy aus!", zwinkert er mir zu. Ich knickse einmal vor ihm und lache. Vivienne verdreht nur die Augen und sagt: „Wir können!" Es ist nur all zu offensichtlich, dass sie genervt ist, aber Nico und ich sind immer so drauf. Wir empfinden nichts als Geschwisterliche Liebe füreinander, obwohl wir keine Geschwister sind, mehr ist da auch nicht. Ich fände es auch ziemlich merkwürdig, trotzdem flirten wir hin und wieder. Gemeinsam gehen wir runter, wo wir uns Jacken und Schuhe anziehen. Bei meinen Chucks verdreht Viv nur ihre Augen sagt aber nichts. „Wenn dich deine Eltern so sehen, musst du morgen früh nicht nur in die Kirche sondern auch noch zur Beichte wegen unzüchtigen Auftreten!", überlegt Nico. „Erinnere mich bloß nicht daran. Aber bei uns Protestanten gibt es keine Beichte", antworte ich. Meine Eltern sind ziemlich gläubig und haben mich auch so erzogen und der wöchentliche Kirchgang am Sonntag, ist dabei manchmal nicht das nervigste. „Was auch immer", antwortet Nico und startet sein Auto. „Hast du eigentlich keine eigenes Leben. Du fährst uns schon die letzten Tage ständig durch die Gegend?", frage ich Nico dann. „Doch schon. Ich treffe mich auch gleich mit Kollegen!", antwortet dieser. „Seit Mama und Papa in China sind, wegen ihrer Arbeit, ist Nico einfach mega überfürsorglich", erklärt Vivienne und verdreht schon wieder die Augen. Das war ja was. Mein Vater hat eine eigene Firme in der auch meine Mutter arbeitet, aber die beiden würden meine Geschwister und mich niemals alleine zu Hause lassen, zumindest nicht so lange.

Not all good girls are good girlsOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz