Kapitel32

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Emmas Sicht

Kennt ihr dass, wenn ich draußen die Straße entlang lauft. Ihr habt beide Kopfhörer drin, hört laut Musik und starrt die ganze Zeit auf den Boden.

Genau so laufe ich gerade nach Hause. Aus den Augenwinkeln sehe ich wie ein Skateboarder mich überholt, dann jedoch nicht weiter fährt, sondern konstant neben mir bleibt. Verwundert blicke ich auf. Ich wüsste keinen Grund warum, er neben mir herfahren sollte, wenn er mich nicht kennen würde. Und tatsächlich, neben mir fährt Zack und grinst mich mehr als breit an. „Hey", begrüße ich ihn und ziehe meine Kopfhörer aus meinen Ohren. „Hi, was machst du den so alleine auf der Straße", fragt er und flippt sein Board hoch um es zu tragen. „Ich war gerade am anderen Ende der Stadt gefühlt und weil ich nichts besseres zu tun hatte und noch nicht so schnell nach Hause wollte, habe ich mir gedacht, ich laufe einfach nach Hause. Und du?", erkläre ich und mache meinen iPod aus. „Klingt äußerst motiviert. Ich bin auch auf dem Weg nach Hause. Wenn du Lust hast, können wir ja noch was machen! So wie ich dich verstanden habe, hast du eigentlich keinen Bock nach Hause zu gehen", überlegt Zack. Bei seinem Vorschlag könnte ich ihm jubelnd um den Hals fallen. Er hat ganz recht, ich will noch nicht nach Hause. Erstens sind meine Eltern da und zweites wüsste ich nicht was ich machen sollte, außer deprimiert und alleine auf meinem Bett sitzen. „Bin dabei und was schlägst du vor, was wir machen sollen?", frage ich und strahle übers ganze Gesicht. „Wir können zu mir gehen und einen Film schauen. Gleich müsste es aber auch schon Essen geben. Devil kocht heute. Und er kocht unglaublich gut, man muss sein Essen einfach mal probiert haben", schwärmt Zack. „Du hattest mich schon beim Wort Essen. Kocht Devil öfters?", grinse ich. Ich hab echt keine Ahnung wie das Leben in einer WG so läuft. „Ja fast jeden Abend. Wir essen in der WG so gut wie jeden Abend zusammen, außer wenn wir feiern sind und selbst dann meistens auch", antwortet Zack. „Wie eine kleine Familie", lache ich und stelle mir Devil als Mutter in der Küche vor. „Ganz genau", antwortet Zack. „Devil übernimmt dann ganz klar die Mutterrolle, wer übernimmt den Vater?", frage ich lachend. Über das Gespräch, habe ich gar nicht bemerkt, dass wir bereits bei der WG angekommen sind. Erst als Zack stehen bleibt um die Tür zu öffnen merke ich es. „Uh... das ist eine gute Frage. Aber vermutlich übernimmt Devil auch diese Rolle", lacht Zack und führt mich hoch in die Wohnung. „Also doch alleinerziehend", grinse ich und stelle meine Schuhe im Flur neben Zacks. „Sieht ganz so aus", stimmt Zack mir zu. Mich vor sich herschiebend führt Zack mich ins Wohnzimmer. Ich bleibe abrupt stehen als wir durch den Durchgang treten, sodass Zack gegen meinen Rücken prallt.

Die zwei sind schwul?

URGH das wollte ich nicht sehen!

Entsetzt schlage ich meine Hände vor die Augen um den Anblick der sich uns bietet nicht sehen zu müssen. Doch es ist zu spät, das Bild hat sich bereits in meinen Kopf gebrannt.

Auf einem Sofa liegt Cameron!

NACKT!

Und zwischen seinen Beinen liegt Devil!

In Boxershorts!

Während er Cam einen bläst!

„Verdammt! Ich hab euch doch gesagt, dass mir egal ist was zwischen euch läuft, solange ich es NICHT sehen muss und du meinen Bruder nicht verletzt", flucht Zack hinter mir. 
„Zack...Emma...Öhm...Ich....was macht ihr hier?", stottert Cam vor sich hin. „Ich wohne hier!", antwortet Zack ihm dann. Ich halte immer noch meine Augen zu, weshalb ich nicht sehe was genau vor sich geht. „Ich...wir...dachten...", stottert Cam weiter doch diesmal wird er von Zack unterbrochen: „Ihr braucht euch nicht rechtfertig. Und würdet ihr euch bitte was anziehen? Mir ist ziemlich egal was ihr treibt, solange ich es nicht sehen muss. Verdammt ich werde dieses Bild, wie du es meinem kleinen Bruder besorgst, wohl nie vergessen. DANKE DEVIL!", mault Zack hinter mir. Ich kenne keinen der in so einer Situation einfach stehen bleiben würde und so viel Reden würde.

Außer ZACK!

„Sorry", murmelt Devil und klingt dabei ziemlich vorlaut. „Emma du kannst deine Hände runter nehmen, die zwei haben was an", teilt Zack mir dann mit. Vorsichtig blinzle ich zwischen meinen Fingern hindurch, bevor ich meine Hände ganz runter nehme. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich rot angelaufen bin. Aber ich bin nichts im Gegensatz zu Cam. Er ist knall rot, wie eine überreife Tomate und versucht sich hinter einem Sofakissen zu verstecken. Auch Devil sieht nicht sehr glücklich aus und ziemlich peinlich berührt. „Das ist noch viel schlimmer als von Mom erwischt zu werden", jammert Cam und vergräbt seinen Kopf im Kissen. „Findest du?", fragt Zack. „Ja, bei ihr wäre das peinliche Gespräch erst ein paar Stunden später gefolgt", nuschelt Cam ins Kissen, weshalb ich nicht ganz sicher bin, ob er das wirklich gesagt hat. „Tja, ich bin nicht Mom. Außerdem habe ich das Gefühl, wegen euch hat Emma einen Schock fürs Leben", überlegt Zack und beugt sich über meine Schulter um mir ins Gesicht gucken zu können. „Sorry Emma. Wir haben nicht damit gerechnet, dass Zack so früh kommt und dann auch noch jemanden mitbringt", entschuldigt sich Devil. „Alles gut", murmele ich. „Ich denke, wir gehen besser in mein Zimmer. Und bitte solltet ihr heute noch nicht genug haben, geht bitte in Devils Zimmer", grinst Zack und zieht mich dann aus dem Wohnzimmer.

„Ich wusste gar nicht, das Cam und Devil schwul sind", stelle ich fest, als Zack und ich in seinem Zimmer sind und ich mich weitestgehend von dem Schock erholt habe. „Na ja, jetzt weißt du es ja. Vielleicht sollte ich bei dem Thema auch erwähnen, dass Stef bi ist mit starker Tendenz zum weiblichen Geschlecht", teilt Zack mir dann mit. „Küssen kann sie auf jeden Fall ziemlich gut", überlege ich. „Weiß ich ehrlich gesagt nicht", lacht Zack und lässt sich nach hinten in seine Kissen fallen. „Hat es lange gedauert bis du dein Zimmer wieder aufgeräumt hattest?", frage ich neugierig und lege mich neben ihn auf den Bauch um ihn angucken zu können. Dabei muss ich daran denke, wie sein Zimmer am Mittwoch noch ausgesehen hat. „Es geht. Es war ziemlich mühselig, die ganzen Becher zu beseitig, ansonsten gib es. Aber diese Idioten waren an meinen Gitarren. Ich weiß nicht wer! Aber einer der Affen ist auf die Idee gekommen, an einer meiner Gitarren die Saiten durch Basssaiten zu ersetzen", antwortet Zack. „Das ist mies. Klingt bestimmt witzig eine Gitarre mit Basssaiten", überlege ich. „Es hält sich in Grenzen, klingt halt wie ein Bass", lacht Zack und steht auf um besagte Gitarre zu nehmen und ein paar Akkorde anzustimmen. „Ich glaube Gitarre gefällt mir besser", grinse ich. „Damit kann ich auch dienen", antwortet Zack und kommt mit einer anderen Gitarre zurück zum Bett. Grinsend setzt er sich neben mich und stimmt ein Lied an.

„Even though I'm on my own, I know I'm not alone, Because I know there's someone somewhere...", beginnt Zack zu singen und ich kann nicht anders als breit zu grinsen. Natürlich hat er ein Lied von Asking Alexandria angestimmt. Um genau zu sein >Someone, Somewhere<.

„Das war voll toll", strahle ich übers ganze Gesicht. „Danke", lächelt er. Wir unterhalten uns noch richtig lange über Musik und Asking, bis Cam seinen Kopf in Zacks Zimmer hält und uns zum Essen holt.

Not all good girls are good girlsWhere stories live. Discover now